Stimmen zum Spiel
09.11.20
"Ärgerlich, aber leistungsgerecht"
Im Nordduell bei Holstein Kiel kassiert der Hamburger SV am Montagabend kurz vor dem Schlusspfiff noch den 1:1-Ausgleich. Die Stimmen zum Spiel.
Die erste Spielminute der Nachspielzeit beim Auswärtsspiel in Kiel würden die Rothosen gern zurücknehmen und nochmals spielen. Mit einer 1:0-Führung durch einen Treffer von Moritz Heyer (43.) im Rücken ließen sie eine optimale Kontermöglichkeit im Kieler Holstein-Stadion verstreichen und kassierten im unmittelbaren Gegenzug den späten 1:1-Ausgleichstreffer durch den gerade erst eingewechselten Joshua Mees. Statt den sechsten Sieg im siebten Spiel unter Dach und Fach zu bringen, stand so das zweite Remis in Folge. Dementsprechend verärgert zeigten sich die HSV-Spieler im Anschluss an das Spiel in den Interviews. Wohlwissend, dass kleine Rückschläge wie diese zum Entwicklungsprozess dazu gehören und sie auch im siebten Spiel der diesjährigen Zweitliga-Saison gegen eine starke Kieler Mannschaft ungeschlagen blieben. Die Stimmen zum Spiel.
Moritz Heyer: Über mein erstes HSV-Tor kann ich mich nicht wirklich freuen, ich ärgere mich viel zu sehr, dass wir dieses Spiel am Ende noch aus der Hand gegeben haben. In der ersten Halbzeit waren wir klar besser, nach der Pause kam Kiel dann immer mehr in Fahrt, aber wir haben es gut verteidigt und kassieren trotzdem in der Nachspielzeit noch den Ausgleich. Das ist einfach extrem bitter. Aber wir sind weiterhin ungeschlagen, gehen unseren Weg weiter und werden nach der Länderspielpause auch wieder gewinnen.
Toni Leistner: Unsere erste Halbzeit war sehr gut, doch uns war klar, dass Kiel in der zweiten Hälfte kommen wird. Wir haben es aber gut verteidigt und nichts zugelassen - bis auf diese eine Situation. Zwei entscheidende verlorene Zweikämpfe in einer Aktion, das darf uns niemals passieren. Zumal wir vorher gute Konterchancen hatten, speziell mit dem letzten Konter vor dem 1:1 können wir für die Entscheidung sorgen, dann ist das Spiel gelaufen. So aber ist es einfach total ärgerlich.
"Bitter, so kurz vor dem Ende den Ausgleich zu kassieren"
Jan Gyamerah: Es war ein schweres Spiel, wobei wir in der ersten Halbzeit überlegen waren. Nach der Pause sind wir stabil geblieben, auch wenn Kiel immer mehr gepresst und Stress ausgelöst hat, doch wir haben das gut überstanden und haben uns in der Schlussphase auch wieder die Chancen erarbeitet, mit denen wir das Spiel entscheiden müssen. Am Ende ist es dann natürlich umso bitterer, so kurz vor dem Ende den Ausgleich zu kassieren.
Daniel Thioune: Natürlich dürfen wir die Aktion zum späten Ausgleich besser verteidigen, aber es hat vorher auch einfach das zweite Tor gefehlt. In der Phase haben wir unsere Konter fahrlässig ausgespielt, was total ärgerlich ist, aber eben auch zu unseren Entwicklungsprozessen gehört. Es ist eben so, dass wir ab und an noch stolpern, aber wir werden daraus lernen und dann auch wieder solche engen Spiele gewinnen. So aber müssen wir mit dem objektiv betrachtet verdienten Ergebnis leben, denn wir waren in der ersten Hälfte dominant, dafür hat Kiel dann im zweiten Durchgang viel Fahrt aufgenommen. Das 1:1 ist ärgerlich, aber leistungsgerecht.
Ole Werner: Das Ergebnis ist verdient. Der HSV war in der ersten Halbzeit besser, weil wir zu wenige hohe Bälle gewinnen konnten und insgesamt einfach viel zu wenige Ballbesitzphasen hatten. In den zweiten 45 Minuten waren wir dann bestimmend, wenn auch ohne die ganz klaren Chancen. Dennoch haben wir uns mit dem 1:1 verdientermaßen für unser Spiel belohnt, auch wenn der HSV kurz zuvor die gute Konterchance hatte. Dafür hätten wir kurz vor Schluss sogar noch das 2:1 erzielen können. Insofern ist das Remis schon das gerechte Ergebnis.