Spielbericht
16.04.22
3:0 - HSV besiegt KSC bei Heimjubiläum
Im 1000. Heimpunktspiel seit der Bundesliga-Gründung erzielten Glatzel (23.), Vuskovic (32.) und Vagnoman (68.) die Treffer für die Rothosen.
Der Hamburger SV hat am Sonnabendabend (16. April) das Topspiel des 30. Zweitliga-Spieltags gegen den Karlsruher SC mit 3:0 (2:0) für sich entschieden. Vor 24.892 Zuschauern im Volksparkstadion präsentierten sich die Rothosen in ihrem 1000. Heimpunktspiel seit Gründung der Bundesliga im Jahr 1963 von Beginn an tonangebend und gingen durch Glatzel (23.) und Vuskovic (32.) bereits zum Pausenpfiff mit 2:0 in Führung. Diese schraubte der auch im zweiten Durchgang sehr dominant agierende HSV in Person von Vagnoman (68.) um ein weiteres Tor hoch, so dass am Ende ein hochverdienter 3:0-Jubiläumssieg auf der Anzeigetafel stand.
Traumstart mit Traumtor...
Im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Kiel nahm HSV-Trainer Tim Walter zwei personelle Änderungen in der Anfangsformation vor: Für den gelbgesperrten Reis und den unter der Woche angeschlagenen Kittel (zunächst auf der Bank) durften Alidou und Kaufmann von Beginn an ran. Letztgenannter Mittelstürmer feierte dabei sein Zweitliga-Startelfdebüt für die Rothosen und bildete an der Seite von Top-Torjäger Glatzel in einem flachen 4-4-2 die Doppelspitze. Mit Erfolg: Der HSV spielte mit viel Ballbesitz immer wieder zielstrebig in die Tiefe und besetzte die Box mannigfaltig. Nach ersten Halbchancen durch Glatzel (5.), Kaufmann (10.) und Vuskovic (19.) funktionierte dies in der 23. Minute par excellence, als Glatzel eine butterweiche Jatta-Flanke über die Linie nickte – die verdiente 1:0-Führung. Aus Sicht der Badener, die bis hierhin nur mit situativem Angriffspressing aufgefallen waren, kam es kurze Zeit später noch dicker, als Abwehrchef Gordon mit der Gelb-Roten Karte frühzeitig das Feld verlassen musste (30.). Den aus dem Platzverweis resultierenden Freistoß zimmerte Vuskovic in bester Ronaldo-Manier sehenswert in den rechten Winkel (32.). Ein Traumtor zum 2:0, das zugleich den Halbzeitstand markierte.
... und ganz viel Spielkontrolle
Nach dem Seitenwechsel setzte der HSV seinen dominanten Auftritt fort, kreierte Chancen im Fünfminutentakt, blieb in Person von Kaufmann (51.), Jatta (58.), Heyer (59.), Vagnoman (65.) aber weitere viermal ohne Fortune im Abschluss. Letztgenannter hatte in der 68. Minute dann genug vergebene Abschlüsse gesehen und setzte die Kugel kompromisslos per Dropkick zum längst überfälligen 3:0 in die Maschen. Tim Walter nahm im Zuge der mehr als deutlichen Spielkontrolle zahlreiche Wechsel vor. Dem Offensivspiel der Rothosen tat dies aber keinen Abbruch. Im Gegenteil: Gegen die personell und spielerisch unterlegene Karlsruher gab es weiterhin nur eine Spielrichtung im Volksparkstadion, wenngleich der HSV sein Dauer-Powerplay nicht in weitere Treffer ummünzen konnte. Der 3:0-Sieg im 1000. Heimspiel seit der Bundesliga-Gründung stellte dennoch eine gelungene Generalprobe für das mit Spannung erwartete DFB-Pokal-Halbfinale gegen den SC Freiburg am Dienstagabend dar und lässt den HSV punktetechnisch zumindest bis morgen an die Zweitliga-Konkurrenz heranrobben.
Das Spiel im Stenogramm:
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Heyer, Vuskovic, Schonlau, Vagnoman (73. Muheim) - Jatta (66. Kittel), Suhonen, Meffert (73. David), Alidou (78. Chakvetadze) - Kaufmann, Glatzel (66. Wintzheimer)
Karlsruher SC: Kuster - van Rhijn, Gordon, Kobald, Jakob - Gondorf, Breithaupt, Wanitzek (75. Lorenz) - Kaufmann (33. O’Shaughnessy), Hofmann (66. Schleusener), Goller (75. Batmaz)
Tore: 1:0 Glatzel (23.), 2:0 Vuskovic (32.), 3:0 Vagnoman (68.)
Zuschauer: 24.892
Schiedsrichter: Patrick Alt (Illingen)
Gelbe Karten: - / Gordon (19.), Goller (71.), Eichner (71.)
Gelb-Rote Karten: - / Gordon (30.)
