Vorbericht
14.12.19
Schwere Aufgabe am Hardtwald
Trainer und Spieler analysieren die aktuelle Situation mit der notwendigen Ruhe. In Sandhausen soll trotz starkem Gegner ein dreifacher Punktgewinn angepeilt werden.
Vor dem letzten Hinrundenspiel gegen den SV Sandhausen zeigen sich Dieter Hecking und seine Schützlinge fokussiert. „Bei uns liegt die Gans noch nicht im Ofen“, ließ der Cheftrainer in der Pressekonferenz vor dem Duell am morgigen Sonntag (15. Dezember, ab 13.15 Uhr live im HSVnetradio) alle Zweifel an sich abprallen, dass die Konzentration zum Jahresausklang nachlassen würde. „Wir müssen uns alles immer wieder aufs Neue erarbeiten. Das wollen wir gegen Sandhausen machen und drei Punkte holen“, gab Hecking das eindeutige Ziel aus.
Kein Nachlassen im Jahres-Endspurt
Und auch wenn sich der Coach und sein Team nur auf den kommenden Gegner einstellen, wurde in dieser Woche schon vorgesorgt. Am Montag und Dienstag absolvierten die Profis neben dem Training Leistungstests im UKE Athleticum, um darauf die Trainingspläne für die Winterpause individuell anzupassen und auszurichten. „Damit wir wissen, wo wir stehen“, erklärte Tom Mickel im Gespräch mit HSVtv und verriet: „Wir bewegen uns auf einem ordentlichen Niveau und sind topfit.“ Das wollen der Torhüter und seine Mannschaftskollegen im Stadion am Hardtwald auf dem Rasen unterstreichen, auch wenn die letzten beiden Spiele gegen Osnabrück (1:2) und Heidenheim (0:1) verloren gingen. „Wir können einschätzen, woran es lag und was wir besser machen müssen. Jetzt geht es darum, auswärts endlich mal wieder zu gewinnen“, so Mickel, der selber allerdings nicht mitwirken kann. Der Keeper laboriert an Hüftproblemen und muss es daher noch ruhiger angehen lassen.
Ruhe strahlt auch sein Trainer trotz der geringeren Punkteausbeute in den letzten Partien aus. „Es geht immer darum, inwiefern man den Druck an sich rankommen lässt und dafür bin ich nun wirklich zu lange dabei, als dass ich mich von zwei Niederlagen aus der Ruhe bringen lasse. Wir müssen kritisch anmerken, dass wir eine noch bessere Ausgangsposition verpasst haben, aber insgesamt sieht es immer noch gut aus“, meint Hecking.
Beim kommenden Gegner aus Sandhausen läuft es im Moment in allen Betrachtungen gut. Sogar sehr gut. Denn mit 22 Punkten aus 16 Spielen rangiert man zurzeit auf Platz acht der Tabelle und ist seit sechs Spielen in der Liga ungeschlagen. Zuhause sieht es sogar noch besser aus: Im Hardtwald-Stadion steht der SVS aktuell vor einem Vereinsrekord und könnte gegen den HSV das achte Mal in Serie nicht verlieren. „Mittlerweile haben wir eine gute Spielstruktur, die der Trainer reingebracht hat, und eine gute Mannschaft“, sagte Dennis Diekmeier in dieser Woche. Auch gegen den HSV wolle man deshalb auf Sieg spielen und die drei Punkte behalten, so der ehemalige Rothosen-Akteur im Interview mit HSV.de. Zuletzt bekam der VfB Stuttgart die Heimstärke zu spüren. Die Schwaben unterlagen beim SVS mit 1:2.
Jung wieder dabei - Pollersbeck für Mickel
„Uns erwartet ein hochmotivierter Gegner, der zuletzt gute Ergebnisse gegen starke Mannschaften eingefahren hat“, unterstreicht Hecking die Schwere der Aufgabe. Dafür kann der Übungsleiter außer auf die beiden Langzeitverletzten Jan Gyamerah (Wadenbeinbruch) und Josha Vagnoman (Fußwurzelknochenbruch) aber auf (fast) alle Akteure zurückgreifen. Ersatztorwart Tom Mickel wird von Julian Pollersbeck ersetzt. Auch Gideon Jung, der im Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim kurz vor dem Anpfiff mit Rückenproblemen passen musste, steht wieder zur Verfügung. Damit hat Dieter Hecking in der Innenverteidigung die Qual der Wahl. Neben Jung drängen Rick van Drongelen, Timo Letschert und nicht zuletzt auch Ewerton in die Startelf. „Ich bin froh, dass er seit einigen Wochen jede Trainingseinheit mitgemacht hat“ lobt der Trainer den Brasilianer. Es sei aber noch komplett offen, auf welches Duo er setzen würde, führte der Trainer weiter aus.
Was für einen Sieg neben einer guten Abwehrarbeit noch notwendig ist, weiß Tom Mickel: „Der Schwerpunkt liegt sicher darauf, unsere Chancen effektiver zu nutzen. Wir arbeiten uns die Chancen sehr gut raus, müssen aber ein bisschen eiskalter werden.“ Die kühle Ruhe soll also auch vor dem Tor den entscheidenden Ausschlag geben. Laut soll es hingegen von den Tribünen zur Werke gehen. In Sandhausen haben sich wieder rund 3.600 HSV-Fans mit Karten eingedeckt. Erwartet werden wie in der letzten Saison sogar noch ein paar mehr. „Letztes Jahr waren gefühlt mehr HSV-Fans da. Vielleicht können wir es wieder zum Heimspiel machen“, hofft Mickel auf eine stimmungsvolles Partie, auch wenn er persönlich nicht mit dabei sein kann.
Der HSV-Kader: Tor: Heuer Fernandes, Pollersbeck; Feld: Amaechi, Dudziak, Ewerton, Fein, Harnik, Hinteseer, Hunt, Jatta, Jung, Kinsombi, Kittel, Leibold, Letschert, Moritz, Narey, Samperio, van Drongelen, Wood
So könnte der SV Sandhausen spielen: Fraisl - Diekmeier, Zhirov, Nauber, Paqarada - Linsmayer, Paurevic - Halimi, Türpitz - K. Behrens, Bouhaddouz
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)