Vorbericht
17.08.24
"DFB-Pokal kompakt": Alle Infos zum Erstrundenspiel in Meppen
Erstmals in seiner mehr als 135-jährigen Vereinsgeschichte trifft der Hamburger SV in einem Pflichtspiel auf den SV Meppen. Das Erstrundenspiel des DFB-Pokals 2024/25 verspricht allein schon deshalb ein besonderes zu werden.
Die Magie des Sports im Allgemeinen und des Fußballs im Speziellen liegt auch darin begründet, dass jedes Spiel eine neue Geschichte schreibt und diese gelegentlich nicht einmal auf vorangegangene Kapitel fußt. Dass das selbst nach rund 137 Jahren noch der Fall sein kann, beweist sich für den Hamburger SV am morgigen Sonntag (18. August, ab 17.45 Uhr live im HSVnetradio). Dann nämlich sind die Rothosen in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals 2024/25 beim Viertligisten SV Meppen zu Gast und bestreiten erstmals in ihrer Vereinshistorie ein Pflichtspiel gegen die Emsländer. Das wäre also schon Story genug, würde darüber hinaus nicht auch noch ein DFB-Pokalspiel den Rahmen dieser Geschichte abstecken. Denn der beliebe Pokalwettbewerb, in dessen K.o.-System in jedem Spiel das "Alles-oder-nichts"-Prinzip zählt, bildet seit jeher Nährboden für ganz besondere Fußballmärchen. Auf jenes schielt der SV Meppen, der nach 2015 und 2021 erst zum dritten Mal in diesem Jahrtausend an dem Wettbewerb teilnehmen darf. Der Hamburger SV, seines Zeichens dreimaliger DFB-Pokalsieger, möchte seiner Favoritenrolle wiederum gerecht werden. Welches Personal dafür zur Verfügung steht, was den Gegner auszeichnet und welche Atmosphäre die Hamburger in Meppen erwartet, das alles verrät kurz und bündig zusammengefasst der "DFB-Pokal kompakt".
Die Personalsituation
Im Vergleich zum vergangenen Ligaspiel gegen Hertha BSC (1:1) muss Cheftrainer Steffen Baumgart in der 1. Runde des DFB-Pokals auf Flügelspieler Jean-Luc Dompe und Innenverteidiger Dennis Hadzikadunic verzichten. „Wir nehmen die beiden bewusst für dieses Spiel heraus, damit wir die größtmögliche Chance haben, dass sie für das nächste Spiel wieder einsatzbereit sind“, erklärte der Trainer in der Pressekonferenz vor dem Spiel. Ansonsten darf sich der 52-Jährige auf die Rückkehr von Robert Glatzel (Foto) freuen. Der Mittelstürmer laborierte über weite Strecken der Vorbereitung an einer Unterschenkelverletzung und verpasste auch die ersten beiden Saisonspiele. „Ransford Königsdörffer hat es im Sturmzentrum sehr gut gemacht. Er wird am Sonnstag voraussichtlich anfangen. Auch bei Davie Selke ist die Wahrscheinlichkeit dafür sehr hoch. Er kann aber noch nicht über 90 Minuten gehen, daher ist auch Bobby Glatzel eine Option“, so Baumgart im Hinblick auf die Besetzung im Sturm. Zudem meldeten sich Anssi Suhonen, Jonas David und Otto Stange zum Ende der Trainingswoche vollständig im Teamtraining zurück. Auch bei Schlussmann Matheo Raab, der den Saisonstart mit einer Lungenentzündung verpasste, geht es mit individuellem Training stetig bergauf.
Der Gegner
Hinter dem SV Meppen liegt schon jetzt eine ereignisreiche Woche. Und das liegt nicht allein an der Vorbereitung auf die dritte DFB-Pokalteilnahme dieses Jahrtausends nach den Erstrundenspielen 2021 gegen Hertha BSC (0:1) sowie 2015 gegen den 1. FC Köln (0:4), sondern vor allem an einem Trainerwechsel. Am Montag verkündeten die Emsländer das Aus von Adrian Alipour und präsentierten den bisherigen Nachwuchskoordinator und U17-Trainer Lucas Beniermann als Nachfolger. Klar, der Start in der Regionalliga Nord mit zwei Punkten aus drei Spielen gegen Flensburg (1:1), Emden (0:1) und Drochtersen/Assel (0:0) sowie das Aus als Titelverteidiger im NFV-Pokal gegen den VfL Osnabrück (0:1) waren unter den Erwartungen der ambitionierten Meppener. Der Wechsel auf der Trainerbank kam dennoch nicht nur für Außenstehende überraschend. Mit Beniermann übernimmt nun ein Kind der Region den Cheftrainerposten. Im 60 Kilometer südlich von Meppen gelegenden Nordhorn geboren, ist der erst 34-Jährige bereits seit Januar 2019 für den SV Meppen tätig und kennt den Traditionsclub folglich bestens.
