Spielbericht
05.02.21
3:3 - HSV mit Remis in Aue
Der Hamburger SV hat sich am Freitagabend in einem hochintensiven Spiel mit 3:3 vom FC Erzgebirge Aue getrennt. Für den HSV trafen Terodde (2) und Kinsombi.
Der HSV bleibt auch im zehnten Spiel in Folge ungeschlagen. Am Freitagabend (5. Februar) trennten sich die Rothosen in ihrer Partie des 20. Spieltags im Erzgebirgsstadion mit 3:3 (1:3) vom FC Erzgebirge Aue. Zur Pause hatten die Rothosen nach ganz starker Leistung und Toren von Terodde (14., 30.) und Kinsombi (22.) verdient mit 3:1 geführt, doch im zweiten Durchgang arbeiteten sich die Auer mehr und mehr ins Spiel, sorgten auf schwerem Geläuf für eine hochintensive Partie und erkämpften sich am Ende ein 3:3-Unentschieden.
Verdiente Hamburger Führung...
HSV-Trainer Daniel Thioune musste beim Gastspiel in Aue auf seinen Abwehrchef verzichten. Aufgrund eines Muskelbündelrisses fällt Leistner länger aus, der Coach entschied sich für einen positionsgetreuen Tausch und stellte Jung ins Defensivzentrum. Doch im Fokus stand zu Beginn des Spiels eher die Hamburger Offensive. Denn die Rothosen waren von der ersten Minute an absolut griffig, sehr bissig und vor allem spielbestimmend, pressten sehr hoch und setzten damit die Hausherrn massiv unter Druck.
Die kamen kaum aus der eigenen Hälfte und mussten nahezu hilflos mit ansehen, wie sich die Rothosen ein ums andere Mal durchkombinierten - und früh in Führung gingen. Erst traf Terodde (14.), kurz darauf Kinsombi (22.) - und das jeweils nach wunderbar herausgespielten Angriffen. Die zwischenzeitliche 2:0-Führung des HSV war entsprechend hochverdient, geriet aber plötzlich ins Wanken, als die Hamburger einen Konter fingen und Hochscheidt nach einer knappen halben Stunde zum 1:2 verkürzen konnte. Doch das Thioune-Team ließ sich nicht schocken, legte nochmal wieder einen Gang zu und stellte durch Teroddes zweiten Treffer direkt den alten Abstand wieder her, so dass es für den HSV mit 75% Ballbesitz und 3:1-Toren in die Halbzeit ging.
... und Auer Aufholjagd
Auch nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste gut ins Spiel, begannen sehr dominant - und in der 49. Minute direkt mal mit dem zweiten Aluminium-Treffer des Spiels durch Hunt, nachdem im ersten Durchgang bereits Heyer Pech hatte und am Pfosten gescheitert war. Doch nur eine Minute später - und gefühlt aus dem Nichts - schlugen die Auer nach einem unnötigen Ballverlust Jattas vor dem eigenen Strafraum zurück: Fandrich erzielte den erneuten Anschlusstreffer des FC Erzgebirge zum 2:3 und ließ damit die Partie kippen.
Denn plötzlich waren die Hausherrn da, fuhren sich geradezu hoch, pflügten den tiefen Rasen mehr und mehr um - und kamen nach einer Stunde tatsächlich zum Ausgleich, als Krüger mit einem absolut sehenswerten Volleyschuss das 3:3 erzielte. Wahnsinn! Damit war in dieser lange Zeit einseitigen Partie auf einmal alles wieder auf Null gestellt und beide Teams kämpften um ihren Punkt, den nun niemand mehr verlieren wollte. So entwickelte sich eine Schlussphase, in der weder Aue noch der HSV ins volle Risiko gingen und sich entsprechend mehr knackige Zweikämpfe als herausgespielte Torraumszenen entwickelten - und keine Tore mehr fielen. Der HSV - nach 50 Minuten mit drei Toren und zwei Aluminiumtreffern sehr gut im Spiel - verpasste damit zwar noch den Sieg, blieb aber zumindest auch im zehnten Spiel in Folge ungeschlagen.
Das Spiel im Stenogramm:
FC Erzgebirge Aue: Männel – Breitkreuz (46. Bussmann), Gnjatic, Gonther, Strauss – Zolinski (76. Nazarov), Samson, Fandrich, Hochscheidt (90.+2 Härtel) – Testroet, Krüger (83. Zulechner)
Hamburger SV: Ulreich – Gyamerah, Jung, Ambrosius, Leibold – Kinsombi, Heyer (81. Onana), Dudziak (42. Hunt) – Jatta (81. Narey), Terodde, Kittel
Tore: 0:1 Terodde (14.), 0:2 Kinsombi (22.), 1:2 Hochscheidt (26.), 1:3 Terodde (30.), 2:3 Fandrich (50.), 3:3 Krüger (61.)
Zuschauer: leider keine
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach)
Gelbe Karten: Samson (76.) / Ambrosius (60.)
