skip_navigation

Nachbericht

13.03.17

"Weiter unseren Weg gehen"

Nach dem 2:1-Heimsieg über Gladbach und im Hinblick auf eine enge Tabellensituation bleiben die Rothosen ihrer Linie treu. Mit innerer Stärke und Geschlossenheit wird die nächste Aufgabe angenommen.    

Am Tag nach dem 2:1-Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach absolvierten die eingesetzten Spieler entweder einen regenerativen Lauf im Volkspark oder trainierten individuell im Trainingszentrum des Volksparkstadions. Die Reservisten schufteten dagegen auf dem Platz und wurden von Cheftrainer Markus Gisdol ganz genau beobachtet. „Ich bin mir sicher, dass genau diese Spieler noch ganz wichtig werden. Es ist gut, dass sie den Anschluss an die Mannschaft halten, denn wir werden es nur gemeinsam schaffen“, erklärte der 47-Jährige im Anschluss an die Einheit in einer Presserunde. Im Innenleben des Bundesliga-Dinos ist schon seit langer Zeit klar, dass das Ziel vom Klassenerhalt nur zusammen und mit maximaler Geschlossenheit erreicht werden kann. Das perfekte Lehrbeispiel dazu zeigten die Rothosen beflügelt von den eigenen Fans am gestrigen Abend im Heimspiel gegen die Fohlen. Bobby Wood, Rene Adler, Aaron Hunt, Filip Kostic, Gideon Jung – viele Einzelspieler hatten sich in den 90 erkämpften Spielminuten die Auszeichnung „Spieler des Spiels“ verdient. Die genannten Protagonisten nahmen sich in den Interviews nach dem Spiel aber demütig zurück und stellten den Erfolg und Zusammenhalt des Teams in den Vordergrund. Denn den Sieg des unbedingten Willens hatten alle Spieler, Trainer, Betreuer und Fans errungen und genau auf diesen Weg der internen Fokussierung wollen die Rothosen weitermachen…       

HSV.deblickt noch einmal auf das gestrige Spiel gegen Gladbach zurück, gibt einen Überblick über die Personallage und wagt einen Ausblick auf die anstehende Woche.

Zum Spiel: Elf Tage nach dem mitreißenden Pokalviertefinale (2:1 für Gladbach) lieferten sich der Hamburger SV und Borussia Mönchengladbach an gleicher Ort und Stelle wieder ein packendes Spiel. Die Fohlen gingen mit ihrer ersten Chance durch einen Kopfball von Andreas Christensen (23.) in Führung. Anschließend drängten die Rothosen mit Wut im Bauch auf den Ausgleich, mussten sich nach Abseitstoren von Bobby Wood und Lewis Holtby aber bis zur 36. Minuten gedulden, ehe Filip Kostic ebenfalls per Kopf den fälligen 1:1-Ausgleich markierte. Davor und danach hielt Rene Adler sein Team mit zwei Paraden der Marke „Weltklasse“ gegen Drmic und Hermann im Rennen, sodass das Unentschieden zum Pausenpfiff als leistungsgerecht galt. „In meinen Augen waren wir vor und nach dem 1:0 die bessere Mannschaft, können aber dennoch viel aus dem Spiel lernen. Es gab drei bis vier wertvolle Umschaltsituationen gegen uns, wo eine Mannschaft wie Gladbach die eigenen Fehler direkt bestraft“, erklärte Markus Gisdol. 

