Spielbericht
07.10.23
1:1 - HSV verpasst unglücklich Sieg beim SVWW
Der HSV hat in seinem Auswärtsspiel beim SV Wehen Wiesbaden den verdienten Sieg knapp verpasst und muss sich nach einem verschossenen Strafstoß in der Nachspielzeit mit dem 1:1-Remis begnügen.
Der Hamburger SV hat sich am Sonnabend (7. Oktober) mit 1:1 (0:0) vom SV Wehen Wiesbaden getrennt. In der mit 12.500 Zuschauern ausverkauften BRITA Arena, in der rund 3.500 HSV-Anhänger für eine Hamburger Heimspiel-Atmosphäre sorgten, waren die Rothosen über die gesamte Spielzeit das bestimmende Team, erspielten sich zahlreiche Möglichkeiten, verpassten aber die fällige Führung. So konnten die Gastgeber in der 81. Minute den Spielverlauf auf den Kopf stellen und nach einem Eckball durch Vukotic mit 1:0 in Führung gehen. Der HSV gab jedoch nicht auf, kam durch einen wunderbaren Distanzschuss von Muheim zum 1:1-Ausgleich (89.) und hatte sogar noch den Dreier auf dem Fuß. Doch Benes setzte in der achten Minute der Nachspielzeit einen Elfmeter gegen die Latte, so dass die Hamburger äußerst knapp und unglücklich den 2:1-Siegtreffer verpassten.
Benes scheitert früh an der Latte...
HSV-Coach Tim Walter vertraute in Wiesbaden der Elf, die vor einer Woche Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf mit 1:0 geschlagen hatte. Und auch beim Aufsteiger, der jüngst gegen den amtierenden DFB-Pokalsieger RB Leipzig nur knapp und durchaus unglücklich mit 2:3 aus dem Wettbewerb ausgeschieden war, übernahmen die in blau gekleideten Rothosen direkt das Zepter. 75 Prozent Ballbesitz für den HSV notierte die Statistik nach zehn Minuten, als die Partie die erste richtig gefährliche Torchance registrierte - allerdings für den SV Wehen Wiesbaden.
Goppel hatte geflankt, Ramos wollte klären, was jedoch misslang und Heuer Fernandes dadurch vor Probleme stellte. Der Keeper reagierte aber gewohnt stark und entschärfte diesen Schreckmoment, so dass die Hamburger gegen sehr tief stehende und mit einer Fünferkette verteidigende Gastgeber weiter das Spielgeschehen bestimmen konnten. Allerdings sprangen gegen die eng gestaffelte Deckung der Hausherrn weder die notwendigen Räume noch wirklich zwingende Abschlüsse heraus, so dass es Muheim, Benes und Öztunali nach und nach eher mal mit Distanzschüssen versuchten. So entstand auch die größte Chance, als Benes aus 18 Metern zentraler Position Pech hatte und seinen satten Schuss an die Latte setzte. Und diese Szene stand symbolisch für die letzten zehn Minuten des ersten Durchgangs, in denen sich der HSV mehrfach gefährlich vor dem Wiesbadener Tor in Position bringen konnte, doch immer wieder fehlten diese paar Zentimeter zu einem erfolgreichen Abschluss - sei es beim Torschuss, dem entscheidenden Pass oder einer Abseitsstellung. Somit ging es schlussendlich trotz 12:2-Torschüssen zugunsten der Rothosen torlos in die Halbzeitpause.
... und erlebt spät ein Déjà-vu
Nach dem Seitenwechsel veränderte sich das Bild nicht. Der HSV blieb das drückend überlegene Team gegen aber sehr leidenschaftlich und auch clever verteidigende Wiesbadener, und verzeichnete nach rund einer Stunde Spielzeit infolge des besten Spielzugs der zweiten Hälfte auch die beste Chance, die Reis jedoch nicht nutzen konnte. So blieb es für den HSV ein Geduldsspiel, in dem es darum ging, in der vielbeinigen Defensive der Gastgeber diese eine Lücke zu finden, die Glatzel & Co. immer wieder zu reißen versuchten.
Der HSV spielte über die Außen, er rotierte und hatte eine hohe Passgeschwindigkeit, und doch bröckelte der Beton des SVWW nur stückweise. Hier mal ein Abschluss von Reis, da noch eine Schusschance für Benes, aber zwingend wurde es bei aller spielerischen Überlegenheit zu selten. Und wie es dann manchmal so läuft im Fußball: Die eine Mannschaft spielt sich einen Wolf, während die andere ein Mal nach vorn kommt - und entscheidend zuschlägt. In diesem Fall war dies Wehen-Verteidiger Vukotic, der sich bei einer der seltenen Entlastungen der Gastgeber in Form eines Eckballs mit nach vorn schlich und den von Heuer Fernandes nach vorn abgewehrten Mathisen-Kopfball zehn Minuten vor dem Ende zum 1:0 über die Linie drückte. Doch der HSV rappelte sich nach diesem Nackenschlag schnell wieder auf, ergriff die Flucht nach vorn und sicherte sich mit seinem 20. Torschuss das späte 1:1 - Muheim zirkelte den Ball in der 89. Minute aus 20 Metern ins linke Eck und ermöglichte damit die hochspannende Schlussphase inklusive langer Nachspielzeit, in der dem HSV in der 98. Minute nach Foul an Pherai ein Elfmeter zugesprochen wurde. Doch diesen setzte Benes mit Wucht gegen die Torlatte - sein zweiter Aluminiumtreffer in diesem Spiel, in dem den Rothosen so in letzter Sekunde der verdiente Lohn verwehrt blieb.
Das Spiel im Stenogramm:
SV Wehen Wiesbaden: Stritzel - Angha, Mathisen (83. Mockenhaupt), Vukotic - Goppel (75. Catic), Fechner, Heußer, Günther (46. Rieble), Bätzner, Lee (61. Froese)- Kovacevic (46. Jonjic)
Hamburger SV: Heuer Fernandes - van der Brempt, Hadzikadunic (79. Nemeth), Ramos, Muheim - Meffert (79. Dompe), Reis, Benes - Jatta (74. Pherai), Glatzel, Öztunali (54. Königsdörffer)
Tore: 1:0 Vukotic (81.), 1:1 Muheim (89.)
Zuschauer: 12.500 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Wolfgang Haslberger (St. Wolfgang)
Gelbe Karten: Fechner / Muheim, Reis
Gelb-Rote Karten: - / -
Rote Karten: - / -
SV Wehen Wiesbaden | Statistik zum Spiel | Hamburger SV |
---|---|---|
6 | Torschüsse | 23 |
34% | Ballaktionen | 66% |
39% | Zweikampfquote | 61% |
67% | Passquote | 87% |
4 | Ecken | 13 |
7 | Flanken | 26 |
5 | Abseits | 4 |
11 | Fouls | 3 |
Goppel 2 | Torschüsse | 8 Benes |
Mathisen 2 | Torschussvorlagen | 5 Benes |
Stritzel 52 | Ballaktionen | 112 Muheim |
Fechner 76% | Zweikampfquote | 77% Meffert |
Goppel 2 | Flanken | 7 Muheim |