Spielbericht
31.08.24
4:1 - HSV mit klarem Erfolg gegen Münster
Im Duell der beiden Bundesliga-Gründungsmitglieder feierten die Rothosen durch die Treffer von Doppelpacker Robert Glatzel, Daniel Elfadli und Moritz Heyer den ersten Heimsieg der Saison.
Der Hamburger SV hat sein Heimspiel im Rahmen des 4. Zweitliga-Spieltags gegen den SC Preußen Münster mit 4:1 (3:0) gewonnen. Im mit 57.000 Zuschauern ausverkauften Volksparkstadion präsentierten sich die Rothosen am Sonnabend (31. August) von Beginn an zielstrebig und torhungrig und lagen durch Treffer von Robert Glatzel (7., 45.+1) und Daniel Elfadli (26.) bereits zum Pausenpfiff mit 3:0 vorn. Nach dem Seitenwechsel verloren die Hamburger zwischenzeitlich die Kontrolle und mussten das 1:3 durch Torge Paetow (57.) hinnehmen, ehe der eingewechselte Moritz Heyer (62.) wieder für klare Verhältnisse sorgte - zugleich der 4:1-Endstand einer im Anschluss weitestgehend ereignislosen Begegnung.
Baumgart mit goldenem Händchen ...
Im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Hannover 96 veränderte Cheftrainer Steffen Baumgart seine Anfangsformation auf drei Positionen: Für den Gelb-Rot-gesperrten Kapitän Schonlau sowie Reis und Selke (zunächst beide auf der Bank) erhielten der wiedergenesene Elfadli sowie Balde und Glatzel das Startelfmandat. Und die beiden letztgenannten Akteure sorgten dann bereits nach wenigen Spielminuten für den ersten Treffer: Eine feine Balde-Flanke von der linken Seite drückte der amtierende Zweitliga-Torschützenkönig aus kurzer Distanz per Kopf über die Linie - 1:0 (7.). Seinen Treffer bejubelte Glatzel anschließend mit einem Trikot von Mario Vuskovic und traf mit dieser Geste den Grundton, der anlässlich der Causa um den kroatischen Abwehrspieler im Rund des Volksparkstadions vorherrschte - geballte Unterstützung. Der Zweitliga-Aufsteiger aus Münster war in der Anfangsphase wiederum durch Einwurfflanken gefährlich, in dessen Folge Grodowski per Flachschuss (2.) und Frenkert via Kopfball (14.) knapp das HSV-Gehäuse verpassten. Treffsicher zeigten sich wiederum auf der Gegenseite die Rothosen: Nachdem wieder Balde (22.) und Glatzel (24.) zunächst am glänzend parierenden Preußen-Schlussmann Schenk gescheitert waren, jagte Elfadli per Volleyabnahme nach einer Muheim-Ecke den Ball in die Maschen. Das 2:0 war zugleich der HSV-Premierentreffer für den Sommer-Zugang.
Steffen Baumgart hatte schon jetzt mit der Hereinnahme der Torjäger Glatzel und Elfadli sowie des Vorlagengebers und spielfreudigen Aktivpostens Balde ein goldenes Händchen bewiesen. Darüber hinaus konnte er auch mit dem generellen Auftritt seiner Mannschaft zufrieden sein, die das Spiel nicht nur bestimmte, sondern auch mit der vom Coach geforderten Klarheit in den Offensivaktionen anging. Doch auch der Zweitliga-Aufsteiger aus Westfalen lieferte bisweilen eine ordentliche Partie in der Fremde ab, sorgte mit zwei scharfen Hereingaben für Gefahr, die jedoch Muheim (40.) auf der Linie klärte bzw. Paetow (41.) mit der Stirn nicht entscheidend aufs Tor bringen konnte. Erneut kaltschnäuziger agierten unmittelbar vor dem Pausenpfiff dagegen die Rothosen, als Glatzel nach Vorlage seinen Sturmpartners Königsdörffer den Ball zum zweiten Mal über die Linie bugsierte - 3:0 zur Pause!
