Nachbericht
06.02.21
Dreier, Doppelpacks und eigenwillige Dynamiken
Nach dem 3:3-Remis am Freitagabend in Aue kehrte der HSV-Tross um Sport-Direktor Michael Mutzel mit vielen positiven Erlebnissen, aber auch mit gemischten Gefühlen in die Hansestadt zurück.
Das 3:3 beim FC Erzgebirge hatte aus Hamburger Sicht viele positive Geschichten geschrieben: Der HSV blieb am Freitagabend im zehnten Spiel in Folge ungeschlagen, erzielte dank der drei Treffer nun in den vergangenen fünf Partien starke 15 Tore, Simon Terodde platzierte zudem seinen mittlerweile siebten Doppelpack der Saison und 41 Punkte hatte der HSV in Liga 2 nach 20 Spielen noch nie auf dem Konto. Viele tolle Zahlen, und doch war da dieses "Aber", das die Rothosen nach der Rückkehr aus dem Erzgebirge am Sonnabend bei der Arbeit im Volkspark begleitete. "Unsere erste Halbzeit war sehr gut, dieser eine Punkt fühlt sich nicht richtig an", hatten am Vorabend Terodde & Co. in die Mikrofone der mitgereisten Hamburger Journalisten gesprochen. Und auch Michael Mutzel fasste das Geschehen nach einer kurzen Nacht differenziert zusammen. Der Sport-Direktor über...
... den 3:3-Spielausgang in Aue: Nüchtern betrachtet, hätten wir natürlich schon höher führen und das Spiel klar für uns entscheiden müssen. Aber manchmal gibt es im Fußball solche Tage, an denen entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit eine Eigendynamik, die lässt sich dann im Nachhinein auch nur schwer rational erklären. Wir haben Aue ins Spiel zurückgeholt und ihnen neue Hoffnung gegeben, wobei man auch sagen muss, dass wir nicht hergespielt wurden, sondern die Tore aus Kontern, eigenen Fehlern und Standards gefangen haben. Fakt ist aber dennoch: Es bleiben zwei verschenkte Punkte.
"Die erste Halbzeit war die beste, die ich beim HSV erlebt habe" Michael Mutzel
... die Verletzung von Jerry Dudziak: Heute wird er untersucht, es werden im UKE Bilder gemacht. Wir müssen abwarten, wie lange er ausfallen wird. In jedem Fall handelt es sich um eine muskuläre Verletzung, die wahrscheinlich auch den letzten Wochen geschuldet ist, in denen ohne vorherige Winterpause viele Spiele auf tiefem Boden gespielt wurden. Wir sind froh, dass wir einen breit aufgestellten Kader haben, weshalb ich positiv bin, dass wir solche Dinge auffangen können. Gleichzeitg ist es aber auch sehr willkommen, dass wir jetzt mal zwei Tage durchschnaufen können, das wird uns allen guttun.
... die Bewertung der aktuellen Situation: Wir haben in den letzten Spielen viele Punkte geholt, aber wir lernen immer noch dazu. Dazu zählen auch Entwicklungen innerhalb eines Spiels wie jetzt in Aue. Aber wir dürfen bei der Bewertung des Ergebnisses dennoch nicht außer Acht lassen, dass in unserem Spiel sehr viele gute Sachen dabei waren. Die erste Halbzeit war sogar die beste, die ich als Verantwortlicher beim HSV erlebt habe. Dass das Spiel dann noch so kippt, war nicht zu erwarten und ist natürlich ärgerlich, aber wir wollen klar und sachlich bleiben und auch die guten Dinge nicht ausblenden. Entsprechend gehen wir sehr positiv an die nächsten Aufgaben heran.