
Vorbericht
12.12.25
HSV in Hoffenheim: Heimspiel in der Fremde
Im Rahmen des 14. Bundesliga-Spieltags ist der Hamburger SV zu Gast bei der TSG 1899 Hoffenheim und kann im Kraichgau auf eine außergewöhliche Kulisse bauen.
Nach dem Heimspiel-Hattrick mit drei Pflichtspielen binnen einer Woche im heimischen Volksparkstadion begeben sich die Rothosen an diesem Wochenende wieder auf Reisen. Im Zuge des 14. Bundesliga-Spieltags sind die Schützlinge von Cheftrainer Merlin Polzin bei der TSG 1899 Hoffenheim zu Gast (ab 15.15 Uhr live im HSVnetradio). Im Südwesten der Republik wartet dabei eine mehr als knifflige Aufgabe gegen einen Kontrahenten, der in dieser Spielzeit zum Überraschungsteam der Liga avanciert. In der Abschlusstabelle der Vorsaison noch Fünfzehnter, rangieren die formstarken Kraichgauer derzeit auf Platz 5. Vor der 0:2-Niederlage in Dortmund am vergangen Spieltag gewannen sie sechs ihrer sieben Bundesliga-Partien.
Der HSV – seinerseits daheim das fünfbeste Team der Liga, auswärts bisher aber noch ohne viel Fortune – hat am dritten Adventswochenende also eine ordentliche Nuss zu knacken, kann sich dabei aber der Unterstützung von 12.000 bis 15.000 (!) HSV-Fans sicher sein, die die weite Reise gen Süden auf sich nehmen. Ein Heimspiel in der Fremde also? Da könnte doch etwas Zählbares für die Rothosen rausspringen. Welches Personal für dieses Unterfangen auf dem Platz zur Verfügung steht, was den Gegner aus dem Kraichgau wieder so stark macht und mit welchem Stadionerlebnis zu rechnen ist, das verrät euch der "Spieltag kompakt".

Das Personal
Der 14. Bundesliga-Spieltag steht an, und der HSV erlebt in personeller Hinsicht tatsächlich noch ein Novum in dieser Saison: Erstmals werden die Rothosen ohne ihren Dauerbrenner Nicolai Remberg auskommen müssen. Der Abräumer kassierte im Nachgang des Nordderbys gegen Werder Bremen (3:2) seine fünfte Gelbe Karte. Zuvor hatte sich der 25-jährige Sommerzugang von Holstein Kiel in Windeseile zum unverzichtbaren Stammspieler im Team der Rothosen gemausert und als einer von nur 14 Feldspielern jede der bisher möglichen 1.170 Bundesliga-Minuten absolviert.
„Mit der Gelben Karte war für mich relativ schnell klar, wie wir diese Position besetzen werden. Die Entscheidung stand schnell fest“, erklärte Cheftrainer Merlin Polzin in der Pressekonferenz, ohne mit Blick auf das Abschlusstraining final einen Namen zu nennen. Als heißer Kandidat gilt Routinier Jonas Meffert (Foto), der in den vergangenen Zweitliga-Jahren als absoluter Leistungsträger im defensiven Mittelfeld agierte. „Was ihn auszeichnet, ist in den letzten Jahren über eine sehr konstante Zeit top zu sehen gewesen: Er kann der Mannschaft und der Verbindung der Mannschaftsteile sehr viel Kontrolle geben – und das wird auch am Wochenende wichtig für uns sein“, sagt Polzin.
Der Cheftrainer muss neben Remberg in Sinsheim auf die verletzten Warmed Omari, Robert Glatzel und Alexander Rössing-Lelesiit verzichten. Defensiv-Allrounder Daniel Elfadli steht wiederum vor seinem Kader-Comeback, Mittelstürmer Yussuf Poulsen ist bereit für mehr Spielminuten als zuletzt bei seinem Joker-Einsatz gegen Werder Bremen.