... und wichtiger Anpassung
Ohne personelle Wechsel ging es in den zweiten Durchgang, zu dessen Beginn sich Münster viel wacher präsentierte und gleich drei Torschüsse verzeichnete: Während Grodowski (46., 51.) zunächst harmlos und dann gefährlich Heuer Fernandes prüfte, setzte Amenydio (47.) einen Fernschuss knapp über das Kreuzeck. Die Gäste hatten sich angesichts der Gesamtzahl an Chancen mittlerweile den Anschlusstreffer verdient und verbuchten diesen auch in der 57. Minute, als Innenverteidiger Paetow eine Lorenz-Ecke zum 1:3 ins Tor köpfte. Auf die passive Anfangsviertelstunde in Hälfte zwei reagierte Coach Baumgart rund um den Stundenschlag mit einem Dreifachwechsel: Für Glatzel, Pherai und Elfadli kamen Selke, Reis sowie Heyer ins Spiel. Und erneut bewies der 52-jährige Fußballlehrer damit ein gutes Gespür, da letztgenannter Joker unmittelbar nach seiner Einwechslung zum 4:1 stach. Dabei beförderte Heyer - erneut nach einer Muheim-Ecke - die Kugel am zweiten Pfosten etwas unkonventionell mit der Brust ins Tor (64.).
Das 4:1 brachte Ruhe, Klarheit und Kontrolle zurück ins Spiel der Rothosen und zog zugleich etwaigen Comeback-Ambitionen der Adlerträger den Stecker. Denn im Anschluss plätscherte die Partie ohne nennenswerte Torraumszenen weitestgehend dahin. Beide Trainer brachten in der Schlussviertelstunde noch einmal frischen Wind. Auf Seiten des HSV kam Neuzugang Richter zu seinem HSV-Debüt, während Vize-Kapitän Reis die Kapitänsbinde von Meffert übernahm und engagiert zwischen den Strafräumen wirbelte. Bei spätsommerlichen Bedingungen wurde es einzig in der Nachspielzeit aber noch einmal brenzlig, als die jeweils eingewechselten Richter (90.+1) und Deters (90.+3) mit Schüssen im Strafraum weitere Tore verpassten. Anschließend besiegelte der Schlusspfiff von Referee Daniel Siebert, der in der Spielleitung gänzlich ohne Karten auskam, den ersten HSV-Heimsieg der Saison 2024/25.
Das Spiel im Stenogramm:
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Hadzikadunic, Elfadli (62. Heyer), Muheim - Hefti, Meffert, Balde (73. Poreba) - Karabec (73. Richter), Pherai (62. Reis) - Königsdörffer, Glatzel (62. Selke)
SC Preußen Münster: Schenk - ter Horst, Paetow, Frenkert, Kirkeskov - Mees (72. Kyerewaa) , Bazzoli, Hendrix (83. Preißinger), Lorenz (72. Makridis) - Grodowski (83. Deters), Amenyido (72. Nemeth)
Tore: 1:0 Glatzel (7.), 2:0 Elfadli (26.), 3:0 Glatzel (45.+1), 3:1 Paetow (57.), 4:1 Heyer (64.)
Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Gelbe Karten: - / -
Gelb-Rote Karten: - / -
Rote Karten: - / -
Hamburger SV | Statistik zum Spiel | SC Preußen Münster |
10 | Torschüsse | 15 |
61% | Ballaktionen | 39% |
47% | Zweikampfquote | 53% |
91% | Passquote | 81% |
7 | Ecken | 10 |
8 | Flanken | 15 |
3 | Abseits | |
13 | Fouls | 8 |
Glatzel 3 | Torschüsse | 5 Grodowski |
Muheim 5 | Torschussvorlagen | 4 Lorenz |
Hadzikadunic 99 | Ballaktionen | 61 Kirkeskov |
Muheim 80% | Zweikampfquote | 65% Bazzoli |
Reis 2 | Flanken | 6 Ter Horst |