Spielbericht
31.03.24
1:1 - HSV mit Remis im Nord-Süd-Duell in Fürth
Der Hamburger SV trennt sich von der SpVgg Greuther Fürth mit 1:1, wobei zwei Traumtore für die aus Hamburger Sicht nicht zufriedenstellende Punkteteilung sorgen.
Der HSV hat sich am Ostersonntag mit 1:1 (0:0) von der SpVgg Greuther Fürth getrennt. Im mit knapp 17.000 Zuschauern ausverkauften Fürther Ronhof taten sich beide Mannschaften in der ersten Hälfte schwer, doch nach dem Seitenwechsel wurde die Partie deutlich unterhaltsamer - und der HSV stärker. So sorgte ein wunderbarer Distanzschuss Muheims (56.) für die verdiente 1:0-Führung, die die Rothosen auch noch hätten ausbauen können, doch der Pfosten und Fürths Keeper Urbig verhinderten eine höhere Führung. Und dies sollte sich in der Schlussphase rächen, als Fürths gerade eingewechselter Consbruch mit einem ebenfalls traumhaften Distanzschuss in der 77. Minute doch noch den Ausgleich für die Hausherren erzielte, die diesen Punktgewinn gegen in der zweiten Halbzeit überlegene Hamburger schließlich über die Zeit brachten.
Mühsamer Beginn...
HSV-Trainer Steffen Baumgart, der mit Katterbach, Ambrosius, Van der Brempt und Dompe ohnehin schon vier Spieler ersetzen musste, wurde kurz vor Beginn der Partie ein weiteres Mal gezwungen, seine Startelf umzubauen. Glatzel hatte im Abschlusstraining Probleme verspürt und musste schließlich auch das Aufwärmen vor dem Spiel abbrechen. Nemeth rutschte für ihn in die erste Elf und ins Sturmzentrum, wo er zu Beginn jedoch kaum in Szene gesetzt werden konnte, denn die Anfangsphase gehörte den Gastgebern.
Die kamen in der ersten Viertelstunde zu zwei guten Möglichkeiten, die jedoch beide durch Hamburger Ballverluste im Spielaufbau initiiert wurden. Beide Male war Hrgota der Nutznießer, der erst Sieb und dann Petkov bediente, beide Abschlüsse gingen jedoch über bzw. neben das Tor. Dann aber fanden die Rothosen mehr und mehr ins Spiel, kamen über die Außenbahnen zu ersten Offensivaktionen, hätten nach einem vermeintlichen Schubser von Wagner an Nemeth vielleicht sogar einen Strafstoß zugesprochen bekommen können und gaben durch Pherai ihren ersten gefährlichen Torschuss ab (20.). Hinzu gesellten sich zwei weitere vielversprechende Offensivaktionen, in denen jedoch erst Gießelmann und später Asta gegen die einschussbereiten Jatta und Königsdörffer den Ball gerade noch blocken konnten. So ging es nach 45 insgesamt ausgeglichenen, jedoch eher höhepunktarmen Minuten torlos in die Halbzeit.
... und zwei Traumtore zum 1:1
Nach dem Seitenwechsel wurde es dann aber deutlich bunter. Denn die Spielvereinigung kam druckvoll aus der Kabine, doch die Rothosen konterten. Und wie! Erst tauchte Nemeth nach einem schnellen Gegenstoß frei vor dem Tor auf, anschließend hatte Jatta Pech und traf nach Muheim-Flanke nur den Pfosten, und dann schlug Muheim höchstpersönlich zu: In der 56. Minuten fasste sich der Linksverteidiger nach einer flach ausgeführten Benes-Ecke ein Herz und schweißte den Ball aus knapp 25 Metern unnachahmlich in den Winkel der langen Ecke.
Ein Traumtor zur Hamburger Führung, die den Rothosen deutlich erkennbar noch mehr Sicherheit und Kontrolle gab. Nun diktierten sie das Geschehen, ließen den Gegner nicht mehr zur Entfaltung kommen und hätten das zweite Tor nachlegen können. Oder sogar müssen. Denn in der 70. Minute setzte Jatta zum Gegenstoß und zum Sprint an und bediente den freistehenden Nemeth, dem jedoch frei vor Fürth-Keeper Urbig die Ruhe fehlte, um den Deckel draufzumachen. Und so kam es, wie es im Fußball eben manchmal kommt: Der eingewechselte Consbruch machte es wie Muheim und zauberte den Ball in der 77. Minute mit viel Anlauf und aus großer Distanz mit einem Treffer der Marke "Tor des Monats" aus dem absoluten Nichts zum 1:1 ins Netz. Ein übler Nackenschlag für überlegene Rothosen, die jedoch direkt weiter anschoben - und sich durch Suhonen und Königsdörffer um ein Haar doch noch belohnt hätten. Der Ball aber wollte nicht mehr rein, sodass dieses Nord-Süd-Duell schließlich mit dieser aus Hamburger Sicht sehr unbefriedigenden Punkteteilung endete.
Das Spiel im Stenogramm:
SpVgg Greuther Fürth: Urbig - Dietz, Jung, Michalski - Asta, Wagner, Müller (63. Consbruch), Gießelmann (46. Haddadi), Hrgota - Sieb (72. Srbeny), Petkov (73. Lemperle)
Hamburger SV: Raab - Hadzikadunic (46. Ramos), Schonlau, Muheim - Reis, Meffert - Jatta (86. Okugawa), Benes (77. Poreba), Königsdörffer - Pherai (63. Suhonen), Nemeth (77. Öztunali)
Tore: 0:1 Muheim (56.), 1:1 Consbruch (77.)
Zuschauer: 17.000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)
Gelbe Karten: Sieb, Haddadi / Hadzikadunic, Muheim, Meffert
Gelb-Rote Karten: - / -
Rote Karten: - / -
SpVgg Greuther Fürth | Statistik zum Spiel | Hamburger SV |
4 | Torschüsse | 16 |
42% | Ballaktionen | 58% |
42% | Zweikampfquote | 58% |
81% | Passquote | 88% |
3 | Ecken | 7 |
7 | Flanken | 19 |
3 | Abseits | 2 |
7 | Fouls | 14 |
Consbruch (div.) 1 | Torschüsse | 3 Muheim |
Hrgota 2 | Torschussvorlagen | 3 Benes |
Dietz 70 | Ballaktionen | 110 Muheim |
Dietz 60% | Zweikampfquote | 74% Reis |
Asta 2 | Flanken | 4 Jatta |