Der zweite Durchgang ging nach dem Lerneffekt dann aber eindeutig an den Hamburger SV. Mit der laut Gisdol „besten Pressingleistung“ unter seiner Amtszeit spielten die Rothosen ein förmlich durchgehendes Powerplay und belohnten sich am Ende mit dem von Bobby Wood erzielten 2:1-Siegtreffer (80.). Der US-Boy stand exemplarisch für das aufopferungsvolle und unnachgiebige Spiel der Hanseaten, führte 31 Zweikämpfe und war an neun der 17 HSV-Torschüsse beteiligt. „Er war unser bester Zweikämpfer und Spieler gegen den Ball“, sprach Gisdol am heutigen Montag ein Sonderlob aus. „Ich habe in der Winterpause mit ihm länger gesprochen und gesagt, dass er diese Komponente noch nicht in seinem Spiel hat und draufpacken kann. Er hat das zu 100 Prozent verinnerlicht und wir können nur hoffen, dass er weiter so demütig und bescheiden bleibt.“    

Zur Personalsituation: Innenverteidiger Mergim Mavraj steht mit einem Sehnenanriss im Bereich des Kniegelenks weiterhin nicht zur Verfügung, trainierte heute aber bereits wieder individuell. „Das Spiel in Frankfurt wird wohl noch zu früh für ihn kommen und stellt ein zu hohes Risiko dar. Es macht bei Mergim Sinn, dass wir ihn zur Länderspielpause wieder voll einbauen“, erklärt Gisdol. Besser sieht es bei Flügelflitzer Nicolai Müller aus, der seine Magen-Darm-Grippe auskuriert hat und heute erstmals wieder am Volkspark individuell trainierte. „Er hat wieder Farbe im Gesicht“, so Gisdol mit einem Lächeln. „Dennoch ist er natürlich noch etwas geschwächt und ich hoffe, dass er schnell wieder zu Kräften kommt. Es ist geplant, dass er am Mittwoch wieder voll ins Training einsteigt. Mit Ausnahme der zwei genannten Spieler sind alle Rothosen mehr oder minder voll einsatzfähig und nutzen den morgigen freien Tag zur weiteren Regeneration. „Es sind lediglich die normalen Blessuren, die einige Spieler aus der Partie mitgenommen haben“, gab der Cheftrainer Entwarnung. 

Der Ausblick: Mit dem 2:1-Sieg gegen die Fohlen hat der HSV den Abstiegskampf wieder richtig eng gemacht. Die Rothosen liegen mit 26 Punkten auf dem Relegationsplatz und haben nur fünf Punkte Rückstand auf die zehnplatzierten Leverkusener. Dazwischen tummeln sich mit dem FC Schalke 04 (30 Punkte), FSV Mainz 05 (29), FC Augsburg (28), VfL Wolfsburg (26) und Werder Bremen (26) gleich fünf Teams in unmittelbarer Schlagdistanz. Was für die außenstehenden Beobachter schon jetzt nach 24 Spieltagen wie der größte Abstiegskampf seit Jahren anmutet, lässt die Hamburger die eigene Ruhe keinesfalls verlieren. „Wir bekommen die Tabelle mit, aber sie hat keinen Einfluss auf unsere Arbeit mit der Mannschaft. Das ist nur ein Energiefresser, weil wir die Leistung der anderen eh nicht beeinflussen können“, so Cheftrainer Markus Gisdol. „Wir müssen uns auf unsere Trainings- und Spielleistung konzentrieren, dann ergibt sich das andere von alleine. Wenn wir unseren Weg weitergehen, dann werden wir das erreichen, was lange Zeit nicht mehr möglich schien – den Klassenerhalt.“    

Auf jenem Weg haben die Rothosen am kommenden Wochenende ein Gastspiel bei Eintracht Frankfurt (Samstag, Anstoß: 18:30 Uhr) vor der Brust. Doch darüber verliert Gisdol (noch) keine Gedanken. „Ich bin noch voll mit dem gestrigen Spiel und unser Analyse beschäftigt. Für mich beginnt die Vorbereitung auf Frankfurt erst am ersten Trainingstag.“ Dieser findet am Mittwoch um 10:00 Uhr statt. Die Rothosen werden sich dann wie gewohnt als Mannschaft auf dem Trainingsplatz versammeln. Jeder Spieler wichtig, jeder Spieler mit einem gemeinsamen Ziel.    

 

Den Nachbericht zum Heimspiel gegen Gladbach seht ihr auch bei HSV total!