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Interview

04.10.17

"In der Länderspielpause kann man nochmal mehr draufpacken"

Im Interview mit HSV.de spricht Torhüter Christian Mathenia über die Belastung in der Länderspielpause, eine besondere Trainingssituation und den Kontakt zu seinem alten Kollegen Rene Adler. 

Die HSV-Torhüter Christian Mathenia, Julian Pollersbeck und Tom Mickel erleben aktuell eine besondere Situation. Sowohl gestern als auch heute stand Torwärttrainer Stefan Wächter krankheitsbedingt nicht mit auf dem Platz. Das eingespielte Trio ließ sich davon allerdings kaum aus der Ruhe bringen und trainierte unter Anleitung des Dienstältesten Tom Mickel eigenständig und äußerst akribisch. So verließen die Goalkeeper an beiden Trainingstagen als letzte Rothosen das Feld. Im Interview mit HSV.de spricht Christian Mathenia über diese besondere Situation, die Belastung in der Länderspielpause und den Kontakt zu seinem alten Torwartkollegen Rene Adler.    

Chris, ihr habt gerade viel Spaß beim Training. Liegt das daran, dass mit Stefan Wächter der Torwarttrainer aktuell fehlt? 

(lacht) Nein, natürlich nicht. Der Spaß darf insgesamt nicht zu kurz kommen, weil man dann meist am besten trainiert. Aber wir trainieren trotz dieses Faktors sehr fokussiert und da spreche ich für die gesamte Truppe, die aktuell noch hier vorhanden und nicht auf Länderspielreise ist. Wir machen das Beste aus so einer Woche und arbeiten an unseren Grundlagen. So zum Beispiel heute, wo wir vor und nach der fußballerischen Einheit jeweils im läuferischen und ahtletischen Bereich gearbeitet haben. 

Stellt es für dich als Torwart überhaupt einen Unterschied dar, ob Länderspielpause ist oder nicht? 

Ich finde, dass man in einer Länderspielpause nochmal mehr draufpacken kann. Während des regulären Spielbetriebs muss man natürlich darauf achten, dass man am Wochenende nicht platt im Tor steht. Jetzt unter der Woche kann man den Dingen etwas freien Lauf lassen und ordentlich zulegen. Das machen wir gerade, auch wenn der "Wächti" nicht da ist. Da sind wir diszipliniert und wir sind auch alle vom Typ her so, dass wir lieber etwas mehr machen als zu wenig. Es tut einfach gut, mal eine Woche voll zu trainieren und zu wissen, dass kein Spiel ansteht. 

Hast du für das freie Wochenende denn etwas Besonderes geplant? Geht es in die Heimat oder bleibst du in Hamburg? 

Da habe ich bisher noch nichts geplant. Irgendwo hinreisen oder hinfliegen über das Wochenende werde ich aber nicht. Ich möchte meinem Körper Ruhe gönnen und etwas runterkommen. Hamburg ist diesbezüglich ja auch eine schöne Stadt, die einem viele Möglichkeiten bietet. 

In die Heimat nach Mainz geht es ja dann am kommenden Wochenende, wenn das nächste Bundesliga-Spiel ansteht. Ist das für dich eine besondere Partie? 

Ja, das ist ein sehr besonderes Spiel für mich. Sehr viele Freunde von mir und meine komplette Familie sind dort häufig im Stadion und werden auch bei unserem Spiel da sein. Das ist für mich immer ein spezielles Spiel, aber am Ende des Tages wollen wir natürlich drei Puntke entführen. Darauf bereiten wir uns diese zwei Wochen intensiv vor. 

Ist es auch etwas speziell, weil auf der Gegenseite nun dein ehemaliger Torwartkollege Rene Adler steht? 

(lacht) Für ihn wird es am Ende sicherlich spezieller sein, wieder gegen den HSV zu spielen. Für mich - das habe ich ja auch schon oft gesagt - war es eine gute Zeit mit ihm. Ich habe aktuell auch hin und wieder Kontakt mit ihm und wir tauschen uns über die Situation in beiden Mannschaften aus. Ich habe mich gut mit ihm verstanden und da ist es auch normal, ab und zu eine SMS zu senden. Wenn ich dann mal wieder zuhause bin, werden wir uns mal auf einen Kaffee treffen.

Wie schätzt du denn die Situation in der eigenen Mannschaft aktuell ein? 

Unsere Leistung jetzt im Derby ist schon gut gewesen. Wir wollten die drei Punkte unbedingt im Volkspark behalten, weil das Spiel für uns und unsere Fans einen hohen Stellenwert besitzt. Am Ende ist uns das leider nicht gelungen und deshalb herrschten nach dem Spiel auch gemischte Gefühle. Fußball ist eben ein Ergebnissport und in unserer Phase hätten die drei Punkte gut getan. Nichtsdestotrotz gab es einen Zähler und jetzt müssen wir in Mainz nachlegen. Ich glaube, die letzte Saison hat uns allen gezeigt, dass es nur geschlossen als Team funktioniert. So müssen wir es weiter angehen und dann werden wir auch wieder gemeinsam Tore schießen und punkten.   

Abschließend: Wie beurteilst du nach sieben Spieltagen die gesamte Liga? 

Es geht extrem ausgeglichen zur Sache. Das zeigt ja alleine der Blick auf die Tabelle. Noch liegen fast alle Teams, gerade im Mittelfeld, sehr eng beieinander. Man weiß bei einigen Teams noch nicht so richtig, wo die Reise hingeht und das wird man in den nächsten Wochen merken. Unser Ziel ist es, dort dann die nötigen Punkte zu holen, um sich ein Stück weit vom Tabellenkeller zu entfernen.