HSV II
16.09.17
Überragende U21 schlägt den VfB Lübeck mit 2:0
Für die Mannschaft von Trainer Christian Titz ist der 2:0-Erfolg gegen die Lübecker der sechste Sieg in Folge. Mit 19 Punkten stehen die Rothosen jetzt wieder an der Tabellenspitze der Regionalliga Nord.
So schön und einfach kann Fußball sein. Spielen, klatschen, gehen. Mutig im Eins-gegen-eins. Konsequent im Gegenpressing. Im Topspiel der Regionalliga Nord hat die U21 des Hamburger SV gegen den VfB Lübeck über weite Strecken das gezeigt, was den Fußball ausmacht. „Die erste Halbzeit war mit die stärkste, die wir in dieser Saison gespielt haben“, lobte U21-Coach Christian Titz. In dieser fielen auch die beiden Treffer durch Matti Steinmann (21., 29.). Im zweiten Durchgang wehrten sich die Marzipanstädter endlich gegen die Pleite, gefährdet war der Sieg aber zu keinem Zeitpunkt.
Vor allem in der ersten halben Stunde der Partie war der Auftritt der Hamburger wie aus einem Guss. Die Lübecker, die als Tabellenführer an die Wolfgang-Meyer-Sportanlage gereist waren, waren meist nicht nur ein, sondern zwei Schritte zu spät. Besonders VfB-Rechtsverteidiger Henrik Sirmais hatte Probleme, auch nur in den Zweikampf mit U21-Flügelflitzer Tatsuya Ito zu kommen. „Tatsuya hat ein überragendes Spiel gemacht“, lobte ihn sein Teamkollege Matti Steinmann. So war es auch Itos beherzte Aktion, die in der 21. Minute zum Elfmeterpfiff führte. Der kleine Japaner ließ Sirmais auf der linken Angriffsseite aussteigen und drang in den Strafraum, dort wurde er Daniel Halke gelegt. Steinmann verwandelte den anschließenden Elfmeter sicher. Keine zehn Minuten später war es wieder Ito, der über die linke wirbelte. Nach einem Beinschuss gegen Sirmais hatte er parallel zur Torauslinie freie Bahn, Steinmann machte den Weg auf den ersten Pfosten, wo Ito punktgenau hinpasste: 2:0 (29.). Christian Stark, der für Törles Knöll in der Sturmspitze spielte, hatte kurz darauf die große Chance zum 3:0. Sein Abschluss rutschte aber knapp am rechten Torpfosten vorbei (33.).
Lübeck findet gegen den HSV kein Mittel
Erst jetzt wachten die Lübecker vor 840 Zuschauern auf und gaben durch Marvin Thiel (37.) und Yannick Deichmann (39.) die ersten Lebenszeichen in der Offensive. U21-Keeper Morten Behrens hatte allerdings keine Probleme mit den Fernschüssen. Auch im zweiten Durchgang blieb der HSV-Schlussmann weitestgehend beschäftigungslos. Lediglich bei den Abschlüssen von Gary Noel (70., 77.) musste er eingreifen. „In der zweiten Halbzeit haben wir nicht mehr so gut gespielt“, ärgerte sich Vorlagengeber Ito. Es war tatsächlich nicht mehr die überwältigende Dominanz der ersten Hälfte, doch im zweiten Durchgang waren die Hamburger im Vergleich zu den nun stark verbesserten Lübeckern immer noch die bessere Mannschaft. „Die zweite Halbzeit war die für mich noch viel wichtigere. Wir standen sicher, haben Ruhe bewahrt. Man darf nicht vergessen, dass wir gegen Lübeck gespielt haben, eine der Topmannschaft der Liga“, sagte U21-Trainer Titz, der trotz der imposanten Leistungen einen Wermutstropfen ausmachen konnte: „Es ist schade, wie wir mit den Kontermöglichkeiten umgegangenen sind.“ Diese spielte die Zweite der Rothosen abermals nicht konsequent zu Ende. Die größte Möglichkeit zum 3:0 hatte Ito selbst, seinen Schuss parierte VfB-Keeper Benjamin Gommert aber gut (83.).
Für die U21 war es der sechste Sieg in Serie. Damit haben sich die Rothosen in der Tabelle der Regionalliga Nord wieder an die Spitze gesetzt – und das mit einem Spiel weniger. Dieses holt das Titz-Team am kommenden Dienstag gegen den VfL Wolfsburg II nach. Um 18 Uhr wird die Partie an der Wolfgang-Meyer-Sportanlage angepfiffen.
Das Spiel im Stenogramm:
HSV-U21: Behrens - Behounek (60. Mundhenk), Ambrosius, Giese, Seo - Haut - Gmeiner (86. Storb), Steinmann (81. Kyeremeh), Gouaida, Ito – Stark. Weiter im Kader: Golz, van den Berg, Mohssen.
VfB Lübeck: Gommert – Sirmais, Halke, Wehrendt, Gomig – Thiel (46. Nogovic), Deichmann, Gebissa (77. Abou Rashed), Hoins – Löffler (46. Isitan), Noel.
Tore: 1:0, 2:0 Steinmann (21., 29.)
Zuschauer: 840
Schiedsrichter: Stefan Zielsdorf