Spielbericht
28.09.24
2:2! Packendes Remis gegen Paderborn
Den Doppelpack des ehemaligen Hamburgers Filip Bilbija (46./60.) gleichen Robert Glatzel (54.) und Davie Selke (67.) in der furiosen 2. Halbzeit aus. Glatzels Siegtreffer in der Nachspielzeit wird vom VAR einkassiert.
Der HSV muss sich am 6. Spieltag der Zweitliga-Saison 2024/25 mit einem Unentschieden zufriedengeben. Am Sonnabend (28. September) trennte sich das Team von Trainer Steffen Baumgart mit einem 2:2 (0:0) vom SC Paderborn. In der ersten Hälfte sahen die 57.000 Zuschauer im ausverkauften Volksparkstadion noch ein zögerliches und taktisch geprägtes Spiel mit wenig Strafraumszenen und dementsprechend auch keinen Toren. In der zweiten Halbzeit aber entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Den Führungstreffer von Filip Bilbija kurz nach Wiederanpfiff (46.) glich Robert Glatzel nur rund neun Minuten später aus (54.). Den zweiten Treffer des ehemaligen Hamburgers Bilbija in der 60. Minute egalisierte mit Davie Selke der zweite Mittelstürmer der Rothosen (67.). In der Nachspielzeit dieser wilden zweiten Hälfte gelang Glatzel sogar noch der vermeintliche Siegtreffer zum 3:2 (90.+2.), doch das Tor wurde nachträglich vom VAR aberkannt, da der Angreifer den Ball zuvor leicht mit dem Arm berührt hatte. Es war der Schlusspunkt eines packenden Spiels, das speziell im zweiten Durchgang die Zuschauer fesselte.
Wenige Chancen, keine Tore...
HSV-Trainer Steffen Baumgart veränderte seine Mannschaft nach dem 2:2 auf dem Lauterer Betzenberg auf vier Positionen. Auf den Außenbahnen spielten statt Balde und Hefti dieses Mal Katterbach und Sahiti, und in der Offensive kamen für Richter und Königsdörffer gegen den SCP Karabec und Selke zum Einsatz. Doch die Offensive der Rothosen stand zu Beginn gar nicht so sehr im Fokus, denn die Gäste starteten sehr selbstbewusst und brachten das Publikum im ausverkauften Volksparkstadion zwei-, dreimal zum Raunen.
Doch am Ende bekam HSV-Torhüter Raab immer eine Hand oder einen Fuß an den Ball, sodass seine Kollegen auf dem Feld mehr und mehr ins Spiel finden und dieses an sich reißen konnten. Und so lief die Partie ab Mitte der ersten Hälfte eigentlich nur noch in Richtung des Paderborner Tores, in dem Keeper Boevink einige Male eingreifen musste, um für den SCP hinten die Null zu halten. Insbesondere nach Ecken und Freistößen Muheims wurde der HSV immer wieder gefährlich, doch am Ende fanden Schonlau, Hadzikadunic, Glatzel und Selke ihren Meister in Boevink. Da sich der HSV auf der anderen Seite auch keine Blöße gab, sehr gut verteidigte und mit großer Aufmerksamkeit mögliche Konter und Torabschlüsse verhinderte. So stand am Ende der ersten Hälfte das torlose Remis, mit dem beide Teams in die Pause gingen.
... und verrückte 2. Halbzeit
Nach dem Seitenwechsel aber sollte es richtig rund gehen. Und es dauerte keine Minute, ehe das Spektakel seinen Lauf nahm, denn direkt mit dem ersten Angriff des zweiten Durchgangs setzte sich der SCP auf der linken Angriffsseite durch und bediente im Zentrum Bilbija, der sich geschickt durchsetzte und zum 0:1 traf. Alptraumstart für den HSV, der sich aber nicht lang ärgerte, sondern zurückschlug. Und zwar durch Goalgetter Glatzel, der ein Karabec-Zuspiel eiskalt verwertete und in der 55. Minute auf 1:1 stellte.
Und in dieser Taktung ging es weiter, denn beide Teams spielten nach vorn, wollten den Dreier und erspielten sich jetzt wesentlich mehr Chancen als noch in der ersten Hälfte. So nahm die Power des Spiels deutlich zu - genau wie die Dramatik. Denn nur fünf Minuten nach dem Hamburger Ausgleich traf Keeper Raab den Ball bei einem Klärungsversuch weit vor seinem Tor nicht richtig und legte so den Ball auf Bilbija, der ihn aus rund 30 Metern über alle Mann hinweg zum 2:1 ins Netz lupfte. Doch erneut steckte der HSV nicht auf, drängte auf den Ausgleich und belohnte sich durch einen wunderbaren Selke-Flugkopfball nach Flanke von Katterbach, der erneut nur sieben Minuten später das 2:2 brachte. Damit begann die wilde Schlussphase dieser Partie, in der beide Mannschaften weiter auf Sieg spielten - und der HSV diesen um ein Haar auch errungen hätte. Doch Schiedsrichter Badstübner erteilte dem bereits jubelnden Volkspark eine Abfuhr, indem er nachträglich den vermeintlichen Siegtreffer Glatzels in der zweiten Minute der Nachspielzeit zurücknahm. Glatzel soll der Ball nach Balde-Flanke an den Arm gesprungen sein, ehe er ihn zum 3:2 über die Linie drückte, sodass der Schlussoffensive der Rothosen die Krönung und dem HSV der dritte Heimsieg in Serie verwehrt blieb.
Das Spiel im Stenogramm:
Hamburger SV: Raab - Hadzikadunic (83. Reis), Schonlau, Muheim - Sahiti (70. Balde), Elfadli, Meffert, Katterbach (70. Dompe), Karabec (70. Pherai) - Glatzel, Selke (83. Königsdörffer)
SC Paderborn 07: Boevink - Curda (80. Musliu), Götze, Brackelmann - Obermair, Bilbija, Castaneda, Zehnter - Kostons (68. Kostons), Michel (80.Kinsombi), Ansah (87.Grimaldi)
Tore: 0:1 Bilnija (46.), 1:1 Glatzel (54.), 1:2 Bilbija (60.), 2:2 Selke (67.)
Zuschauer: 57.000 (ausverlauft)
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach)
Gelbe Karten: Karabec (43.), Schonlau /78.), Muheim (81.) / Curda (27.), Obemair (62.) Brackelmann (74.)
Gelb-Rote Karten: - / -
Rote Karten: - / -
Hamburger SV | Statistik zum Spiel | SC Paderborn 07 |
16 | Torschüsse | 12 |
56% | Ballaktionen | 44% |
56% | Zweikampfquote | 44% |
86% | Passquote | 79% |
7 | Ecken | 3 |
Abseits | ||
17 | Fouls | 12 |
Selke 4 | Torschüsse | 5 Bilbija |
Karabec 3 | Torschussvorlagen | 4 Zehnter |
Muheim 118 | Ballaktionen | 59 Brackelmann |