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Nachbericht

02.03.17

„Das Team hat die erhoffte Reaktion gezeigt“

HSV-Sportchef Jens Todt spricht über den offenen Brief der Fans an die Mannschaft, das Spiel der Rothosen im Pokal und die nächste Aufgabe gegen Hertha BSC.

Als am gestrigen Mittwochabend gegen 20:30 Uhr der Schlusspfiff im Pokalviertelfinale zwischen dem Hamburger und Borussia Mönchengladbach ertönte, gab es Beifall von den Rängen. Die Köpfe der Rothosen waren aufgrund der 1:2-Niederlage und dem damit verbundenen Pokal-Aus zwar gesenkt, aber die Gunst der Zuschauer hatten sich die HSVer nach dem vorangegangenen 0:8-Debakel in der Bundesliga beim FC Bayern zurückerobert. Mit großem Engagement liefen sie jede Lücke zu und nahmen jeden Zweikampf an. Die Fans, die vor dem Spiel einen offenen und sehr aufbauenden Brief an die Mannschaft richteten, applaudierten bei jedem Einwurf, jeder Ecke und jeder Grätsche. Am Tag nach dem Pokal-Aus, als die Stammspieler eine regenerative im Trainingszentrum und die Reservisten eine Einheit auf dem Platz absolvierten, ging der Blick deshalb auch zuversichtlich in Richtung des nächsten Heimspiels gegen Hertha BSC (Sonntag, Anstoß: 17:30 Uhr). „Wenn wir so auftreten wie gestern, dann können wir auch Berlin schlagen“, erklärte HSV-Sportchef Jens Todt in der heutigen Presserunde.  

Im Detail sprach der 47-Jährige über...

… die Unterstützung der Fans: Der Schulterschluss mit den Fans war schon vor dem Spiel vorhanden. Wir haben den offenen Brief mit der Mannschaft thematisiert. Ich habe ihn nach interner Absprache vor dem Mittagessen vorgelesen und dem Team noch ein paar Worte mit auf den Weg gegeben. Wir haben ihn dann auch in unseren Teamchat gestellt, damit jeder Spieler nochmal nachlesen kann. Das war ein wahnsinnig gelungener Tonfall und für die Mannschaft ist es gut zu wissen, dass wir die Unterstützung der Fans haben, auch wenn mal etwas schiefgeht. Das Team hat dann genau die Reaktion gezeigt, die wir uns alle erhofft haben.

… das Spiel gegen Gladbach: Wir haben nach dem Bayern-Spiel eine gute Leistung gezeigt und die passende Reaktion gezeigt. Wir waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft, aber Gladbach hat sich insgesamt nicht aus der Ruhe bringen lassen und sehr abgeklärt gespielt. Uns hat das Spielglück gefehlt und Gladbach hat die Chancen effektiver genutzt. Sie sind nach den Erfolgen in der Liga und der Europa League mit breiter Brust aufgetreten und verfügen eben über eine hohe Qualität. Ein ähnlich starker Gegner erwartet uns mit der Hertha nun auch am Sonntag.  

 … die Elfmetersituationen: Der erste Elfmeter war klar, da ist Mergim einfach einen Schritt zu spät gekommen. Beim zweiten Strafstoß ist es für mich eine 50:50-Entscheidung. Diesen Elfmeter kann man pfeifen, muss man aber nicht. Aber das war nicht entscheidend, weil uns insgesamt das Spielglück fehlte. Natürlich haben wir bisher zu viele Elfmeter kassiert, aber es ist auch schwer, sowas abzutrainieren. Viele davon kamen zudem in einer Saisonphase, in der der Frust extrem hoch war. 

… den kommenden Gegner: Hertha spielt eine richtig starke Saison. Das ist Top-Niveau in der Bundesliga. Sie sind ähnlich schwer zu bespielen wie Gladbach, agieren noch etwas robuster und defensiver. Wenn wir allerdings so auftreten wie gestern und erneut den Schwung des Publikums mitnehmen, dann können wir sie schlagen. 

… mögliche Vertragsgespräche: Es gilt für alle Spieler, dass wir mit Gesprächen weiter abwarten. Die Spieler möchten ihrerseits ja auch wissen, ob wir in der ersten oder zweiten Liga spielen. Es gibt hier auch keine Grundregel, zu welchem Zeitpunkt wir das machen und sind abhängig von dem weiteren Saisonverlauf. Bezüglich des Trainers befinden wir uns in Gesprächen, aber es gibt keine neue Wasserstandsmeldung.