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Verein

04.10.18

Herzlichen Glückwunsch: Willi Schulz feiert 80. Geburtstag

Er zählt zu den großen HSV-Legenden: Willi Schulz. Viele Jahre als Spieler, später als steter Wegbegleiter und sogar als langjähriges Aufsichtsratsmitglied – seit mehr als 50 Jahren ist „World-Cup-Willi“ fester Bestandteil des HSV. Ein Portrait zum 80. Geburtstag.

211 Bundesliga-Spiele hat Willi Schulz für den HSV absolviert. Für seinen Verein, dem er auch nach seiner aktiven Karriere stets verbunden blieb – als Vereinsmitglied und auch in aktiver Rolle als Mitglied des Aufsichtsrats. Noch heute zählt Willi Schulz regelmäßig zu den Besuchern der HSV-Heimspiele im Volkspark, seiner alten Heimat. Denn Schulz ist dem Norden treu geblieben, lebt weiterhin in Norderstedt, seinem Zuhause seit mehr als 50 Jahren. „Ich weiß nur, dass ich zwei Dinge wieder genauso machen würde: Meine Frau heiraten und nach Hamburg ziehen, um beim HSV zu spielen“, sagte Willi Schulz kürzlich in einem Interview mit dem Fußball-Magazin 11Freunde auf die Frage, ob er rückblickend in seinem Leben nicht vielleicht etwas anders machen wollen würde. Eine schönere Antwort hätte man nicht geben können. Der HSV gratuliert diesem echten HSVer und ehrenwerten Sportsmann herzlichst zum 80. Geburtstag und wünscht alles Gute.

Die enge Verbundenheit zwischen Willi Schulz und dem HSV war keine Selbstverständlichkeit. Im Gegensatz zu seinem guten Freund und jahrzehntelangem Wegbegleiter Uwe Seeler wurde Schulz nämlich die HSV-DNA nicht in die Wiege gelegt. Eigentlich stammt Schulz nämlich aus dem Ruhrgebiet, wo er auch zum Fußballprofi wurde. Und dort, beim FC Schalke 04, zeigte sich auch erstmals, dass dieser beinharte Verteidiger später auch ein guter Kaufmann werden würde, als er sich für seine Vertragsunterschrift statt eines Handgelds ein Grundstück erbat.

„Darauf habe ich dann einen Laden, eine Kneipe und einen Kiosk gesetzt“, erzählte Schulz später gern. Doch dann kam sein Wechsel zum HSV – und fortan boykottierten die angesäuerten Schalke-Fans seine Pinte und tranken ihr Bier lieber am gegenüberliegenden Kiosk. „Die wussten ja nicht, dass der Kiosk auch mir gehört“, freute Schulz sich noch Jahre nach dem Coup in einem Interview mit dem kicker. Fortan eroberte Willi Schulz Hamburg und den HSV. Robust, rustikal, rigoros – so verrichtete er seine Aufgabe. Und überaus erfolgreich.

Sogar Superstars wie Pelé brachte er zum Verzweifeln. Die brasilianische Legende soll über seinen Kontrahenten einmal gesagt haben: „Das Leben könnte so schön sein, wenn es diesen säbelbeinigen Schulz nicht gäbe.“ Ein Ausspruch wie ein Ritterschlag. Doch trotz aller Härte – „in meiner 14-jährigen Karriere bin ich nie vom Platz geflogen“, sagt Schulz stolz. Auch dies brachte ihm großen Respekt ein, nicht nur in Hamburg oder der Bundesliga, sondern weltweit. Speziell bei der Weltmeisterschaft 1966 in England, als er mit dem Spitznamen „World-Cup-Willi“ geadelt wurde.

Das Wembley-Tor im WM-Finale gegen die gastgebenden Engländer verhinderte damals den größten Erfolg seiner Karriere. In deren Anschluss ließ Willi Schulz die Fußballstiefel ausgezogen und konzentrierte sich – neben seiner späteren Tätigkeit als Aufsichtsratsmitglied im HSV – auf seine zweite berufliche Karriere: das Geschäft. Denn ähnlich wie damals auf Schalke hatte er auch für seinen Wechsel zum HSV einen Sach- statt eines Geldwertes verhandelt – eine Versicherungsagentur, die bis heute zu seiner in den vergangenen Jahrzehnten stark gewachsenen Firmengruppe für Versicherungen, Finanzen und Immobilien zählt. Und als deren Geschäftsführer Willi Schulz nach wie fungiert. Daran ändert wahrscheinlich auch sein 80. Geburtstag nichts, zu dem der HSV herzlichst gratuliert.