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Verein

31.08.18

Der HSV trauert um Gertraud Diekhoff

72 Jahre lang war "Trautel" Diekhoff aktives Mitglied und absolutes Aushängeschild des Hamburger SV. Die Trägerin der Ehrennadel in Gold verstarb im Alter von 96 Jahren.

Der Hamburger SV trauert um Gertraud Diekhoff. Die 96-Jährige, von allen Trautel genannt, verstarb in der Nacht zum 31. August in ihrem Haus und im Kreise ihrer Familie. Mit Trautel Diekhoff verliert der HSV nicht nur ein langjähriges Mitglied, sondern einen wunderbaren Menschen und eine große Identifikationsfigur. Trautel Diekhoff stand stets für den HSV – und so wird es in den Erinnerungen vieler HSVer auch immer bleiben.

Die wunderbare Beziehung zwischen Trautel Diekhoff und ihrem HSV fand ihren Anfang in schweren Zeiten. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges nämlich verschlug es die gebürtige Leipzigerin nach Hamburg, wo sie ihrer Leidenschaft für Leichtathletik weiter nachgehen wollte und zum 1. Januar 1946 dem HSV beitrat. Es war der Beginn einer Bindung, die ein Leben lang halten und dieses auch bestimmen sollte, denn im alten HSV-Vereinsheim an der Rothenbaumchaussee lernte Trautel auch ihren Ehemann Harry kennen.

Gemeinsam mit Harry betreute sie bis 1972 die Leichtathletikabteilung „weibliche Jugend und Schülerinnen“, ehe sich beide nach 26 Jahren Jugendarbeit etwas zurückziehen wollten. Doch Trautel konnte einfach nicht ohne. Nicht ohne Sportkameraden, nicht ohne dieses Gemeinschaftsgefühl, nicht ohne ihren HSV. Und so baute sie in der Folge eine Mutter-Kind-Gruppe im Verein auf, die bis 1992 unter ihrer Führung stand, und rief später zudem eine Senioren- und Breitensportgruppe in der HSV-Leichtathletik-Abteilung ins Leben, die bis heute noch aktiv ist und in der Trautel bis vor kurzem stets dabei war und die Gruppe leitete. Mit 96 Jahren.

Auch im Volksparkstadion war sie in diesem Alter noch regelmäßig zu Gast. Die Bundesliga-Heimspiele ihres HSV waren Trautel Diekhoff immer eine Herzensangelegenheit, sie genoss die Atmosphäre und drückte ihrer Mannschaft von der Tribüne stets die Daumen.

Für ihre große Verbundenheit zum und ihr außergewöhnliches Engagement für den HSV wurde Trautel Diekhoff im Laufe der Jahre und Jahrzehnte mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit der höchsten HSV-Auszeichnung, der „Ehrennadel in Gold“. Eine Ehre, die außer ihr nur noch Dr. Franz Groh, Dr. Wolfgang Klein und Dr. Peter Krohn zuteil wurde. Und auch über den HSV hinaus wurde Trautels großes Wirken gewürdigt: 2012 erhielt sie die „Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes“ der Stadt Hamburg.

Trotz all dieser ehrenamtlichen Tätigkeiten für ihre große HSV-Familie blieb Trautel auch Zeit für eine eigene Familie. Vier Kinder bekamen Trautel und Harry. Und sie waren die ersten, die ihre Kinder direkt nach der Geburt im HSV anmeldeten – ein Vorgang, der heute beim HSV und vielen anderen Vereinen im Trend liegt. Dieses HSV-Gen wurde über die Generationen stets weitergegeben – eine echte HSV-Familie, die stets eng zusammensteht. So wusste Trautel Diekhoff bis zuletzt neben ihren vier eigenen Kindern auch noch acht Enkel und vier Urenkel bei sich. Ihnen gilt unsere Anteilnahme sowie unsere Bewunderung für eine großartige Frau und HSVerin.

 

Der Hamburger Sport-Verein wird Trautel Diekhoff stets ein ehrendes Andenken bewahren.