Saison
06.01.20
Hecking: "Wir wollen diese Zeit bestmöglich nutzen"
Zum Start in die Wintervorbereitung sprach HSV-Trainer Dieter Hecking in einer Presserunde unter anderem über die kommenden Trainingswochen, die bevorstehende Rückrunde und potentielle Verstärkungen.
Der Hamburger SV ist am Montagvormittag offiziell in die Wintervorbereitung der Saison 2019/20 gestartet. HSV-Trainer Dieter Hecking bat seine Schützlinge dabei gleich zweimal zum Training, ließ am Vormittag mit dem Ball und am Nachmittag im Volkspark im läuferischen Bereich arbeiten. In den vergangenen 14 Tagen hatten die Rothosen genug Möglichkeiten, um die Akkus aufzuladen. Eine wichtige schöpferische Pause, wie Hecking zwischen den beiden ersten Trainingseinheiten des Kalenderjahres 2020 in einer Presserunde im Hinblick auf die körperliche Verfassung der Mannschaft erklärte: "Wenn jemand in dieser Zeit wie ein Asket gelebt hätte, wäre das total falsch gewesen. Die Spieler sollten bewusst leben und abschalten, denn jetzt wird in den nächsten Monaten alles von ihnen abverlangt." Rund dreieinhalb Wochen intensive Vorbereitung stehen auf dem Programm, ehe der HSV am 30. Januar mit einem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg die Zweitliga-Saison im Rahmen des 19. Spieltags fortsetzt. "Wir wollen diese Zeit bestmöglich nutzen. Dabei gilt es vor allem die Dinge zu verbessern, die wir schon gut gemacht haben", sagte der 55-jährige Fußballlehrer und ließ zugleich keinen Zweifel an der Qualität seiner Mannschaft aufkommen. "Wir haben eine gute Mannschaft, die ihre Qualität in der Vorrunde gezeigt hat. Wir hätten uns eine bessere Ausgangsposition erarbeiten können und sind trotzdem Zweiter. Deshalb brauchen wir uns nicht unnötig nervös machen zu lassen. Wir müssen nicht nach links oder rechts schauen, sondern haben es selbst in der Hand."
Im Detail sprach Dieter Hecking zum Trainingsauftakt über...
... die Personallage: Im Hinblick auf Verletzungen fehlt uns neben den Langzeitverletzten Josha Vagnoman und Jan Gyamerah aktuell nur noch Aaron Hunt. Er hat bereits einige Laufeinheiten absolviert und muss nun im Intervall und mit dem Ball arbeiten. Er ist auf einem sehr guten Weg, aber wir müssen abwarten, wie der Fuß auf die gesteigerte Belastung reagiert. Aktuell ist es so, dass wir davon ausgehen, dass er zeitnah wieder ins Training einsteigen kann, so dass wir im Hinblick auf das Personal insgesamt einen guten Stand vorweisen können.
... die Vorbereitung: Wir haben eine gute, lange Vorbereitung vor uns. Es sind fast dreieinhalb Wochen. So viel Zeit hatte man in den vergangenen Jahren in der Wintervorbereitung eher selten. Wir wollen diese Zeit bestmöglich nutzen. Heute Morgen ging es zum Auftakt erstmal darum, wieder reinzukommen. Da lief das Training gewohnt noch etwas hektisch ab. Aber uns stehen viele Trainingseinheiten sowie ein interessantes Testspiel am Freitagabend gegen Schalke 04 in dieser Woche bevor, ehe es ins Trainingslager nach Portugal geht. Dort wollen wir bei bestmöglichen Bedingungen konzentriert arbeiten, das eine oder andere Einzelgespräch führen und noch enger zusammenrücken. Es gilt dabei die Dinge zu verbessern, die wir schon gut gemacht haben. Wir sind etwas vom Weg abgekommen. Das lag weniger am Verhalten der Gegner, sondern hauptsächlich an uns.
... das Testspiel gegen Schalke 04: Wir haben nicht so viele Testspiele in der Vorbereitung. Bisher stehen drei fest, ein viertes für das Trainingslager in Portugal ist geplant. Ein Spiel gegen Schalke ist immer interessant, besonders auch für unsere Fans. Wir können sehen, wie weit wir im Vergleich zu einer richtig guten Mannschaft aus der Bundesliga sind. Nach einem etwas schwächeren Jahr schreibt Schalke 04 in dieser Saison wieder positive Schlagzeilen. Die Mannschaft kommt robust daher und will gleichzeitig Fußball spielen.
... den bisherigen Saisonverlauf: Wir haben über weite Strecken eine gewisse Souveränität gezeigt. Auch andere Mannschaften hatten ihre Spiele, in denen sie nicht so gepunktet haben, wie sie sich das vorgestellt hätten. Wir hätten uns sicherlich eine bessere Ausgangsposition erarbeiten können und trotzdem sind wir Zweiter. Das kann man durchaus auch mal positiv betrachten. Die anderen Mannschaften waren bisher keinen Deut besser als wir. Deshalb brauchen wir uns nicht unnötig nervös machen zu lassen. Wir müssen nicht nach links oder rechts schauen, sondern haben es selbst in der Hand. Unsere Ziele sind klar formuliert, so dass wir keine neue Leitlinie vorgeben müssen.
... die Torhüterposition: Es liegt einzig und allein an den Torhütern selbst. Wir werden dort immer mal wieder genau hingucken, wie sie sich zeigen und darstellen. Julian Pollersbeck hat alle Chancen sich in der Hierarchie wieder dorthin zu arbeiten, wo er gern hinmöchte. Nichtsdestotrotz muss man auch festhalten, dass es Daniel Heuer Fernandes im Großen und Ganzen sehr gut gemacht hat, auch wenn er in keiner Rangliste aufgetaucht ist.
... potentielle Neuzugänge: Es gibt nichts Neues, das wir vermelden könnten. Ich bin diesbezüglich sehr entspannt. Wir haben eine gute Mannschaft, die ihre Qualität in der Vorrunde gezeigt hat. Diese Mannschaft steht zurecht auf dem zweiten Platz und muss sich vor keiner anderen Mannschaft verstecken. Wir wollen mit sehr viel Sorgfalt an die laufende Transferperiode herangehen und prüfen aktuell verschiedene Optionen. Sollten wir etwas Passendens finden, dann werden wir es vermelden und falls nicht, dann gehen wir mit diesem Kader in die Rückrunde. Wir stehen dazu im permanenten Austausch.