Boldt: „Die Mannschaft braucht jetzt einen neuen Impuls“

Es sind bewegte Tage, die hinter Jonas Boldt liegen. Am vergangenen Donnerstag (29. April) musste der HSV-Vorstand das enttäuschende 1:1 im Heimspiel gegen den Karlsruher SC verdauen, das gleichzeitig das fünfte sieglose Ligaspiel in Folge bedeutete (drei Remis, zwei Niederlagen). Mit Blick auf diese negative Dynamik führte der 39-Jährige am zurückliegenden Wochenende viele Gespräche, die in der Entscheidung mündeten, den bisherigen Cheftrainer Daniel Thioune mit sofortiger Wirkung freizustellen. Als Nachfolger und Interimstrainer wurde der bisherige Nachwuchsdirektor Horst Hrubesch installiert, der das Amt bis Saisonende übernehmen wird. Alle Fragen rund um diese Personalentscheidung und die daraus folgenden Konsequenzen beantwortete Jonas Boldt in der heutigen Pressekonferenz.

Im Detail sprach Jonas Boldt über… 

… den Trainerwechsel: In aller erster Linie möchte ich mich bei Daniel Thioune für die sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen Monaten bedanken. Es ist kein Geheimnis, dass ich nach wie vor sehr viel von ihm als Trainer halte. Leider hat sich in den vergangenen Tagen eine Dynamik entwickelt, die uns dazu veranlasst hat, eine größere Justierung vorzunehmen. Wenn man merkt, dass die klare Führung auf der Strecke bleibt, dann ist es meine Aufgabe, daraufhin zu reagieren. Das ist sehr bedauerlich, allerdings geht es nicht immer darum, was man sich wünscht, sondern dass man die Dinge beurteilt, die sich vor Ort zutragen. Die Mannschaft braucht jetzt einen anderen Impuls. Aus diesem Grund ist der Trainerwechsel eine alternativlose Entscheidung.

… die Gründe für die Veränderung: Die Ergebnisse der vergangenen Wochen sind nicht spurlos an Daniel Thioune vorbeigegangen. Nach dem Spiel in Karlsruhe haben wir gespürt, dass er angeschlagen ist. Die Distanz zwischen ihm und den Spielern ist insgesamt zu groß geworden, so dass die Gefahr bestand, dass die Saison einfach nur austrudelt. Damit hätten wir mit Blick auf unseren Weg sehr viel kaputt gemacht. Entwicklung und Ambition in Einklang zu halten, ist die große Herausforderung. Etwas ausklingen oder auslaufen zu lassen, widerstrebt dem Sportsgeist. Wir wollen jetzt nochmal eine klare Richtung vorgeben, damit wir unseren angestrebten Weg weitergehen.

… den Weg der Entwicklung: Wir werden den Weg nicht abbrechen. Unsere Idee ist, auf junge und entwicklungsfreudige Spieler zu setzen und uns als Club weiterzuentwickeln. Allerdings haben wir gemerkt, dass wir mit Daniel als Führungskraft ein Stück weit von diesem Weg abgekommen sind, weil die Entwicklung leider nicht in die richtige Richtung gegangen ist. Deswegen musste wir eine Justierung auf dieser wichtigen Position vornehmen.