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16.06.20
Hecking: "Wir sind extrem enttäuscht"
Das 1:1 gegen den VfL Osnabrück tat dem HSV doppelt weh: aufgrund der fehlenden Punkte und des Zustandekommens dieses Remis.
Als der Abpfiff ertönte, verteilten sich die Reaktionen der Rothosen auf zwei Lager. Die einen sackten mit hängenden Köpfen zusammen, die anderen stapften wütend in Richtung Schiedsrichter Thomsen. Der hatte dem HSV in der Nachspielzeit nach einem Foul an Timo Letschert einen klaren Elfmeter versagt und so den großen Zorn von Dieter Hecking & Co. auf sich gezogen. Es passte zu diesem Abend, dass eine solche Szene den Schlusspunkt setzte, denn es war nicht rundum rund gelaufen beim HSV, der den Sieg gegen mutig spielende Osnabrücker nicht erzwingen konnte. Somit stand am Ende ein 1:1-Unentschieden, das in der Nachspielzeit seinen negativen Höhepunkt fand und die HSV-Protagonisten zutiefst frustriert in der Kabine verschwinden ließ. Bis auf zwei.
Martin Harnik: Natürlich ist das Foul an Timo Letschert in der Nachspielzeit ein Elfmeter, er wird geklammert und am Ende auch noch unten noch getroffen. Klarer geht es wirklich nicht. Aber dennoch sind wir auch selber Schuld. Wir müssen als ganze Mannschaft besser verteidigen, dürfen nicht so viele Gegentore kriegen. Und in der zweiten Halbzeit haben wir auch offensiv nichts Zwingendes auf die Reihe bekommen. Natürlich wissen wir um die Situation, haben uns entsprechend extrem viel vorgenommen, aber wir haben diese Drucksituation nicht lösen können. Wir müssen uns alle hinterfragen und in den letzten beiden Spielen alles geben, um das Ziel zu erreichen. Aber wir haben einen großen Zusammenhalt im Team und werden bis zum Heidenheim-Spiel die Köpfe frei- und die nötige Frische in die Beine reinbekommen. Und dann hoffen wir, in Heidenheim ein erfolgreiches Spiel hinzulegen.
Dieter Hecking: Wir haben den Sieg heute nicht verdient, weil wir zu langatmig gespielt haben. Natürlich hat Osnabrück auch gut verteidigt, aber wir haben häufig zu lange gebraucht und zu wenig in die Tiefe gespielt. Gedanklich waren wir heute nicht frisch genug. In der Phase, in der wir das 1:1 bekommen, hat man schon gespürt, dass wir nicht mehr so kompakt sind. Insgesamt hatten wir uns mehr erhofft und sind von dem Ergebnis extrem enttäuscht. Dennoch ist es natürlich unglaublich ärgerlich, dass wir den klaren Elfmeter in der Nachspielzeit nicht bekommen. Dann gewinnen wir wahrscheinlich 2:1, haben vier Punkte Vorsprung vor Heidenheim und eine gänzlich andere Ausgangslage vor den letzten beiden Spielen. Ich halte mich sonst immer zurück, aber diese Schiedsrichterleistung muss ich so deutlich kritisieren.