Gelb-Rote Karten: - / -
Rote Karten: - / -
Das Spiel im Zeitraffer:
Min. | |
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14. | 1:0! Terodde knipst: Kittel bringt eine gefährliche Flanke von links auf Jatta am zweiten Pfosten, der die Kugel direkt über den heraneilenden Aue-Keeper Männel lupft. Der Ball wäre vermutlich auch so im Tor gelandet, doch Terodde geht auf Nummer sicher und nickt auf der Torlinie zum 1:0 ein. Jawoll! |
16. | HSV-Aluminiumkracher: Terodde wird rund 35 Meter vor dem gegnerischen Kasten im Zentrum bedient und steckt direkt durch die Abwehrkette der Veilchen hindurch auf den aufgerückten Heyer. Der Defensivallrounder versucht Männel mit einem Schlenzer aus halblinker Position und rund zwölf Metern Torentfernung zu überwinden – der Pfosten hat aber was dagegen. Man, das wär’s gewesen! |
22. | 2:0! Kinsombi, Kittel, Kinsombi – TOR! Kurz vor dem Sechzehner chipt Kinsombi die Kugel über die Abwehr hinweg auf den eingestarteten Kittel, der den Ball ansehnlich mitnimmt und zurück auf den nun völlig alleingelassenen Kinsombi auf Höhe des Elfmeterpunktes legt. Dieser zimmert die Kugel mit viel Schmackes in den Kasten der Veilchen. Schönes Ding! |
26. | 2:1! Ausgekontert: Nach einer Ecke der Hamburger schnappt sich Hochscheidt am eigenen Sechzehner die Kugel und marschiert damit bis zum Elfmeterraum der Hanseaten. Dort legt er rechts raus auf den mitgelaufenen Testroet, der wiederum direkt auf seinen Passgeber zurückspielt. Hochscheidt fackelt nicht lange und zimmert den Ball gegen die Laufrichtung von Ulreich in die Maschen. So bitter! |
30. | 3:1! Terodde vom Punkt: Der Ball zappelt nach einem Leibold-Abschluss im Netz, Schiedsrichter Badstübner hat das Spiel aber schon unterbrochen: Kittel war zuvor im Elfmeterraum der Gastgeber unsanft von seinen Beinen geholt worden. Den anschließenden Strafstoß verwandelt Torjäger Terodde sicher. YES! |
38. | Leibold verpasst: Leibold wird links im Strafraum von Kittel bedient und hat alle Zeit der Welt, die Kugel aufs Tor zu bringen. Per Flachschuss visiert er das lange Eck an, verfehlt es aber um knapp einen Meter. Schade! |
48. | Auer Ausrufezeichen: Nach einem Zuspiel von Testroet fasst sich Krüger halblinks an der Strafraumkante ein Herz und versucht das Leder ins obere rechte Toreck zu zirkeln – der Ball streicht aber wenige Zentimeter am Kasten der Rothosen vorbei ins Toraus. Puh! |
49. | XXL-Chance Hunt: Kittel überrascht die Auer Hintermannschaft mit einem schnellen Einwurf auf Terodde, der den Ball direkt in den Laufweg von Hunt abklatschen lässt. Nach zwei Schritten zieht der Routinier ab und trifft den langen Pfosten – von dort prallt der Ball aber nicht ins Tor, sondern zurück in die Hände von Keeper Männel. Schade! |
50. | 3:2! Aue verkürzt: In der eigenen Hälfte versucht Jatta drei Gegenspieler auszudribbeln, bleibt aber an Hochscheidt hängen, der schnell umschaltet und Fandrich im Hamburger Sechzehner in Szene setzt. Dieser nimmt die Kugel kurz an und schlenzt sie danach für Ulreich unhaltbar ins lange Eck. Unfassbar! |
61. | 3:3! Veilchen gleichen aus: Hochscheidt tritt einen Freistoß aus dem rechten Halbraum gefährlich in Richtung des Hamburger Fünfmeterraums. Dort steigt Bussmann höher als Gyamerah, seinen Kopfball aus kurzer Distanz kann Ulreich aber noch von der Linie kratzen. Gegen den wuchtigen Nachschuss von Krüger ist er dann aber chancenlos. Das gibt es doch nicht! |
64. | Fast die Antwort: Hunt schickt Jatta auf dem rechten Flügel auf die Reise. Seine flache Hereingabe ist aber einen Tick zu lang für Terodde, der am Fünferraum eingelaufen war. So knapp! |
74. | Fast die Auer Führung: Mit einem ansehnlichen Doppelpass mit Hochscheidt bringt sich Testroet in eine vielversprechende Abschlussposition zentral an der vorderen Kante der Box. Sein Abschluss dreht mit viel Spin aber knapp am rechten Pfosten vorbei. Durchatmen! |
FC Erzgebirge Aue | Statistik zum Spiel | Hamburger SV |
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10 | Torschüsse | 7 |
35% | Ballaktionen in % | 65% |
47% | Zweikampfquote | 53% |
72% | Passquote | 88% |
O | Ecken | 6 |
6 | Flanken | 8 |
2 | Abseits | O |
10 | Fouls | 10 |
Fandrich + div. 2 | Torschüsse | 2 Kinsombi, Terodde |
Testroet 4 | Torschussvorlagen | 3 Kittel |
Strauss 65 | Ballaktionen | 135 Ambrosius |
Gnjatic 90 % | Zweikampfquote | 64% Heyer |
Strauss 3 | Flanken | 4 Jatta |