Nachwuchs
23.12.21
Reinhardt: "Sehr wertvolle Eindrücke"
Trio der Rothosen sammelt beim Winterturnier des DFB in Israel nachhaltige Erfahrungswerte.
Zehn spannende Tage liegen hinter U15-Trainer Bastian Reinhardt sowie dem Spielerduo aus der U19 der Rothosen, Tom Sanne und Luis Seifert. Das Trio verbrachte die zurückliegenden Tage mit der U18-Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) beim Winterturnier in Israel. Bei den Spielen gegen Russland (1:3), Israel (5:0) und die Vereinigen Arabischen Emirate (3:1) gab es für die HSVer dabei sogar einiges zu bejubeln: So gelang Tom Sanne im Duell mit den Gastgebern sein erstes Länderspieltor und der Stürmer legte gegen die Vereinigten Arabischen Emirate direkt Treffer Nummer 2 hinterher. Ebenfalls gegen Israel feierte Luis Seifert seine Premiere im Dress der Nationalmannschaft. Insgesamt schlossen die DFB-Junioren das Turnier auf dem zweiten Platz ab. Und Coach Reinhardt hospitierte bei der Reise erstmalig im Trainerteam von Guido Streichsbier. Der ehemalige Bundesligaprofi blickt nun auf die Reise zurück und spricht von einem gelungenen Jahresabschluss.
"Ich habe viele und wertvolle Eindrücke gesammelt und wurde - obwohl ich "nur" als Gast dabei war - vom Trainerteam und auch den Spielern von Anfang an so behandelt, als sei ich schon lange mit dabei. Das hat sich schön angefühlt und den Einstieg sehr vereinfacht. Dass ich diesen Einsatz dann auch noch mit zwei Jungs hier aus Hamburg gemeinsam antreten durfte, hat es natürlich für mich rund gemacht", sagt Reinhardt. Der U15-Trainer der Rothosen schnupperte auf der Reise in die tägliche Arbeit des Trainerteams und hat dabei durchaus Unterschiede zur Vereinsarbeit festgestellt. "Viel zentraler als bei uns, wo die Jungs ja nahezu täglich zusammen sind, ist die Frage: Wie schafft man es als Trainerteam, aus einer bunt zusammengewürfelten Mannschaft möglichst schnell eine schlagkräfte Truppe zu zaubern?" Auch die Scoutingarbeit und die Besprechungen im Trainerteam liefen entsprechend etwas angepasst an, auch wenn Reinhardt ebenso große Überschneidungen festgestellt hat. "Grundsätzlich war für mich auch ersichtlich: In der Herangehensweise, wie wir beim HSV Fußball spielen, ähneln wir den Ideen der Kolleginnen und Kollegen beim DFB. Wir haben ein ähnliches Verständnis des Jugendfußballs."
Und auch abseits des Platzes hielt der Aufenthalt nachdenklich stimmende Inhalte für die Spieler und Trainer bereit: So traf das Team im Rahmen der Reise auch den Holocaust-Überlebenden Vi Cohen. Der 90-Jährige berichtete ausführlich von seinen Erlebnissen als jüdischer Jugendlicher in Berlin. "Ich selbst hatte noch Großeltern, die mir von der Zeit im Krieg erzählt haben. Die Generation unserer Spieler aber hat deutlich weniger Bezug zu den Geschehnissen der damaligen Zeit. Umso wichtiger für uns alle, dass wir immer wieder daran erinnert werden, damit sich diese Grausamkeiten niemals wiederholen", sagt Reinhardt.