Nach lediglich einem Treffer in den ersten vier Pflichtspielen muss Beniermann vor allem die Offensive wieder in die Spur bringen. Dort blieben die beiden Mittelstürmer Marek Janssen und Christopher Schepp - in der vergangenen Saison mit jeweils 28 Scorerpunkten eine absolute Bank - bisher glücklos. Das für gewöhnlich gefürchtete Sturmduo verfügt zudem über ein bisschen Pokalerfahrung, traf in der Saison 2022/23 für Blau-Weiß Lohne schon einmal auf den Bundesligisten FC Augsburg (0:4). Erfahrung ist im jungen Kader der Emsländer (22,4 Jahre im Schnitt) generell eher wenig vorhanden. Mit Willi Eseev (32), selbst dreimaliger DFB-Pokalspieler, ist lediglich ein Akteuer über 30 Jahre alt. Marek Janssen (27) und Leo Demaj (26) folgen dem "Alten Hasen" in der Hackordnung, während der Rest des Kaders 25 Jahre oder jünger ist, darunter zahlreiche Spieler aus der Region. Damit wandelt der SVM auf den Spuren, die ihn einst mit einer Vielzahl heimischer Kicker Ende der 1980er-Jahre in die 2. Liga führten und dort mehr als ein Jahrzehnt verweilen ließen. Anschließend pendelte der Traditionsclub fast 20 Jahre zwischen Viert- und Fünfklassigkeit, ehe von 2017 bis 2023 mit sechs Drittliga-Spielzeiten in Serie die Rückkehr in den Profifußball gelang. Auch jetzt ist die 3. Liga wieder das ersehnte Ziel des Vizemeisters, der sich im Hier und Jetzt aber erstmal ruhigere Fahrwasser wünscht.
Das Stadionerlebnis
Die Spielstätte des SV Meppen an der Lathener Straße 15A ist fast so alt wie der Club selbst. 1924, also zwölf Jahre nach Gründung des SV Meppen, entstand hier der sogenannte "Meppener Sportplatz". Anschließend folgten fast ebenso viele Modernisierungen (1962, 1969, 1985, 1993, 1996, 2017) wie Namensänderungen der Spielstätte. Einst als Hindenburgstadion (1927-92) und Emslandstadion (1992-2005) bekannt, folgten verschiedene Sponsorennamen, ehe die Spielstätte im Jahr 2014 ihren jetzigen Namen "Hänsch-Arena" erhielt.
Geblieben ist in all der Zeit ein besonderer Ort, den die Meppener zu Tausenden stimmungsvoll aufladen können. „Die Hänsch-Arena ist ein wahrer Hexenkessel“, weiß auch HSV-Spieler und Pokal-Experte Moritz Heyer, der schon mehrfach gegen den SVM gespielt hat. „Es ist ein enges und sehr lautes Stadion mit euphorischen Fans. Die Spiele dort waren immer schwierig und das erwarte ich auch von diesem Spiel.“ Rund 13.000 Zuschauer, die Karten waren innerhalb von 48 Stunden vergriffen, werden am Sonntag in der Hänsch-Arena zugegen sein. Für den SV Meppen ist die Premiere gegen den HSV eines der größten Spiele der Vereinsgeschichte, wenngleich die Emsländer an der Lathener Straße schon andere Schwergewichte des Fußballs empfangen durften. Unvergessen ist dabei das Jahr 1982, als ein gewisser Diego Maradona anlässlich des 70. Vereinsjubiläums mit dem FC Barcelona in Meppen aufdribbelte.
Der Spieltag beim HSV
Das Pokalspiel beim SV Meppen wird live bei SKY übertragen, darüber hinaus seien euch aber selbstverständlich auch die weiteren verschiedenen und vielfältigen HSV-Kanäle ans Herz gelegt, auf denen ihr die Partie ebenfalls live verfolgen könnt.
HSVnetradio – Mit viel Fachkompetenz, einer Prise Humor und natürlich blau-weiß-schwarzer Brille ist das HSVnetradio live vor Ort in Meppen für euch dabei, begleitet für euch das Spielgeschehen und bringt euch die Partie nach Hause oder unterwegs auf euer Smartphone. Oder auch auf den Alexa-Sprachassistenten, denn der Stream ist auch über unseren HSV-Alexa-Stream abrufbar. Einfach "Alexa öffne HSV" bei den Amazon Sprachassistenten sagen und los geht's!
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