Stimmen zum Spiel
05.02.21
„Dieser Punkt fühlt sich nicht zufriedenstellend an“
Der HSV verspielt beim Auswärtsspiel in Aue eine 3:1-Führung und muss sich am Ende mit einem Punkt begnügen. HSV.de präsentiert die Stimmen zum Spiel.
Am 20. Zweitliga-Spieltag erlebte der HSV im Erzgebirgsstadion in Aue ein kräftiges Auf und Ab. Beim FC Erzgebirge zeigten die Rothosen im ersten Durchgang eine bärenstarke Leistung und gingen nach Toren von Simon Terodde (14., 30.) und David Kinsombi (21.) bei einem Gegentreffer von Hochscheidt (26.) hochverdient mit einer 3:1-Führung in die Halbzeitpause. Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff hatte der HSV sogar die Chance auf den nächsten Treffer, scheiterte in Person von Aaron Hunt aber zum zweiten Mal in dieser Partie am Aluminium - und das sollte sich rächen. Denn praktisch im Gegenzug stellten die Sachsen durch Fandrich (50.) wieder den Anschluss her und belohnten sich letztlich dank eines weiteren Treffers durch Krüger (61.) für eine kämpferische Leistung mit einem Punkt. Dementsprechend zwiegespalten fiel das Fazit der HSV-Profis im Anschluss an die Partie aus. Zwei Zähler verloren oder letztlich auch einen Punkt mitgenommen? HSV.de präsentiert die Stimmen zum Spiel.
Simon Terodde: Die erste Halbzeit war richtig gut, die zweite schlecht. Wir können vorher das 4:1 machen, dann ist das Spiel entschieden. So gibt es im Gegenzug das 2:3 und es brennt nochmal. Aue hatte nichts mehr zu verlieren, wir wiederum keine Spielkontrolle mehr. Wir haben zu viele 50:50 Bälle verloren. Am Ende schießt Aue fünfmal aufs Tor und macht daraus drei Treffer - das ist auch eine Qualität. Aue ist letztlich noch verdient zum Ausgleich gekommen. Für uns ist das Ergebnis sehr enttäuschend, gerade nach der ersten Halbzeit. Es war der 20. Spieltag, die entscheidenden Spiele kommen zwischen dem 25. und 30. Spieltag. Dort müssen wir da sein und zwar so wie in der ersten Halbzeit. Diesen Punkt nehmen wir mit und wollen zuhause wieder gewinnen.
David Kinsombi: So verrückt kann Fußball manchmal sein. Wir kommen gut ins Spiel und stellen Aue vor große Probleme. Vor der Halbzeit haben wir es zwar verpasst, das entscheidene Tor zu machen und die Null stehen zu lassen, aber über eine 3:1-Führung zur Halbzeit kann man sich nicht beschweren. Nach dem Seitenwechsel hat Aue es dann besser gespielt. Sie haben viele lange Bälle klatschen lassen und sind direkt hinterher. Da ging es weniger um die Ordnung, sondern vor allem darum, den Druck hoch zu halten. Wir hätten das sauberer spielen und uns besser aus dem Pressing lösen müssen. So laden wir den Gegner unnötig zu Torchancen ein. Natürlich ärgert es uns dann, dass wir nicht mit einem Sieg heimfahren. Aber wir gehen jetzt mit zehn ungeschlagenen Spielen ins nächste Wochenende.
Daniel Thioune: Dieses Ergebnis tut weh, wenn man die erste Halbzeit im Hinterkopf hat. Da haben wir das Spiel, die Bedingungen und den Gegner optimal angenommen, haben Spiel und Gegner dominiert und auch verdient so hoch geführt. Es hat wirklich Spaß gemacht, von außen zuzuschauen. Mit der zweite Hälfte sind wir aber entsprechend unzufrieden, denn wir haben das Spiel komplett abgegeben. Erst hatten wir Pech mit dem Pfostentreffer von Aaron Hunt und haben dann den Gegner durch den unnötigen Ballverlust von Bakery Jatta wieder ins Spiel zurückgeholt. Überhaupt waren die Gegentore extrem ärgerlich. Beim ersten werden wir trotz Führung nach eigenem Eckball ausgekontert, begehen beim zweiten diesen individuellen Fehler und das dritte fällt nach einem Standard. So müssen wir mit dem Unentschieden leben, denn wir konnten unser Tempo nach den anstrengenden Wochen nicht über 90 Minuten halten. Wenn man aber so eine gute erste Halbzeit gespielt hat, dann fühlt sich ein Punkt natürlich nicht zufriedenstellend an.
Dirk Schuster: Wir haben erst ab der 46. Minute an dem Spiel teilgenommen. Wir hatten in der ersten Halbzeit lauter Probleme, den HSV irgendwo in unserer Hälfte zum Stehen zu kriegen. Der HSV hat ein Auftreten gezeigt, wie es einer Bundesliga-Mannschaft würdig ist. Mit dem 1:3 hat auch ein bisschen der Glaube gefehlt, so dass wir in der Halbzeit etwas ändern mussten und wollten. Das ist uns in der zweiten Halbzeit mit der Systemumstellung gelungen. Wir haben uns von Minute zu Minute besser ins Spiel reingekämpft. So ist das Glas für mich am Ende eher halb voll, da wir eine überragende Moral gezeigt und einen Punkt gewonnen haben. Normalerweise hast du nach einem 1:3-Rückstand zu der Pause gegen so eine Mannschaft keine Chance mehr.