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Team

09.08.16

Bobby Wood: Durchbeissen ist Programm!

Neuzugang Bobby Wood steht vor seiner Premieren-Saison in der Bundesliga und ist bereit, sich auch im Oberhaus des deutschen Fußballs einen Namen zu machen. Denn durchbeißen musste sich der 23-jährige US-Amerikaner fernab seiner Heimat bisher immer. 

Mit einem wuchtigen Antritt spitzelt Bobby Wood seinem Gegenspieler das Spielgerät kurz vor den Füßen weg und sprintet in der Manier einer Raubkatze aufs Tor. Ein kurzer Haken am Keeper vorbei, dann versenkt er die Kugel treffsicher im Fangnetz. Es ist zwar nur eines von zahlreichen Toren wie sie in jedem Training fallen, doch Wood tut aktuell jeder Treffer doppelt gut. Der US-Amerikaner stand als erster Neuzugang für die kommende Spielzeit fest, stieg als Nationalspieler dann aber als einer der letzten Spieler ins Training ein und hat noch etwas aufzuholen. 

Neues Team, neues System

„Ich habe gemerkt, dass viele hier schon seit vier bis fünf Wochen im Training sind und ich nach der Copa America mit der Nationalmannschaft noch etwas Rückstand habe", erklärt der 23-Jährige im Interview mit HSV.de. "Ich kann es sportlich natürlich noch besser machen und sehe für mich persönlich, dass ich mich langsam steigere und fitter werde." Die Fitness ist dabei der eine Punkt des Aufholprogramms, die Taktik der andere. Beim HSV muss sich der Mittelstürmer mal wieder auf ein neues System einstellen: „Jede Mannschaft hat ihren eigenen Stil und den muss ich hier beim HSV noch lernen. Ich muss die Bewegungen und Laufwege meiner Mitspieler verinnerlichen und mich selbst anpassen.“

Dass er dazu in der Lage ist, hat Wood in der abgelaufenen Zweitliga-Saison beim 1. FC Union Berlin unter Beweis gestellt. Als Neuzugang erzielte er 17 Treffer für den Hauptstadtklub und feierte damit seinen Durchbruch im deutschen Fußball. Zuvor war ihm dieser Schritt beim TSV 1860 München verwehrt geblieben. Im Profiteam der Löwen kam er von 2011 bis 2015 insgesamt nur 54 Mal zum Einsatz, spielte im Schnitt lediglich 36 Minuten. Die Zeit in der bayerischen Landeshauptstadt hätte für seinen Werdegang dennoch nicht prägender sein können. 

Härteprüfung Deutschland

Als 14-jähriger Teenager reist der in Irvine (Kalifornien) lebende Wood im Sinne eines zehntägigen Erfahrungsaustausches erstmals zum TSV 1860 München und überzeugt im Training so sehr, dass er gleich für ein ganzes Jahr zurückkommen darf. Bobby wagt schließlich den Sprung über den großen Teich und verlängert fortan jährlich seinen Aufenthalt in Deutschland, wenngleich ihm der Kulturunterschied stark zu schaffen macht. „In der Beziehung waren allgemein die letzten acht Jahre nicht leicht für mich. Die Mentalität ist in Deutschland einfach eine andere als in Kalifornien. Dort ist einfach mein Zuhause. Mit der Zeit habe ich mir hier aber das Ziel gesteckt, Profifußballer zu werden und vor allem meinen sportlichen Weg zu gehen. Jetzt möchte ich mich hier weiter durchbeißen und der nächste Schritt ist die erste Liga.“

Diesen nächsten Schritt bestreitet der in Honululu (Hawaii) geborene Angreifer nun im Dress der Rothosen und sieht sich für diese Aufgabe bestens gerüstet: „Ich habe ja bereits viel in der Nationalmannschaft gespielt und war auch bei der Copa America dabei. Das Niveau dort ist schon ganz gut, sodass ich zuversichtlich bin, mich auch in der Bundesliga durchsetzen zu können. Natürlich ist das taktische und spielerische Niveau hier höher als zuletzt in der 2. Bundesliga. Es wird wesentlich schlauer und mehr mit Auge gespielt, aber ich nehme diese Herausforderung an.“

Wuchtiger Antritt, eiskalt vor dem Tor – so möchte Wood in Zukunft nicht nur auf dem Trainingsplatz Tore schießen.