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Saison

22.01.18

Eine Mischung aus Autorität und Herzlichkeit

Bernd Hollerbach hat am Montagnachmittag seine erste Einheit als HSV-Trainer geleitet und dabei angedeutet, wofür er steht: ehrliche Arbeit! 

Um 14:58 Uhr und damit keine volle Stunde nach seiner Vertragsunterzeichnung im Büro des Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen betrat Bernd Hollerbach heute Nachmittag als neuer HSV-Trainer das Trainingsgelände am Volksparkstadion. Dick eingepackt mit blauer HSV-Mütze auf dem Kopf und ausgestattet mit einer Trillerpfeife packte der 48-Jährige seine neue Aufgabe beim Bundesliga-Dino direkt voller Tatendrang an. Wohlgemerkt bevor um 17:15 Uhr seine offizielle Vorstellung im Pressekonferenzraum des Stadions folgte. Bernd Hollerbach ist und bleibt ein Arbeiter. Mit jener Leistungsbereitschaft beackerte er einst als Spieler den Platz und erlangte auf diese Art und Weise während seiner Zeit beim HSV (1996-2004) Legendenstatus bei den Fans, die ihn heute mit viel Zuspruch an alter Wirkungsstätte willkommen hießen. 

„Eine absolute Lokomotive“ 

Ärmel hochkrempeln. Dinge anpacken. Mutig vorangehen. Mit dieser Handschrift schlug Hollerbach 2005 beim VfL 93 Hamburg auch seine Trainerlaufbahn ein, arbeitete sich fleißig nach oben und sorgte zuletzt bei den Würzburger Kickers von 2014-2017 mit dem Durchmarsch von der 4. in die 2. Liga für bundesweites Aufsehen. Auch HSV-Sportchef Jens Todt verfolgte den Weg des ehemaligen Linksverteidigers und erklärte in der heutigen Pressekonferenz: „Bernd hatte in Würzburg trotz wirklich bescheidener Mittel eine sehr erfolgreiche Zeit. Mit Würzburg zweimal aufzusteigen – das ist etwas Besonderes und eine gute Trainerleistung. Er war dort eine absolute Lokomotive.“

Die Lokomotive machte heute Nachmittag auch auf dem HSV-Trainingsplatz erstmals Dampf. So verlief Hollerbachs 90-minütige Premieren-Einheit vor allem intensiv und lautstark. Und zwar auf Seiten der Spieler, die mit viel Elan zu Werke gingen und sich vor dem Neuen bestmöglich präsentieren wollten. „Bernd legt sehr viel Wert auf Disziplin und besitzt eine gute Mischung aus natürlicher Autorität und Herzlichkeit im Umgang mit der Mannschaft“, sagt Jens Todt über den Führungsstil des neuen Übungsleiters. Eine Beobachtung, die auch die zahlreichen neugierigen Trainingsbesucher machen konnten. So wechselten sich bei Hollerbach klare und deutliche Ansprachen mit positiven und aufmunternden Worten ab. Unterstützung erhielt er dabei von den ebenfalls neu installierten Co-Trainern Steffen Rau (47) und Matthias Kreutzer (35), die verschiedene Spielformen anleiteten. „Steffen Rau ist Fußballlehrer, Sportwissenschaftler und Vertrauensperson von Bernd. Er hat direkt einen guten Eindruck auf uns gemacht“, betont Todt. „Matze Kreutzer ist dagegen schon lange bei uns im Verein und hat die Abteilung Spielanalyse geleitet. Er ist ein Top-Fachmann in seinem Bereich. Wir haben da insgesamt ein gutes Team zusammen.“

„Bernd war auch deshalb in Würzburg sehr erfolgreich, weil er es geschafft hat, eine verschworene Einheit zu bilden“

Das Team wird in den kommenden Tagen wie auch heute oberste Priorität beim Neu-Coach genießen. Der nächste und einzige Medientermin für diese Woche steht am Donnerstag mit der offiziellen Spieltags-Pressekonferenz an. Ansonsten heißt es trainieren, Einzelgespräche führen und vermeintliche Blockaden bei den Spielern zu lösen. „Bernd war auch deshalb in Würzburg sehr erfolgreich, weil er es geschafft hat, eine verschworene Einheit zu bilden“, weiß Jens Todt. 

Da passt es nur allzu gut ins Bild, dass der neue Trainer morgen um 8:30 Uhr ein gemeinsames Frühstück und anschließend zwei Trainingseinheiten angesetzt hat. Autorität und Herzlichkeit sind im Volkspark eingekehrt.    

 

Das erste Interview mit Bernd Hollerbach seht ihr bei HSVtv.