Der Gegner
Eine turbulente Vorsaison 2024/25 mit personellen Wechseln auf Spieler-, Trainer- und Funktionärsseite endete für die Kraichgauer auf einem enttäuschenden 15. Platz – der schwächsten Platzierung seit der Saison 2015/16. Umso erstaunlicher ist der Turnaround, den Cheftrainer Christian Ilzer und sein Team in dieser Spielzeit herbeigeführt haben: So steht die TSG Hoffenheim aktuell mit 23 Zählern auf Tabellenplatz 5, punktgleich mit dem Tabellenvierten aus Leverkusen und mit einem Zähler Vorsprung vor dem Pokalsieger aus Stuttgart. Besser schloss die TSG in 17 Jahren Bundesliga zum Saisonende nur zweimal ab: unter dem heutigen Bundestrainer Julian Nagelsmann in der Saison 2016/17 als Vierter und 2017/18 als Dritter.
Ausschlaggebend für die beachtliche Entwicklung sind nicht zuletzt mehrere Neuzugänge, die erfolgreich eingeschlagen sind: So erzielten allein Fisnik Asllani (Rückkehr nach Leihe zur SV Elversberg), Tim Lemperle (1. FC Köln), Wouter Burger (Stoke City) und Vladimir Coufal (West Ham United) mehr als die Hälfte der Hoffenheimer Treffer (13 von 25) und markierten gemeinsam satte 24 Scorerpunkte. Hinzu kommen mit Offensivspieler Andrej Kramaric (34 Jahre, Foto), Mittelfeldspieler Grischa Prömel (30) und Keeper Oliver Baumann (35) drei sehr erfahrene Bundesliga-Akteure. Während TSG-Rekordtorschütze Kramaric (147 Treffer) im Alter von 34 Jahren seinen gefühlt x-ten Frühling erlebt, hat sich Routinier Prömel nach seiner nächsten schweren Verletzung – er verpasste die Vorsaison mit einem Kreuzbandriss – eindrucksvoll zurückgemeldet und bereits vier Saisontore erzielt. Nationalspieler Baumann absolvierte vor kurzer Zeit sein 500. Bundesliga-Spiel und ist als Kapitän und Rekordspieler der TSG eine Institution des Clubs.
„Da kommt ordentlich was auf uns zu“, resümierte im Vorfeld der Partie auch Coach Polzin und gab sich zugleich kämpferisch: „Wir haben Lust auf diese spannende Aufgabe und haben uns zugleich ein paar Dinge überlegt, wie wir den Gegner vor Probleme stellen können.“

Das Stadionerlebnis
Die Hoffenheimer werden sicherlich selbst zugeben, dass die PreZero Arena kein ultimativer Hexenkessel ist. Dafür sprechen die Statistiken eine zu deutliche Sprache: Nur drei der bisherigen sechs Heimspiele in der 30.150 Zuschauer fassenden Spielstätte waren ausverkauft, die Auslastung beträgt bei durchschnittlich 26.841 Fans pro Partie „nur“ 89 Prozent (ligaweit Rang 17). Diese Werte sollten am Sonnabend zwar getoppt werden, doch auch das liegt nicht zum ersten Mal in dieser Saison vor allem am Gäste-Anhang. 12.000 bis 15.000 HSV-Fans werden im Rund der Arena erwartet, die damit wohl mindestens zur Hälfte in blau-weiß-schwarzer Hand liegen wird. Die Anhänger der Rothosen zeigen damit einmal mehr ihren unglaublichen Support und wollen entscheidend dazu beitragen, dass der HSV seine ausbaufähige Auswärtsbilanz (zwei von 18 möglichen Punkten) aufbessert. „Wenn es ein gefühltes Heimspiel ist – was es sicherlich werden wird, wenn ich an unsere Jungs und Mädels in der Kurve denke – dann ist das schon einmal ein gutes Omen“, sagt Polzin über die bevorstehende Heimspielatmosphäre in der Fremde.
Und vielleicht gelingt es mit dem zwölften Mann im Rücken ja tatsächlich, gegen die starken Kraichgauer Punkte zu entführen. Denn klar ist auch: Die TSG performt daheim bisher nur durchschnittlich, behielt nur die Hälfte der Zähler (neun von 18) zu Hause und fühlt sich punktemäßig in der Fremde als zweitbestes Auswärtsteam (14 Punkte) hinter dem FC Bayern München wohler. Es sollte also durchaus Möglichkeiten geben, die Rückreise aus dem Südwesten mit Zählbarem im Gepäck anzutreten.
Hin geht´s derweil mit einem besonderen Fanutensil und unter dem Motto: "Alle HSV-Fans im Balkenschal nach Hoffenheim!" Alle weiteren Infos finden Auswärtsfahrer hier.
Der Spieltag beim HSV
Das Auswärtsspiel bei der TSG wird live und exklusiv auf Sky übertragen, darüber hinaus seien euch aber selbstverständlich auch die weiteren verschiedenen und vielfältigen HSV-Kanäle ans Herz gelegt, auf denen ihr die Partie ebenfalls live verfolgen könnt.
HSVnetradio – Mit viel Fachkompetenz, einer Prise Humor und natürlich blau-weiß-schwarzer Brille ist das HSVnetradio live vor Ort für euch dabei, begleitet für euch das Spielgeschehen und bringt euch die Partie nach Hause oder unterwegs auf euer Smartphone. Oder auch auf den Alexa-Sprachassistenten, denn der Stream ist auch über unseren HSV-Alexa-Stream abrufbar. Einfach "Alexa öffne HSV" bei den Amazon Sprachassistenten sagen und los geht's!
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