
Spielbericht
28.06.20
1:5 gegen Sandhausen! HSV verspielt die Relegation
Der HSV geht im Heimspiel gegen den SV Sandhausen unter, verpasst deshalb trotz der zeitgleichen Niederlage von Konkurrent Heidenheim die Relegation und beendet die Saison auf Platz 4.
Der HSV hat die letzte Chance, sich noch für die Relegationsspiele zu qualifizieren, verspielt. Gegen den SV Sandhausen unterlagen die Rothosen am Sonntagnachmittag (28. Juni) mit 1:5 (0:2). Die Gäste gingen durch ein Eigentor von Rick van Drongelen (13.) und einen Treffer von Kevin Behrens (21.) früh mit 2:0 in Führung. Nach dem Seitenwechsel erzielte Aaron Hunt zunächst per Foulelfmeter den 1:2-Anschlusstreffer (62.), auf der anderen Seite aber verwandelte Behrens ebenfalls einen Strafstoß (84.) zum 3:1. Der eingewechselte Mario Engels eine Minute vor dem Ende (88.) und Dennis Diekmeier in der Nachspielzeit (90.+3) erhöhten gar noch auf den 5:1-Endstand für Sandhausen. Besonders bitter: Ein Unentschieden hätte dem HSV für Platz 3 gereicht, da der 1. FC Heidenheim parallel bei Arminia Bielefeld mit 0:3 verlor.
Verheerender Spielverlauf...
HSV-Trainer Dieter Hecking schickte seine Mannschaft in einem 3-5-2-System ins letzte Spiel der Saison. So sollte gegen den SV Sandhausen der nötige Druck erzeugt werden, um die Partie für sich zu entscheiden und eventuell - bei entsprechendem Ausgang der Partie zwischen Arminia Bielefeld und dem 1. FC Heidenheim - doch noch den Sprung auf Platz 3 zu vollbringen. Doch nach einigen Minuten und der ersten gut herausgespielten Chance durch Pohjanpalo nahm das Unheil seinen Lauf.
Innerhalb von zehn Minuten servierte Sandhausens Biada zweimal und ließ seinen Stoßstürmer Behrens doppelt jubeln (13., 21.), wobei van Drongelen beim ersten Treffer wohl zuletzt am Ball war. Somit führte der SVS nach seinen ersten beiden Torschüssen mit 2:0 und stellte den HSV damit vor eine heftige Aufgabe. Die erschwerte sich im Verlauf der ersten Hälfte noch weiter, da sich erst Gyamerah (24., Oberschenkel) und kurz darauf auch noch van Drongelen (36., Knie) verletzten und ausgewechselt werden musste. Der HSV war somit zum Umstellen gezwungen, sowohl personell als auch von der taktischen Ausrichtung her. Von so etwas wie Spielfluss oder Struktur war das Hamburger Spiel entsprechend weit entfernt, vielmehr wirkte der Auftritt der Rothosen konsterniert und desorientiert. Mehr als zwei Torabschlüsse von Harnik waren deshalb bis zum Pausenpfiff nicht drin, wohingegen Sandhausens Behrens bei einer weiteren Hundertprozentigen gar noch hätte erhöhen müssen.
... und ein rabenschwarzer Tag
Zu Beginn der 2. Halbzeit war aufgrund des Zwischenergebnisse aus Bielefeld klar, dass dem wohl HSV ein Remis reichen würde. Entsprechend eingestellt begannen Heckings Mannen, doch man merkte, dass es trotzdem zäh und schwer werden würde. Sandhausen verteidigte aggressiv, während sich die Rothosen unglaublich schwer taten, gefährlich ins letzte Drittel vorzustoßen. Und selbst nach Hunts Anschlusstreffer, den der Kapitän nach gut einer Stunde per Strafstoß erzielte, blieb die totale Überzeugung inklusive Druckwelle und Offensivfeuerwerk aus.
Zwar hatte man mehr Ballbesitz, aber Torgefahr konnte nicht wirklich erzeugt werden. Stattdessen schlug der SVS zurück, stellte durch Behrends nächstes Tor erst den alten Abstand wieder her und konnte in den Schlussminuten gegen ab diesem Zeitpunkt verzweifelt um Fassung ringende HSVer gar noch das 4:1 und 5:1 durch Engels und Diekmeier erzielen. Damit verlor der HSV nicht nur das Spiel, sondern auch die Relegation und beendet die Saison nach einem rabenschwarzen Tag auf dem 4. Tabellenplatz.
Das Spiel im Stenogramm:
Hamburger SV: Pollersbeck – Jung (82. Kinsombi), van Drongelen (35. Jatta), Ewerton (46. Ambrosius) – Gyamerah (24. Vagnoman), Dudziak, Fein, Hunt, Leibold - Harnik
(46. Kittel), Pohjanpalo
SV Sandhausen: Fraisl (90. Wulle) - Zhirov, Kister, Verlaat - Diekmeier, Linsmayer, Taffertshofer (72. Türpitz), Biada (72. Frey), Paqarada - Scheu (78. Engels), Behrens (90. Bouhaddouz)
Tore: 0:1 van Drongelen (13., ET), 0:2 Behrens (21.), 1:2 Hunt (62., FE), 1:3 Behrens (84., FE), 1:4 Engels (88.), 1:5 Diekmeier (90.+3)
Zuschauer: leider keine
Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück)
Gelbe Karten: - / 73. Scheu, 76. Linsmayer
Gelb-Rote Karten: - / -
Rote Karten: - / -