Verein
01.10.21
Besondere Beziehung: von Heesen & der HSV
Zum 60.: Der HSV gratuliert mit Thomas von Heesen einem Mann zum runden Geburtstag, der beim HSV Geschichte(n) geschrieben hat. Happy Birthday!
14 Jahre sind im Fußball eine sehr lange Zeit. Gerade dann, wenn man sie als Spieler beim gleichen Verein verbringt. So wie Thomas von Heesen, der nicht nur von 1980 bis 1994 insgesamt 14 Jahre lang mit der Raute auf der Brust auflief, sondern seinen HSV wirklich geliebt und gelebt hat – und dies bis heute tut.
Wenn man so will, ist Thomas von Heesen der Innbegriff dessen, was heute fast überall in Fußball-Deutschland praktiziert wird und was weitläufig unter dem Begriff Nachwuchsleistungszentrum läuft. Denn von Heesen kam als junger Bursche aus Bielefeld zum HSV, als Schüler. Und als solcher war er einer der ersten, der an der späteren Partnerschule des HSV, dem Gymnasium Heidberg, sein Abitur machte und nebenbei die Ausbildung zum Fußballprofi durchlief.
Sein größter Förderer in dieser Zeit: natürlich Ernst Happel. „Er war mein Mentor, mein Ziehvater“, erinnert sich von Heesen an den Mann, der ihn vom Talent zum Profi und zu einem der besten deutschen Mittelfeldspieler seiner Zeit machte. Es grenzt an ein Wunder, dass der torgefährliche Mannschaftsspieler nie A-Nationalspieler wurde.
Dafür wurde von Heesen eine HSV-Ikone. Der endgültige Durchbruch – zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung – war wohl sein Weltklasse-Dribbling inklusive Tor beim husarischen 4:3-Erfolg beim FC Bayern München im April 1982. Was folgte, war die Prägung einer Ära. Mannschaftskapitän, kongenialer Partner von Uwe Bein, Tor-des-Monats-Schütze per traumhaftem Seitfallzieher im August 1988, und dazu: ganz viele Titel. Deutscher Meister, Pokalsieger, Gewinner des Europapokals der Landesmeister – Thomas von Heesen hat mit dem HSV ziemlich viel von dem gewonnen, was man gewinnen kann.
Nur eines wurde ihm verwehrt: mit exakt 100 Bundesliga-Toren als zweiter HSVer nach Uwe Seeler mit dreistelliger Trefferanzahl für seinen HSV abzutreten. Schuld daran, dass es nicht geklappt hat: Wattenscheids Stefan Emmerling, der am 31. März 1994 einen Schuss von Heesens so abfälschte, dass er von Schiedsrichter Karl-Heinz Gläser als Eigentor gewertet wurde. Es wäre Tor Nummer 100 gewesen, das von Heesen aber zumindest für sich persönlich im darauffolgenden Jahr, in dem er nach 14 Jahren unter der Raute zu seinem Heimatverein Arminia Bielefeld zurückkehrte, nachholen konnte.
Dass der HSV von Heesen auch nach seiner aktiven Zeit nie losließ, das gab er jüngst in einem vom kicker-Fachmagazin ausgerichteten Fantreffen preis: Wenn du 14 Jahre bei diesem Verein gespielt hast, dann bist du HSVer. Und das bleibst du auch.“ Mit Leben hatte von Heesen diese Worte schon zuvor gefüllt, indem er zwischen 2014 und 2018 für den Aufsichtsrat sowie als Berater des Vorstands fungiert hatte und als nahezu täglicher Trainingsbesucher ganz nah dran war am Geschehen und an dem Club, den er ebenso geprägt wie der HSV ihn. Eine ganz besondere Beziehung eben. Herzlichen Glückwunsch zum 60. Geburtstag, lieber Tommy!