Nachbericht
22.02.21
„Ärmel hochkrempeln und nach vorne gucken“
Am Tag nach der 2:3-Niederlage bei den Würzburger Kickers ordnete HSV-Sportdirektor Michael Mutzel den sportlichen Rückschlag ein und wagte einen Blick auf das anstehende Stadtderby.
„Im Fußball sind manche Dinge nicht erklärbar“, führte Michael Mutzel mit Blick auf die verdiente Auswärtsniederlage bei den Würzburger Kickers (2:3) in der heutigen Medienrunde an – anschließend lieferte der HSV-Sportdirektor in seiner gewohnt sachlichen und analytischen Art dann aber doch einige Herleitungen für das schwächste Rothosen-Spiel der vergangenen Wochen. Der erste große Rückschlag nach elf ungeschlagenen Spielen (sieben Siege, vier Remis) hat auch bei dem 41-Jährigen für reichlich Verstimmung gesorgt, schließlich haben „alle elf Spieler ihre Leistung nicht auf den Platz gebracht“, wie Mutzel in Bezug auf die ausbaufähige Performance feststellte. Dennoch möchte der erfahrene Ex-Profi (u.a. 92 Bundesligaspiele) nicht den Stab über die Mannschaft brechen, die in den Wochen vor dem Würzburg-Spiel für einige spielerische und kämpferische Highlights gesorgt hat. Mit Blick auf das bevorstehende Stadtderby gegen den FCSP (1. März, Anstoß: 20.30 Uhr) sollen diese Tugenden nun wieder besonders in den Fokus gerückt werden, um den schwer erklärbaren Ausrutscher beim Tabellenschlusslicht schnellstmöglich wieder geradezurücken. Welche Lehren dafür gezogen werden müssen und welche Haltung in den kommenden Wochen vorherrschen muss, das erklärte Michael Mutzel heute am Rande des Spielersatztrainings im Volkspark.
Im Detail sprach der HSV-Sportdirektor über…
… die Lehren aus dem Würzburg-Spiel: Das war ein sehr schlechtes Spiel von uns – und zwar von Anfang bis Ende. Trotz der Anschlusstreffer hatte man nicht das Gefühl, dass wir noch was holen können. In der Vorbereitung haben wir extrem viel gewarnt, die Spieler waren sensibilisiert, dennoch haben wir mit und ohne Ball zu viele Fehler gemacht. Wenn man ein paar Prozent nachlässt, dann reicht es auch gegen Würzburg nicht. Das hat man gestern leider gesehen.
… die Stabilität der Rothosen: Über Monate haben wir einen guten Job gemacht und die Jungs haben starke Spiele abgeliefert, daher können wir jetzt nicht alles in Frage stellen. Dennoch muss über dieses Spiel ausführlich gesprochen werden, damit sowas nicht mehr vorkommt. Die Würzburger haben aus ganz wenig ganz viel gemacht und wir sind deswegen ein bisschen kleiner geworden und konnten uns davon nicht mehr freimachen. Ich weigere mich aber, jetzt unruhig zu werden. Wir wollen jetzt die Ärmel hochkrempeln und nach vorne gucken.
… das unruhige Umfeld: Ich schaue nicht in die Vergangenheit, daher betrachte ich nur die aktuelle Saison und Situation. Nach innen haben wir keine Unruhe, zumal nicht nach einem verlorenen Spiel. Die Ergebnisse in den vergangenen Wochen waren unglücklich, einige Partien hätten wir gewinnen müssen. Der Weg war bisher dennoch gut, auch wenn wir das gestern nicht zeigen konnten.
… das anstehende Stadtderby: Der Spieler, der für so ein Spiel eine Extra-Motivation braucht, hat seinen Job verfehlt. Wir wollen das Derby unbedingt gewinnen. Jeder bei uns weiß, dass das was ganz Besonderes ist. St. Pauli hat momentan einen Lauf, dennoch liegt es an uns, wie das Spiel ausgeht. Wenn wir unsere beste Leistung abrufen, dann wird es für jeden Gegner schwierig.