Nachwuchs
05.04.20
"StayAtHome-Cup": U16 trägt interne Meisterschaft aus
B-Junioren initiieren mannschaftsinternen Wettbewerb und treten in fünf Gruppen gegeneinander an.
Eigentlich stehen sie Woche für Woche gemeinsam auf dem Platz. Gewinnen zusammen, verlieren zusammen. Kämpfen, laufen und ackern füreinander. All das ist für die Jugendmannschaften des HSV in der aktuellen Phase der Corona-Pandemie nicht möglich: Der Spiel- und Trainingsbetrieb in den Juniorenligen ist eingestellt, das Leistungszentrum an den Standorten Campus und Norderstedt geschlossen. Und so trainieren die Spieler der Teams derzeit mit individuellen Trainingsplänen von zu Hause aus.
Einen etwas anderen Plan erhielten dabei die Jungs der U16: Die jüngste Mannschaft der Alexander-Otto-Akademie rief kurzerhand den mannschaftsinternen "StayAtHome-Cup“ aus und veranstaltet im Rahmen dessen ihre eigene kleine Meisterschaft. "Wir wollten nicht einfach einen herkömmlichen Plan erstellen, den die Jungs abarbeiten müssen. Wir wollen die Fitness so gut es geht erhalten, gleichzeitig sollen unsere Spieler dabei aber auch Spaß haben und etwas Neues erleben können“, skizziert Cheftrainer Bastian Reinhardt den Hintergrund.
Und so geht es: Zum Start des Wettbewerbs wurde das Team in fünf Gruppen eingeteilt. Jedes Staffmitglied ist als Gruppenkopf Teil einer Gruppe. Jeden Tag initiiert abwechselnd eine Gruppe eine Challenge, die alle Mitglieder aller Gruppen bis spätestens 22 Uhr desselben Tages absolviert haben müssen. Dabei achtet das Trainerteam auch darauf, Abwechslung in den Übungen zu erhalten. So zielen die Challenges mal auf Ausdauer oder Kraft, mal auf Koordination, Stabilisation oder Ballgefühl ab. "Die Aufgaben müssen messbar und sollen gleichzeitig herausfordernd sein. Wie immer zählt zum Erfüllen der Challenges nur der Video-Beweis", erklärt Co-Trainer Lennart Gudella. Am Abend sichtet das Trainerteam schließlich alle Ergebnisse und verteilt Punkte für das beste Team und die beste Einzelleistung.
Nach bisher zehn absolvierten Challenges konnten sich die "Warriors" Julius Kliti, Emmanuel Appiah, Cengizhan Koc, Jonas Dürr, Jesse Kilo und Physiotherapeut Kurosh Niakan bereits leicht absetzen. Indes zeichnet sich zwischen den "Destroyers" und den "Edel-Technikern" ein echtes Kopf-An-Kopf-Rennen ab, lediglich ein Punkt trennt die beiden ersten "Warriors"-Verfolger derzeit voneinander. Die "Mashines" und die "NDBande" sind derzeit auf den Plätzen Vier und Fünf angesiedelt, wollen in den kommenden Tagen aber noch einmal angreifen und forcieren die Plätze auf dem Podium.
Gegeneinander und doch gemeinsam
Ziel der mannschaftsinternen Meisterschaft ist jedoch nicht nur der Erhalt der Fitness, wie Athletiktrainer Lewin Kösterke erklärt: "Durch diesen Wettbewerb bleiben wir täglich mit den Jungs in Kontakt und erhalten trotz der räumlichen Distanz das Teamgefühl", hebt Kösterke die soziale Komponente des Cups hervor. "Die Spieler sind es gewohnt einen geregelten Alltag aus Schule, Fußball und Freunden zu haben. Jetzt müssen sie sich selbstständig organisieren und fühlen sich möglicherweise alleine. Dem wollen wir entgegenwirken.“
Insgesamt habe die Mannschaft den Wettbewerb "von Tag Eins an komplett angenommen", fügt Physiotherapeut Kurosh Niakan hinzu. "So ist schnell eine Eigendynamik aus Motivation, Spaß und Ehrgeiz entstanden. Für mich ist dieser Cup schon jetzt eine sportliche wie menschliche Erfahrung, die mir trotz der aktuell schwierigen Phase der Corona-Pandemie in schöner Erinnerung bleiben wird."
Und gleichzeitig bleibt die Erinnerung sicher schweißtreibend, schließlich kommen nicht nur die Spieler an ihre Grenzen, sondern auch das Trainerteam hat mit Herausforderungen wie einem Handstand an der Wand, Läufen auf Zeit oder Kraftübungen im eigenen Wohnzimmer durchaus zu kämpfen. "Die Challenge ist für uns Teamleader eine wohl noch größere Herausforderung als für die Jungs“, sagt Betreuer Sven Ehlen lachend. „Ich kann von mir zumindest sagen, dass ich so einen täglichen Anreiz habe, in der jeweiligen Challenge meine Bestleistung zu geben. Das erhoffen wir uns natürlich auch von den Jungs – und die ziehen bislang richtig gut mit.“ Auf das Gewinnerteam wartet im Übrigen am Ende der Challenge eine große Pizza - gesponsert von den eigenen Mannschaftskollegen. Ganz im Sinne des Teamgeistes eben.