Spielbericht
17.05.20
2:2! Last-Minute-Treffer schockt den HSV beim „Re-Start“
Joel Pohjanpalo und Jeremy Dudziak treffen beim Kleeblatt. Havard Nielsen gleicht in der vierten Minute der Nachspielzeit mit seinem zweiten Treffer aus.
Zum “Re-Start“ der 2. Liga nach der Corona bedingten Pause holt der HSV einen Punkt. Die Rothosen trennten sich am Sonntag (17. Mai) von der SpVgg Greuther Fürth mit einem 2:2-Unentschieden (1:1). Im ersten Pflichtspiel ohne Zuschauer in der Geschichte des Vereins tat sich die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking am Anfang noch etwas schwer und ging durch ein Tor von Havard Nielsen zunächst mit 0:1 (35.) in Rückstand. Doch die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Joel Pohjanpalo glich noch vor der Pause nach Vorarbeit von Tim Leibold (seine 13. in der laufenden Saison) aus (41.). Kurz nach dem Seitenwechsel traf dann Jeremy Dudziak, der nach seiner im Februar erlittenen Knieverletzung sein Comeback in der Startelf feierte, zum 2:1 (48.). So stand es nach zahlreich vergebenen Chancen auf den dritten Treffer auch noch bis zur vierten Minute der Nachspielzeit. Im Anschluss an den letzten Eckball der Partie glich Nielsen mit seinem zweiten Tor des Tages doch noch zum 2:2 aus (90.+4). Trotz der zwei liegen gelassenen Punkte springt der HSV auf Platz 2 der Tabelle.
Pohjanpalo mit dem Ausgleich...
HSV-Trainer Dieter Hecking wählte für das erste Spiel nach mehr als neun Wochen Zwangspause eine Aufstellung, mit der die Rothosen in dieser Form noch nie aufgelaufen waren. Vagnoman kehrte nach seinem überstandenen Fußbruch auf die Position des Rechtsverteidigers zurück, Beyer wechselte dafür in die Inenverteidigung. In der Offensive bot der Coach mit Dudziak einen weiteren Rückkehrer nach Verletzungspause auf, zudem durften Samperio auf der Außenbahn und Pohjanpalo im Sturmzentrum von Beginn an spielen. Und der finnische Mittelstürmer bedankte sich auf seine ganz eigene Art für das Vertrauen des Trainers: Er köpfte in der 41. Minute nach toller Leibold-Vorarbeit den verdienten 1:1-Ausgleich für den HSV, der kurz zuvor nach der ersten kurzen Druckphase der SpVgg Greuther Fürth durch Nielsen in Rückstand geraten war (35.). Bis dahin war die Partie überwiegend ausgeglichen verlaufen, wobei die Rothosen die Mehrzahl der Torabschlüsse besaßen und durch Samperio auch die Führung auf dem Fuß hatten (20.). Diese hatte sich nach einem Konter ergeben, als die insgesamt sehr engagierten Hamburger gut nachsetzten und den Gegner zu Fehlern zwangen. Spielerisch hingegen konnte 71 Tage nach dem letzten Spiel noch nicht alles bei 100 Prozent sein, was selbstredend für beide Teams galt.
... und Fürth mit dem Last-Minute-Schock
Zur zweiten Hälfte nahm Hecking zwei entscheidende Veränderungen vor: Er ließ sein Team deutlich höher pressen und früher attackieren, was Fürth massiv unter Druck setzte, und der Cheftrainer brachte Top-Scorer Kittel ins Spiel. Der sorgte nämlich für viel offensiven Schwung und initiierte zudem drei Minuten nach Wiederanpfiff den Angriff, der über Hunt bei Dudziak landete - und den der gebürtige Hamburger zur 2:1-Führung im Fürther Tor unterbrachte (48.). Spiel gedreht! Und auch in der Folge blieben die Hamburger weiter am Drücker, waren nun das deutlich bessere Team und hätten durch Pohjanpalo, Hunt und Jatta erhöhen können, doch im Abschluss fehlte die letzte Portion Fortune und eben vielleicht auch die nötige Spielpraxis. So blieb es bis in die Schlussphase hinein eng, zumindest vom Ergebnis her. Von den Spielanteilen hingegen hatte der HSV das Geschehen in der zweiten Hälfte deutlich bestimmt, musste sich nun aber doch noch der Fürther Schlussoffensive erwehren, die diese mit dem Mute der Verzweiflung angingen. Die Rothosen verteidigten leidenschaftlich - aber extrem unglücklich. Denn in der vierten Minute der Nachspielzeit sorgte Nielsen nach einem Eckball und heillosem Durcheinander im Hamburger Strafraum mit seinem zweiten Treffer tatsächlich noch für den 2:2-Ausgleich, der den Spielverlauf der zweiten 45 Minuten komplett auf den Kopf stellte.
Das Spiel im Stenogramm:
SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Meyerhöfer, Jaeckel, Caligiuri, Wittek (57. Raum) - Seguin, Tillman (75. Sarpei), Green (57. Redondo) - Leweling (86. Stefaniak), Nielsen, Hrgota
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Vagnoman (78. van Drongelen), Letschert, Beyer, Leibold - Fein, Dudziak (64. Kinsombi), Hunt (90. Schaub) - Samperio (46. Kittel), Pohjanpalo (90. Harnik), Jatta
Tore: 1:0 Nielsen (35.), 1:1 Pohjanpalo (41.), 1:2 Dudziak (48.), 2:2 Nielsen (90.+4)
Zuschauer: leider keine
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Ingolstadt)
Gelbe Karten: Seguin (74.), Leweling (82.) / Samperio (21.), Beyer (26.), Letschert (64.)
Gelb-Rote Karten: - / -
Rote Karten: - / -