Rote Karten: - / -
Das Spiel im Zeitraffer:
Min. | |
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5. | HSV von Beginn an da: Jonas Meffert spielt einen Pass in die Gasse auf Bakery Jatta, der den Ball per Flanke von rechts vor den Kasten der Karlsruher bringt. Die Hereingabe wird abgefälscht, so dass der Ball Richtung Torwartecke segelt, wo KSC-Keeper Markus Kuster unter Bedrängnis von Robert Glatzel das Spielgerät nur abklatschen lassen kann. Christoph Kobald entschärft die erste Chance des HSV. |
8. | Anssi Suhonen: Der erneut in der Startelf stehende Finne taucht mit dem Ball auf der rechten Seite des Sechzehners auf, wo er den Ball gefährlich in die Box spielt. Kuster lässt die Kugel erneut frontal abklatschen, aber seine Vordermänner sind wieder zur Stelle. |
11. | Jetzt der KSC: Nach rund 10 Minuten kommen die Badener das erste Mal von der rechten Seite vor das Tor des HSV, Heuer Fernandes pariert die Kaufmann-Flanke aber souverän. |
18. | Freistoß HSV: Jatta setzt sich stark im rechten Halbfeld durch, so dass er nur noch per Foul aufgehalten werden kann. Daniel Gordon sieht für diese Aktion die Gelbe Karte. Vuskovic tritt den Freistoß aus rund 19 Metern und der Schuss kann sich sehen lassen, denn der Ball fliegt knapp über das linke Lattenkreuz und streift das obere Tornetz. Schade! |
23. | 1:0! TOR DURCH GLATZEL: Sebastian Schonlau verlagert über einen langen hohen Ball von hinten links nach vorne rechts, wo Jatta übernimmt und eine absolute Sahne-Flanke auspackt. Der Ball landet wie bestellt bei Glatzel, der den Ball am linken Pfosten nur noch mit dem Kopf in die Maschen schädeln muss. Drei Kontakte und ein Tor: Astrein! |
28. | Satter Torschuss: Josha Vagnoman lässt im linken Halbfeld seinen Gegenspieler aussteigen und zieht einfach mal an der Strafraumgrenze ab. Der Abschluss hat ordentlich Power, so dass Kuster eine ordentliche Parade auspacken muss. |
32. | 2:0! FREISTOSSTOR VUSKOVIC: Nachdem Gordon Glatzel von den Beinen holt, sieht der vorgewarnte Abwehrchef des KSC die Gelb-Rote Karte und wird somit von Schiedsrichter Patrick Alt vom Platz gestellt. Das Ergebnis: Erneut ein Freistoß für die Rothosen aus vielversprechender Position. Rund 20 Meter vor dem Kasten macht sich Mario Vuskovic bereit - und der Kroate zimmert den Ball mit der rechten Innenseite passgenau und unhaltbar in den rechten Torwinkel: Traumtor! |
50. | Weiter geht's: Der HSV macht da weiter, wo er im ersten Durchgang aufgehört hat. Jatta schlägt eine Flanke von rechts und Mikkel Kaufmann möchte die Hereingabe verwerten. Denn: Der 21-jährige Däne steigt am Elfmeterpunkt zum Kopfball und setzt das Leder knapp neben den linken Pfosten. |
59. | Torschuss Jatta & Heyer: Der Gambier marschiert aus dem linken Halbfeld mit dem Ball am Fuß auf den Sechzehner des KSC zu und schießt nach einem guten Solo aufs Tor. Der Abschluss ist allerdings haltbar für Kuster. Kurze Zeit später bekommt Moritz Heyer im Sechzehner rund 15 Meter vor der Torlinie den Ball vor die Füße und zieht aus der Drehung ab. Sein Versuch segelt jedoch über die Latte. |
68. | 3:0! VAGNOMAN LEGT NACH: Faride Aldiou flankt von rechts, der Ball hoppelt durch den Strafraum und landet bei Vagnoman. Der 21-jährige Verteidiger des HSV nimmt den Ball an der Strafraumgrenze direkt ab und platziert die Kugel ins linke Toreck. |
90. | Vorzeitige Entscheidung: Nach dem 3:0 können die gelb-rot-geschwächten Badener nichts mehr ausrichten. Beide Mannschaften wechseln noch mal ordentlich durch und der HSV kann einige Torschüsse markieren. Das Spiel ist entschieden und Schiedsrichter Patrick Alt pfeift pünktlich ab. 3:0-Heimsieg für den HSV! |
Hamburger SV | Statistik zum Spiel | Karlsruher SC |
---|---|---|
24 | Torschüsse | 3 |
64% | Ballaktionen in % | 36% |
53% | Zweikampfquote | 47% |
90% | Passquote | 78% |
6 | Ecken | 2 |
22 | Flanken | 3 |
2 | Abseits | 1 |
13 | Fouls | 7 |
Kaufmann 5 | Torschüsse | 2 Hofmann |
Heyer (+ 2 andere) 8 | Torschussvorlagen | 2 Jakob |
Heyer 109 | Ballaktionen | 62 Kuster |
Heyer 75% | Zweikampfquote | 65% Jakob |
Jatta 6 | Flanken | 2 Jakob |