HSV II
14.05.17
Stark gespielt und doch verloren
U21 nutzt seine Chancen nicht und verliert am Ende mit 1:3 bei Eintracht Norderstedt.
Beide Trainer waren sich nach dem 3:1-Sieg von Eintracht Norderstedt über die U21 des HSV einig: An diesem Sonntag hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen. „Das ist für uns ein bitteres Ergebnis. Ich kann meiner Mannschaft vom Engagement und vom Fußballerischen keinen Vorwurf machen. Einzig unsere Chancenauswertung war mangelhaft. Wir haben so viele Chancen liegenlassen. So ein Spiel kann eigentlich 9:3 oder 10:5 ausgehen“, sagte U21-Coach Dirk Kunert. „Wir können wirklich glücklich sein. Ich habe ja kein anderes Spiel gesehen. Wir sind froh, dass wir gewonnen haben. Das war aber keine gute Leistung von uns“, sagte Eintrachts Pendant Dirk Heyne.
Eintracht Norderstedt glänzt mit Effektivität
Von Beginn an nahm der HSV das Heft in die Hand und schon nach einer Minute hätte es im Tor der Gastgeber klingeln können. Adel Daouri narrte mit einer Körpertäuschung die gesamte Eintracht-Defensive, sein Schuss aus 20 Metern klatschte aber an den Pfosten. Nur zwei Minuten später parierte Eintracht-Keeper Johannes Höcker – drei Jahre selbst für die Zweite des HSV aktiv – glänzend einen Fernschuss von Finn Porath. Auch den Nachschuss von Daouri entschärfte er. Zwei weitere Mal bewahrte der Schlussmann die Gastgeber vor dem Rückstand. In der 39. Minute tauchte er bei einem Flachschuss von Mats Köhlert im letzten Moment ins Eck ab, eine Minute vor der Pause warf er sich Jonas Behounek entgegen, der alleine auf ihn zugelaufen war. Die größte Möglichkeit für die Hamburger. Fast mit dem Pausenpfiff dann der Schock für die Rothosen. David Karg Lara setzte einen Schuss aus knapp 25 Metern ab, den HSV-Keeper Morten Behrens nicht mehr aus dem Eck fischen konnte. So stand es plötzlich 1:0 für die Gastgeber und keiner wusste warum.
U21 vergibt zu viele erstklassige Möglichkeiten
„Die Mängelliste, die ich meiner Mannschaft in der Pause gegeben habe, war riesengroß. Das hätte ich nach der zweiten Halbzeit aber alles wiederholen können“, sagte Heyne. Schließlich ging es weiter wie bisher. Der wieder starke Tatsuya Ito wurde in der 50. Minute im Strafraum gelegt, Kapitän Dennis Strompen vergab jedoch den Elfmeter. Daouri (52.), Christian Stark (69.), Ito (77.), Sebastian Haut (79.) und Behounek (85.) hatten in der Folge allesamt riesengroße Möglichkeiten. Doch nur Behounek gelang es in der 68. Minute, einen Ball über die Linie zum 1:2 zu stochern. Kurz zuvor hatte Eintracht-Kapitän per Fernschuss für die 2:0-Führung der Norderstedter gesorgt. Es war der vierte Torschuss der Gastgeber. „Wenn man nur das Ergebnis sieht, denkt man, wir hätten das hier einfach abgeschenkt. Wir wollten hier aber noch etwas holen. Es ist ein Derby und unser Ziel war es, die beste zweite Mannschaft in dieser Liga zu werden“, sagte U21-Coach Kunert. Kurz vor dem Ende vollendete der eingewechselte Ante-Akira Kutschke noch einen Konter der Gastgeber zum 3:1-Endstand (88.).
Der HSV ist nun Fünfter und hat keine Chance mehr auf Rang drei. Im letzten Saisonspiel am Freitagabend gegen den VfB Oldenburg (19 Uhr, Wolfgang-Meyer-Sportanlage) kann die Kunert-Elf also maximal noch auf Rang vier springen. Unabhängig der letztlichen Platzierung kann die U21 der Rothosen mit den gezeigten Leistungen in dieser Saison mehr als zufrieden sein.
Das Spiel im Stenogramm:
HSV-U21: Behrens - Behounek, Haut, Oschkenat, Seo - Ito (85. Njie), Strompen, Porath, Köhlert - Daouri, Stark. Weiter im Kader: Dehmelt, Jurcher, Ronstadt, Mundhenk, Ercetin, Carolus.
Eintracht Norderstedt: Höcker - Brown, Bojadgian, Mandic, Lindener - Choi (85. Kutschke), Koch, Lara, Drinkuth (74. Rose) - Zejkiri (46. Meyer), Lüneburg.
Tore: 1:0 Kara (45.), 2:0 Koch (66.), 2:1 Behounek (68.), 3:1 Kutschke (88.)
Gelbe Karten: Koch, Lara / Strompen
Zuschauer: 1180
Schiedsrichter: Timo Daniel