Saison
24.02.21
„Das Stadtderby kommt zum richtigen Zeitpunkt“
Fünf Tage vor dem Stadtderby (1. März) spricht HSV-Torjäger Simon Terodde über das prestigeträchtige Spiel am Millerntor, seine persönliche Derby-Herangehensweise und den weiteren Saisonverlauf.
Simon Terodde weiß, wie Derbys funktionieren. Das hat der 32-jährige HSV-Torjäger nicht nur im Stadtderby-Hinspiel gegen den FCSP (2:2) nachgewiesen, als er die beiden Rothosen-Treffer erzielte. Auch in den Jahren zuvor hat der drittbeste Torschütze der Zweitliga-Historie (137 Buden) seinen Riecher in den besonderen Spielen unter Beweis gestellt: Terodde traf unter anderem für Union Berlin gegen Hertha BSC (2013), für den VfB Stuttgart gegen den Karlsruher SC (2016) und im Trikot des 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach (2018). Natürlich will der Strafraumstürmer dieses Kunststück auch am kommenden Montag (1. März, Anstoß: 20.30 Uhr) wiederholen, gleichwohl das Ergebnis für den Familienvater über der persönlichen Ausbeute steht: „Wenn ich nicht treffe und wir das Spiel trotzdem gewinnen, unterschreibe ich das sofort“, sagt der Mann, der am Tag nach der prestigeträchtigen Partie am Millerntor seinen 33. Geburtstag feiert. Wie der Derbysieg am Abend vor dem Ehrentag gelingen kann und welche Tugenden im letzten Saisondrittel vonnöten sein werden, erklärte Simon Terodde im HSV.de-Interview.
Simon, am vergangenen Sonntag habt ihr eine bittere 2:3-Niederlage in Würzburg kassiert. Welche Lehren müsst ihr aus diesem Spiel ziehen, um im restlichen Saisonverlauf stabiler zu sein?
Im Prinzip sind wir gut ins Spiel gestartet, dann aber in Rückstand geraten und nicht mehr in die Box gekommen. Das sollte uns eine Lehre sein, denn solche Spiele wird es auch in den nächsten Wochen immer wieder geben. Wir müssen in diesen Situationen mehr Wucht entwickeln und dürfen gar nicht erst das Gefühl vermitteln, dass wir angreifbar sind.
Lass uns den Blick nach vorne richten und auf das Stadtderby schauen. Du hast in deiner Karriere bisher 13 Pflichtspiele gegen den FCSP bestritten und zehn Tore erzielt. Kann man sagen, dass die Braun-Weißen dein Lieblingsgegner sind?
Da ich sehr oft gegen St. Pauli gespielt habe, hinkt die Statistik natürlich ein bisschen. Ich gehe jetzt nicht in ein Spiel und denke vorher, dass ich gegen meinen Lieblingsgegner antrete. Es ist eher mein Vater, der solche Sachen auf dem Schirm hat und mir ab und zu mal eine Nachricht schreibt. (lacht) Ich mache mir da grundsätzlich aber relativ wenige Gedanken.
Welche Gedanken hast du dir bisher zum bevorstehenden Stadtderby gemacht?
Ein Derby nimmt immer eine Eigendynamik an, das gehört bei so einer brisanten Partie dazu. Man hat schon im Hinspiel gesehen, dass wir Chancen kreieren können und das müssen wir am Montag auch wieder schaffen. Wenn wir dazu defensiv stabil stehen, haben wir eine sehr gute Chance auf den Sieg.
Der wäre natürlich auch für alle HSV-Fans von großer Bedeutung. Hast du die Derby-Stimmung in der Stadt schon wahrgenommen?
Aufgrund des Lockdowns ist das in diesem Fall sicher etwas weniger, aber in den sozialen Netzwerken bekommt man schon Nachrichten von den Fans und wird immer wieder an die Derby-Historie erinnert. Ich habe schon ein paar Heißmacher gesehen und kann sagen, dass das Stadtderby zur richtigen Zeit kommt.
Weil es bei erfolgreichem Ausgang dementsprechend auch Rückenwind für den engen Kampf an der Tabellenspitze geben kann.
Absolut. Ich habe solche Situationen schon häufig erlebt und gehe davon aus, dass es in sechs bis sieben Wochen tabellarisch etwas anders aussehen wird. Ich bin froh, dass wir schon 42 Punkte auf dem Konto haben und oben dabei sind. Wenn wir weiterhin guten Fußball spielen, erhöhen wir die Chance auf drei Punkte, von daher sollte das immer unser Anspruch sein. Es sind noch zwölf Spiele zu bestreiten und ich bin davon überzeugt, dass wir am Ende unsere Ziele erreichen werden.