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Spielbericht

08.06.20

3:3 gegen Kiel! Last-Minute-Tor schockt den HSV erneut

Die Tore von Aaron Hunt (21.) per Elfmeter und Joel Pojhanpalo (23./67.) reichten nicht. Die Störche entführen mit einem Tor in der Nachspielzeit einen Punkt aus Hamburg. 

Der HSV muss erneut einen Last-Minute-Schock verdauen. Am Montagabend (8. Juni) trennten sich die Rothosen zum Abschluss des 30. Spieltages von der KSV Holstein Kiel mit 3:3 (2:1). Der Ausgleich fiel dabei in der vierten Minute der Nachspielzeit durch Jae-Sung Lee. Das Team von Trainer Dieter Hecking musste auch zu Beginn einen Rückschlag hinnehmen. Alexander Mühling traf bereits nach neun Minuten zur frühen Führung für die Gäste. Doch die Hamburger hatten durch einen Doppelschlag die passende Antwort parat. Kapitän Aaron Hunt per Foulelfmeter (21.) und Joel Pohjanpalo (23.) trafen binnen drei Minuten und drehten das Spiel noch vor der Halbzeit. Nach der Pause erzielte Emmanuel Iyoha in der 64. Minute zunächst den Ausgleich, doch auch diesmal hatte der HSV die richtige Antwort nur wenige Zeigerumdrehungen: Der zweite Treffer von Pohjanpalo (67.) brachte die erneute Führung. Diese hielt dann bis tief in die Nachspielzeit, doch dann traf Lee (94.).

HSV DREHT DEN RÜCKSTAND...

Am Sonntag hatten die Hamburger Konkurrenten im Kampf um den Aufstieg Punkte liegen lassen. Diesen Umstand wollten die Rothosen im Spitzenspiel am Montagabend gegen Holstein Kiel unbedingt nutzen und gingen dieses Unterfangen extrem engagiert an. Allerdings mussten sie früh einen doppelten Dämpfer verdauen: Erst bestrafte Mühling einen HSV-Ballverlust im Aufbauspiel und sorgte mit dem ersten Torschuss des Spiels für das schnelle 0:1 (9.); und dann versagte Schiedsrichter Dankert den Hausherrn auch noch die prompte Antwort und gab van Drongelens Treffer zum 1:1 aufgrund einer diskutablen Abseitsstellung Jattas nachträglich nicht (16.). Doch auch von diesen beiden Nackenschlägen ließ sich das Hecking-Team nicht beirren, blieb im 5. Gang und drängte die sehr mutig auftretenden Kieler mehr und mehr in die eigene Hälfte. Mit durchschlagendem und vor allem doppeltem Erfolg: Innerhalb von drei Minuten drehte der HSV die Partie. Hunt verwandelte erst einen an Kittel verursachten Foulelfmeter und kurz darauf vollendete Pohjanpalo eine Leibold-Vorlage zum 2:1 (21., 23.). Was für eine Willensleistung der Hamburger! Und was für eine Anfangsphase in diesem Nordduell, in dem quasi minütlich etwas passierte. Auch in der Folge blieb es spannend und überaus intensiv, auch weil Kiel weiterhin mutig nach vorn spielte und gute Offensivaktionen kreierte. Diese verteidigten van Drongelen & Co. allerdings erfolgreich weg, so dass es nach aufregenden 45 Minuten mit der knappen HSV-Führung in die Pause ging.

... DOCH DANN KAM DIE NACHSPIELZEIT

Auch nach dem Seitenwechsel blieb es intensiv. Und wieder war der HSV mental gefordert. Denn obwohl die Rothosen nach Wiederanpfiff das aktivere und bestimmende Team waren und durch Kinsombi den dritten Treffer auf dem Fuß hatten, gaben sich die Gäste nicht auf - und schlugen zu. Erst näherten sie sich durch Mühling dem Hamburger Tor an und in der 64. Minute sorgte Iyoha nach starker Kieler Kombination für den 2:2-Ausgleich. Somit waren neben fußballerischer Klasse erneut Wille, Leidenschaft und Mentalität notwendig, um ein weiteres Mal zurückzuschlagen. Und tatsächlich: Wie schon am vergangenen Spieltag steckten die Rothosen auch diesen wiederholten Rückschlag innerhalb einer Partie weg und gingen erneut nur vier Minuten später wieder in Front: Pohjanpalo langte ein zweites Mal zu und bombte eine Kinsombi-Flanke förmlich per Kopf zur 3:2-Führung ins Netz (67.). Diese hatte auch nach 90 Minuten noch Bestand. Doch dann kam die Nachspielzeit. Und die brachte nach einer kraftvollen Kieler Schlussoffensive noch einmal eine Reihe von Eckbällen, die van Drongelen & Co. lange Zeit erfolgreich verteidigen konnten, ehe Lee in der 94. Minute mit der letzten Aktion der Partie aus stark abseitsverdächtiger Position doch noch den Ball zum 3:3 über die Linie drückte und dem HSV in den letzten Sekunden des Spiels zwei wichtige Punkte klaute. Es war der finale Höhepunkt eines dramatischen Fußballspiels.

Das Spiel im Stenogramm:

Hamburger SV: Pollersbeck - Vagnoman, Letschert, van Drongelen, Leibold - Fein - Hunt (62. Dudziak), Kinsombi (76. Jung) - Jatta (90.+1 Harnik), Pohjanpalo (76. Hinterseer), Kittel (76. Amaechi)

Holstein Kiel: Gelios - Neumann (65. Dehm), Wahl, Thesker, van den Bergh - Meffert (89. Schmidt) - Iyoha, Mühling, Özcan (76. Porath), Reese - Lee

Tore: 0:1 Mühling (9.), 1:1 Hunt (21.|FE), 2:1 Pohjanpalo (23.), 2:2 Iyoha (64.), 3:2 Pohjanpalo (67.), 3:3 Lee (90.+4)

Zuschauer: leider keine

Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)   

Gelbe Karten: Hunt (45.), Leibold (69.), Pollersbeck (84.), Dudziak (86.), Jung (89.) / van den Bergh (72.)

Gelb-Rote Karten: - / -

Rote Karten: - / -