Trainingslager
26.08.20
Ambrosius: "Am Ende wird man für seine Arbeit belohnt"
Der 21-jährige Innenverteidiger hat sich wieder in den Fokus bei den Profis gekämpft. In Österreich will er durch harte Arbeit seine Chance nutzen und auf sich aufmerksam machen.
Das Trainingslager ist unbestritten eine der besten Möglichkeiten, sich einem neuen Trainer zu präsentieren. Dies gilt dieser Tage auch für die HSV-Profis im österreichischen Bad Häring – und insbesondere für Stephan Ambrosius, der sich dem neuen Chefcoach Daniel Thioune, umgeben von herrlichen Aussichtspunkten der Tiroler Alpen, ebenfalls von seiner besten Seite präsentieren möchte. „Jeder kann hier beweisen, was er kann und warum er hier ist. Da ist es auch egal, ob jung oder alt. Es liegt an mir, das zu zeigen“, so der 21-jährige Innenverteidiger.
Das erste Casting und die Empfehlung für den Trainingslager-Recall holte sich Ambrosius ausgerechnet im letzten Saisonspiel der abgelaufenen Spielzeit. Das Ergebnis gegen den SV Sandhausen ist bekannt, aber für den gebürtigen Hamburger war es trotz der sportlichen Niederlage auch ein positiver Moment. „Es war mein erstes Spiel im Volksparkstadion. Ich habe die Chance und das Vertrauen bekommen, in einem so wichtigen Spiel zu spielen. Das war schon besonders, weil ich es mir hart erarbeiten musste. Über meinen Einsatz habe ich mich deshalb gefreut, aber natürlich ärgere ich mich immer noch über das Ergebnis“, erklärt Ambrosius.
„Wichtig ist, dass man immer 100 Prozent gibt."
Der lange Weg zurück begann im Dezember 2018. Der Deutsch-Ghanaer wurde zu einem Zeitpunkt, als er mit einem Bundesliga-Einsatz (im März 2018 gegen den VfB Stuttgart) und einem DFB-Pokalspiel (im August 2018 gegen den TuS Erndtebrück) bereits erste Profiluft schnuppern durfte, durch einen Kreuzbandriss im Knie weit zurückgeworfen. Ein halbes Jahr Pause in einer der wichtigsten Entwicklungsphasen eines Fußballers steckt nicht jeder weg. Doch Ambrosius kämpfte sich durch die Reha und schließlich über die U21 wieder ins Rampenlicht der 1. Mannschaft. Nun darf er erneut auf Einsatzzeiten bei den Profis hoffen. „Ich hatte mir das Ziel gesetzt, dass ich hier wieder ankomme. Davon war ich überzeugt und habe es durch harte Arbeit geschafft. Das kann aber nur ein erster Schritt sein“, gibt er selbstbewusst zu.
Unterstützung erhält Ambrosius aktuell vor allem von Hannes Drews, der in diesem Sommer vom U21-Trainer zum Trainerteam von Daniel Thioune gestoßen ist. „Für mich ist es natürlich nur von Vorteil, dass zum Trainerteam jemand gehört, der mich und meine Stärken gut kennt“, sagt Ambrosius. Drews könne gerade in dieser Anfangsphase dem Cheftrainer sagen, welche Qualitäten er habe, falls auch mal etwas nicht so gut läuft. In der abgelaufenen Saison absolvierte Ambrosius unter ihm 17 Spiele in der Regionalliga Nord. Die Leistungen sollen nun bei den Profis bestätigt werden. In den bisherigen drei Vorbereitungstestspielen gegen Hansa Rostock, Midtjylland und Randers erhielt Ambrosius mit 195 Minuten neben Jonas David (220 Min.) bislang die meiste Einsatzzeit in der Innenverteidigung. Natürlich weiß der gebürtige Hamburger, dass der HSV auf seiner Position noch Verstärkung sucht. Das macht ihn aber nicht verrückt. „Wichtig ist, dass man immer 100 Prozent gibt. Dann wird man am Ende für seine Arbeit belohnt. Und sollte es nicht reichen, dann kann ich mir zumindest nichts vorwerfen“, so der Rechtsfuß. Und so will er weiterhin seine Chance nutzen und sich in den kommenden Tagen bestmöglich präsentieren. Immer mit vollem Einsatz. Immer mit 100 Prozent.