Stimmen zum Spiel
28.09.20
"Das zeichnet eine Mannschaft aus!"
Ein verrücktes Fußballspiel fand am Montagabend im HSV einen ebenso glücklichen wie stolzen Sieger, denn das Zustandekommen dieses Dreiers empfanden alle Beteiligten als besonders. Die Stimmen zum Spiel.
Viel mehr Achterbahn innerhalb eines Spiels geht nicht! Was während der 95 Minuten am Montagabend in Paderborn passiert ist, reicht normalerweise für eine Vielzahl an Spielen, und so standen am Ende dieser Partie des 2. Spieltags erschöpfte, aber auch glückliche Rothosen teilweise etwas ungläubig im Teamkreis. Dutzende Torraumszenen, sieben Treffer, zwei krasse Spielwendungen und ein entscheidendes Tor in der Schlussphase - mehr als in diesem 4:3-Krimi zwischen dem HSV und dem SCP geht wirklich nicht. Das galt auch für Klaus Gjasula, der im Duell gegen seinen ehemaligen Club in zwei Szenen unglücklich agierte, am Ende dann aber zu den glücklichsten Hamburgern zählte. Die Stimmen zum Spiel.
Klaus Gjasula: Mir ist heute ein ganzer Fels vom Herzen gefallen, dass wir dieses Spiel noch gewonnen haben. Trotzdem tut es natürlich weh, denn ich habe es in zwei Situationen schlecht gemacht und damit zwei Gegentore verursacht, das darf natürlich nicht passieren. Das Team hat es dann aber herumgerissen und es macht mich glücklich, dass wir uns als solch ein starkes Team präsentiert haben. Das zeichnet eine Mannschaft aus! Und ich bin auch dem Trainer dankbar, es hat mir imponiert, wie er in der Halbzeitpause reagiert und die Mannschaft eingeschworen hat. Er sagte: "Wenn wir eine Mannschaft sind, dann drehen wir das Spiel jetzt für Klaus." Da wusste ich, dass es noch möglich ist, sich ins Spiel zurückzukämpfen und es zu drehen. Vielen Dank an die Mannschaft!
Simon Terodde: Wir haben stark angefangen, sind gut ins Spiel gekommen und haben uns unsere Chancen sehr gut herausgespielt. Dann aber haben wir zu spüren bekommen, dass man Paderborn niemals abschreiben darf, auch wenn die drei Gegentore natürlich Geschenke waren. In der Pause haben wir uns dann gesammelt, sind ruhig geblieben und haben uns gesagt, dass wir auch für Klaus das Ding noch drehen wollen. Das hat zum Glück geklappt, da wir in der zweiten Hälfte nicht mehr allzu viel zugelassen haben, geduldig geblieben sind und dann zugeschlagen haben. Dass ich dazu wieder mit zwei Toren beitragen konnte, ist natürlich super, aber auch wenn es nach einer Floskel klingt: Die Mannschaft steht im Vordergrund, nicht der Einzelne.
Daniel Thioune: Nach der ersten Aktion, in der uns Ferro im Spiel hält, waren wir dominant und haben uns auch die Führung mit zwei Toren verdient. Die drei bis vier Minuten nach dem Elfmeter haben mir gar nicht gefallen. Da waren wir nachlässig, haben im Spielaufbau Fehler gemacht, die man nicht braucht. Da dürfen wir den Kopf nicht so verlieren. Daran müssen wir arbeiten, weil man so ein Spiel auch verlieren kann.
Zur Umstellung in der 2. Halbzeit: Wir haben taktisch in der zweiten Halbzeit ein wenig umgestellt und im Spielaufbau aus einer Dreierkette agiert, um eine Kontersicherung zu haben. Elementar war aber, dass wir Klaus bis dahin keinen schönen Abend bereitet hatten und er sich auch nicht. Das war eine Reaktion der Mannschaft: Sie wollten für Klaus das Spiel gewinnen. Mehr musste ich dann auch gar nicht mehr sagen. Wir haben heute sehr viel investiert und sind weite Weg gegangen.
Steffen Baumgart: Es war ein sehr intensives Spiel. Wir haben in den entscheidenden Momenten zunächst Fehler gemacht. Und zwar deutliche Fehler. Das zweite Tor darf zum Beispiel so nicht passieren. Wir hatten aber eine Riesenmoral und die Jungs haben sich das 3:2 erarbeitet. Das Tempo konnten wir in der 2. Halbzeit nicht halten. Dazu kommt eine gewisse Cleverness beim HSV zur Geltung. Am Ende muss man eingestehen, dass wir es nicht verdient hatten, zu gewinnen. Vielleicht wäre ein Unentschieden gerecht gewesen. Der Elfmeter zum vierten Tor war aber einer. Das habe ich eben noch einmal gesehen. Das hatte ich vorher ein wenig anders gesehen. Aber so müssen wir damit auch umgehen. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass wir Punkte holen werden.