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Interview

23.08.17

„Die Position ist für mich nicht entscheidend“

Im Interview mit HSV.de spricht Aaron Hunt über den Auftaktsieg gegen Augsburg, seine Position im Spiel der Rothosen und die bevorstehende Aufgabe in Köln.  

Mittelstürmer, hängende Spitze, Zehner, Rechtsaußen, Linksaußen, Achter, Sechser - Aaron Hunt hat vor der klassischen Abwehrkette bereits jede Position bekleidet. Bei über 360 Pflichtspielen als Profi-Fußballer kommen eben einige Spiel-Szenarien zusammen, zumal der 30-Jährige über einen hohen fußballerischen IQ verfügt. Diese Flexibilität stellte Hunt beim 1:0-Auftaktsieg gegen den FC Augsburg jüngst wieder unter Beweis. Bereits in der 15. Spielminute wurde er für den verletzten Nicolai Müller eingewechselt. Ein Sprung ins kalte Wasser, den der erfahrene Profi aber mit ordentlicher Haltungsnote bestand. "Das ist nie ganz leicht und man braucht fünf bis 15 Minuten, um im Spiel zu sein. Schließlich ist man trotz kurzen Aufwärmens ja ziemlich kalt. Aber ich bin nun schon so lange dabei, habe so viele Spiele gemacht, da war das okay", so der Routinier. Zunächst agierte er dabei in zentraler Angriffsposition hinter Bobby Wood, im Verlauf der zweiten Hälfte rückte er dann nach der Einwechslung von Luca Waldschmidt auf die linke Außenbahn.

Nun steht am Freitag das erste Auswärtsspiel der Saison beim 1. FC Köln an und der „Hunter“ ist nach dem Ausfall von Müller auf mehreren Positionen eine Alternative für die Startelf. Der gebürtige Goslaer hat dabei gute Erinnerungen an die Geißböcke, wenngleich etwas Entscheidendes in seiner Bilanz gegen Köln fehlt, wie er im Gespräch mit HSV.deverrät. 

HSV.de: Aaron, nach sieben Jahren hat der HSV mit dem 1:0 gegen Augsburg wieder sein Bundesliga-Auftaktspiel gewonnen. Trägt man so einen Erfolg mit in die Trainingswoche? 

Aaron Hunt: Ja, auf jeden Fall. Nach der turbulenten Vorwoche und dem schwachen Auftritt im Pokalspiel war es für uns umso wichtiger, dieses Heimspiel zu gewinnen – und zwar egal wie. Das ist uns gelungen, wir haben erstmal einen guten Start hingelegt und wollen jetzt natürlich am Freitag nachlegen. 

Auch für dich war es eine besondere Partie: Bist du jemals so früh eingewechselt worden? 

(überlegt) Das weiß ich gar nicht genau, wahrscheinlich nicht. Die Umstände wünscht man sich so als Spieler aber natürlich nicht. Man möchte nicht, dass sich ein Mitspieler so stark verletzt. Deshalb an dieser Stelle im Namen der Mannschaft auch noch mal viele Genesungswünsche an Nicolai. Wir werden ihn jetzt in nächster Zeit vermissen und müssen seinen Ausfall so gut es geht kompensieren.

Du könntest dabei als flexibler Offensivspieler eine wichtige Rolle spielen. Bevorzugst du generell eine Position in der Offensive?  

Nein, für mich ist das eigentlich nicht so wichtig, wo ich im Falle vorne spiele. Ich habe ja selbst im Spiel gegen Augsburg gewechselt und die letzte halbe Stunde auf links gespielt. In der vergangenen Rückrunde habe ich dagegen fast ausschließlich rechts auf Nicos Position gespielt, auch wenn ich ein ganz anderer Spielertyp bin und die Position anders interpretiere. Am Ende kann ich vorne alles spielen und das ist gar nicht so ein großes Thema in meinem Kopf. Die Position ist für mich nicht entscheidend, sondern ich versuche die Aufgabe des Trainers bestmöglich zu lösen.

Schauen wir voraus auf das Flutlichtspiel beim 1. FC Köln. Wie wollt ihr die Partie angehen?

Wir wollen mutig dorthin fahren und unseren kleinen Lauf fortsetzen. Das wird schwer genug, wie die Vergangenheit gezeigt hat. In Köln ist es immer schwer zu bestehen, weil die Atmosphäre dort gut ist und sich schnell auf den Platz überträgt. Nichtsdestotrotz freuen wir uns riesig auf unser erstes Auswärtsspiel, zumal es ein Flutlichtspiel in einem tollen Stadion ist. 

Kann es dem HSV denn entgegenkommen, dass Köln als Heimmannschaft eher das Spiel machen muss? 

Das kann schon sein, aber es ist nicht entscheidend. Wir müssen auch unsere Leistung auf dem Platz bringen und nur so können wir erfolgreich sein. Da ist es relativ egal, was der Gegner macht. Wir müssen auf uns gucken und das ist auch das Wichtigste für den Freitag. 

Du selbst hast mit fünf Siegen, drei Remis und einer Niederlage eine gute Bilanz gegen den 1. FC Köln, konntest gegen die Kölner aber noch nie ein Tor erzielen. 

(schmunzelt) Ja, das stimmt und es wird Zeit. Es ist einer der wenigen Vereine, gegen die ich noch nicht getroffen habe. Insgesamt sind meine Erinnerungen aber gut und es wäre schön, wenn ich die Sache mit dem Tor am Freitag ändern könnte.