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Saison

25.08.16

„Wir gehen die Saison an wie ein Aufsteiger“

Am Sonnabend kommt der FC Ingolstadt 04 in den Volkspark. HSV.de sprach mit FCI-Geschäftsführer Sport und Kommunikation Harald Gärtner über die Vorzeichen und den Umbruch bei den Schanzern.

Zum Bundesliga-Auftakt empfängt der HSV am Samstag (27. August, Anstoß: 15:30 Uhr) den FC Ingolstadt im heimischen Volksparkstadion. Harald Gärtner ist bei den Schanzern der Mann hinter den Kulissen. Nach der erfolgreichen letzten Saison für den FCI sprach er mit HSV.de unter anderem über die Vorbereitung, die kommende Spielzeit und den Umbruch bei den Schanzern. 

HSV.de:In der vergangenen Saison war Ingolstadt eine der großen Bundesliga-Überraschungen und landete am Ende auf Rang 11 einen Platz hinter dem HSV. Ist dieser Erfolg im zweiten Jahr wiederholbar?

Harald Gärtner: Natürlich wäre es eine tolle Sache, wenn wir uns in der Tabelle wieder dort finden würden. Aber wir sind realistisch. Die vergangene Saison war super, bei uns ist alles aufgegangen. Für uns zählt intern nur eines: Dass wir alles daran setzen werden, um am Ende mit der Nasenspitze wieder über der Linie zu liegen, also möglichst auf Platz 15 oder besser.

Wie sehen Sie die Vorzeichen bei Ihrem Club vor dem Duell in Hamburg?

Gärtner: Wir haben sehr intensive Wochen hinter uns. Wir hatten einen Trainerwechsel, einige Spieler haben uns verlassen. Wir haben es aber geschafft, das Schiff in die richtige Richtung zu lenken. So wie unser neuer Trainer an die Aufgaben herangeht, mit Akribie, Enthusiasmus und Leidenschaft, überträgt es sich mehr und mehr auf die Mannschaft und auch auf das Umfeld. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Wir sind aber auf einem guten Weg.

Fällt es Ihnen schwer, nach Tabellenplatz 11 bei den Fans und im Umfeld die Erwartungshaltung an das Team zu bremsen?

Gärtner: Nein, wie schon gesagt: Wir sind da alle sehr realistisch. Und gerade intern sind wir uns im Klaren, wie wir ausgerichtet sind. Wir werden auch diese Saison angehen wie ein Aufsteiger. Der jüngste Umbruch erleichtert diese Ausrichtung.

Was trauen Sie dem HSV zu?

Gärtner: Die vergangenen Monate und Jahre haben gezeigt, dass es unter Dietmar Beiersdorfers Regie und natürlich auch dank Bruno Labbadias Wirken beim HSV immer ein Stück besser wurde. Die Mannschaft hat sich stabilisiert und stetig gesteigert. Wenn ich dann die jüngsten Transfers betrachte, gehe ich von einem weiteren Entwicklungsschritt aus. Ich sehe den HSV im einstelligen Tabellenbereich, mit ein bisschen Glück kratzt der Club vielleicht sogar an den Europapokalplätzen.

"Diesen Weg werden wir nur als Kollektiv beschreiten können. Das steht über allem."

Sie haben den Umbruch beim FCI, vor allem bedingt durch den Trainerwechsel von Ralph Hasenhüttl (jetzt RB Leipzig) zu  Markus Kauczinski, angesprochen. Warum ist die Wahl auf den ehemaligen Trainer des Karlsruher SC gefallen? Und wie macht er sich bislang beim FCI?

Gärtner: Wir haben uns für Markus entschieden, weil er unsere Philosophie weiterlebt und sich sehr gut mit unseren Clubzielen identifizieren kann. Er will an das von uns in der ersten Bundesligasaison umgesetzte Pressing ansetzen, die Spielweise aber taktisch zugleich variabel halten und gestalten können. Er ist ein bodenständiger Typ aus dem Ruhrpott, der seine Arbeit im Jugendbereich begonnen hat und den Wechsel nach Ingolstadt jetzt auch als nächsten Schritt in seiner Entwicklung betrachtet. Unser Trainer ist sehr authentisch: klar und konsequent, trotzdem auch mit einer Lockerheit versehen, die sich bereits auf die Mannschaft und den Mitarbeiterstab überträgt. Wir sind überzeugt, dass wir mit ihm unseren erfolgreichen Entwicklungsweg fortsetzen können. Aber – und das ist allen bei uns klar – diesen Weg werden wir nur als Kollektiv beschreiten können. Das steht über allem.

In der vergangenen Saison gab es nach dem 1:1 des FCI in Hamburg öffentliche Diskussionen, weil sich einige HSV-Spieler über die Spielweise der Schanzer aufregten. Hat Sie das gestört?

Gärtner: Die letzte Saison haben wir abgeschlossen, jetzt wartet eine neue. Wir freuen uns auf das Spiel in Hamburg. Die Duelle mit dem HSV waren tolle Fights. Wir hoffen, dass wir wieder so etwas abliefern können.

Wo sehen Sie den FC Ingolstadt 04 in drei Jahren?

Gärtner: Wir werden alle Kraft in diesem Jahr brauchen, um den Traum in der Bundesliga weiterzuleben. Sollte uns das gelingen, wollen wir unsere Rolle in der Bundesliga natürlich festigen, uns stabilisieren. Wir wissen in Anbetracht unserer wirtschaftlichen Möglichkeiten darum, wie steinig dieser Weg ist. Aber dieser tollen Herausforderung stellen wir uns und werden alles daran setzen, erneut eines der Überraschungsteams in der Bundesliga zu sein.

Vielen Dank für das Gespräch.

Quelle Titelbild: Bösl/KBUMM