Nachwuchs
04.02.19
Lucky Punch entscheidet U19-Stadtderby
Bitterer Auftakt für die U19: Nach vielversprechendem Start müssen sich die Rothosen in letzter Sekunde dem FC St. Pauli geschlagen geben.
18 Minuten nach dem Anpfiff eröffnete Ole Wohlers den Torreigen und brachte die HSV-Nachwuchskicker in Front, ehe Finn-Ole Becker kurz vor der Pause ausgleichen konnte (42.). In der Nachspielzeit entschied Serkan Dursun (90.+2) mit seinem sechsten Saisontreffer das Stadtderby zugunsten des FC St. Pauli.
Die Vorzeichen vor der Partie waren klar: Mit einem Sieg konnte der FC St. Pauli die Tabellenführung behaupten, während die U19 des HSV Revanche für die Hinspielniederlage nehmen wollte. Dabei ging das Team von HSV-Coach Daniel Petrowsky personell arg gebeutelt in das Duell beim Stadtrivalen und musste auf Ogechika Heil, Lukas Pinckert, Tobias Fagerström sowie Anssi Suhonen verzichten, die allesamt verletzt passen mussten.
Nichtsdestotrotz starteten die Rothosen druckvoll in die Partie und belohnten sich durch einen satten Linksschuss von Ole Wohlers mit der 1:0-Führung. Dabei ließ der 18-jährige Stürmer St. Pauli-Keeper Leon Schmidt mit seinem Treffer in das rechte untere Eck keine Chance und erzielte aus gut 15 Metern sein zweites Saisontor.
In der Folge kam auch der Gastgeber zu mehr Chancen, scheiterte jedoch immer wieder an HSV-Keeper Elian Clasen. In der 42. Spielminute konnte aber auch er nichts mehr ausrichten: Nach einem zunächst verunglückten Eckball bekamen die Petrowsky-Schützlinge den Ball nicht entscheidend geklärt, sodass Finn-Ole Becker an der linken Strafraumkante die gesamte HSV-Defensive mit einem Lupfer überwand und zum Ausgleich traf. Der Geniestreich des U19-Junioren-Nationalspielers zum 1:1 war gleichbedeutend mit dem Halbzeitstand.
Während der zweiten 45 Minuten entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch, bei dem sowohl die Kiezkicker als auch der HSV vermehrt zu Torchancen kamen, den Ball jedoch nicht im gegnerischen Gehäuse unterbringen konnten. So sah es bis zum Ende der regulären Spielzeit nach einem Remis zwischen den beiden Hamburger Clubs aus.
Jedoch gelang St. Pauli-Stürmer Serkan Dursun in der zweiten Minute der Nachspielzeit der Lucky Punch: Nach einem Einwurf brachten die Paulianer das Leder hoch in den Strafraum der Rothosen, Tom Protzek legte den Ball mit der Brust auf Dursun, der frei vor Clasen die Nerven behielt und den umjubelten Siegtreffer markierte. "Ein bitteres Ende eines couragierten Auftritts", bilanzierte Petrowsky, der zudem bemängelte "dass wir uns nicht belohnen, obwohl wir gegen den Tabellenführer lange gut mitgehalten haben."
Nach 15 Partien steht sein Team mit 28 Punkten auf dem sechsten Tabellenplatz, der FC St. Pauli bleibt mit nunmehr 38 Zählern Spitzenreiter. Am Samstag, den 9. Februar empfängt der HSV um 13 Uhr den VfL Wolfsburg an der Alexander-Otto-Akademie. Dann wollen sich die Petrowsky-Schützlinge für eine gute Leistung auch belohnen.
Das Spiel im Stenogramm:
U19: Clasen - Knost, Owusu, Ibraimo, Ezeh - Borges, Isler, Ghubasaryan, Krasniqi - Wohlers, Beke (76. Fabisch)
FC St. Pauli: Schmidt - Wieckhoff, Senger, Flach (84. Teixeira), Oelkers - Becker, Nadj, Münzer - Protzek (90.+2 Günther), Dursun, Seiffert (75. Gohoua)
Tore: 0:1 Wohlers (18.), 1:1 Becker (42.), 2:1 Dursun (90.+2)
Schiedsrichter: Leonidas Exuzidis