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Verein

11.01.24

HSV-Vorstand Huwer über Ambitionen, Finanzen und Verantwortung

HSV-Vorstand Eric Huwer sprach am gestrigen Mittwoch (10. Januar) im Trainingslager in Sotogrande im Rahmen einer Medienrunde mit den mitgereisten Journalisten sehr detailliert über…

…die Stadionmodernisierung: Wir sind aktuell in den letzten Zügen. Die Beschallungs- sowie die Beleuchtungsarbeiten sind weitestgehend abgeschlossen und auch das Dach ist nahezu fertig. Die zusätzlichen Sanitäranlagen sollen ebenso noch im laufenden Quartal fertiggestellt werden wie die Erweiterung der Rollstuhlfahrerplätze und die Klimatisierung der VIP-Bereiche. Wir befinden uns also zeitlich und auch budgetär im Plan. Die Baukosten sind in der aktuellen Zeit aufgrund der allerorts steigenden Preise eine besondere Herausforderung, wir gehen aber aktuell davon aus, dass wir uns bezüglich der kalkulierten 25 bis 30 Millionen Stadionmodernisierungskosten eher in Richtung der 25 als 30 Millionen einpendeln werden. Wenn man bedenkt, dass wir vor circa einem Jahr gerade die Finanzierungsfrage gelöst hatten und jetzt bereits über die Fertigstellung reden, können wir zum jetzigen Zeitpunkt durchaus von einer Erfolgsgeschichte sprechen. Zuletzt war auch die UEFA bezüglich der Euro 2024 im Volksparkstadion, um sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen. Es gab daraufhin ein sehr positives Feedback, speziell auch angesichts der Tatsache, dass wir die an diesem Standort zahlreichen Maßnahmen als alleiniger Eigentümer bewerkstelligt haben.

… die zusätzlichen Spiele von Shakhtar Donetsk: Wir hatten die Gespräche mit Donetsk im Mai letzten Jahres aufgenommen, denn wir haben eine besondere Verpflichtung gegenüber der ukrainischen Community in Hamburg gespürt. Wir hatten zuvor das „We are all Ukraine“-Charity-Spiel bei uns im Volksparkstadion ausgetragen, mittlerweile leben an die 100.000 Menschen mit Ukraine-Bezug in der Metropolregion, dazu die Verbindung Klitschko-Hamburg – wir haben uns in der Verpflichtung gesehen und haben entsprechend ein großes Commitment gegenüber den Kollegen aus Donetsk als richtig erachtet und sind ihnen sehr entgegengekommen. Angesichts der Tatsache, dass das Hamburger Publikum die Spiele so positiv angenommen hat, ist es auch für den HSV wirtschaftlich eine positive Geschichte geworden, dies war aber nicht der Haupttreiber unseres Engagements.

… die Gestaltung der HSV-Ticketpreise: In die Preisgestaltung der Donetsk-Tickets waren wir als HSV nicht eingebunden, aber man konnte sehen, dass diese rein Nachfrage-orientiert bepreist wurden und trotz Ticketpreisen von 172 Euro in der A-Kategorie alle Karten ausverkauft waren. Mit dem Thema HSV-Ticketpreise gehen wir sehr sensibel um und sind in einem permanenten Austausch mit unseren Mitgliedern und Fans. Wir streben nach einer Balance zwischen sportlichen und entsprechend auch wirtschaftlichen Ambitionen sowie der Verantwortung als Fußballclub weiterhin den Zugang für alle Teile der Gesellschaft zu ermöglichen. Die Herausforderung dieses Unterfangens wurde uns in den letzten Monaten immer wieder durch unsere Fanszene gespiegelt, sodass wir verantwortungsbewusst agieren und die Kritik sehr ernst nehmen. Wir pflegen eine sehr gute Kommunikation mit allen Interessengruppen, hören genau zu und werden trotz wirtschaftlicher Realitäten die Zitrone nicht bis aufs Letzte auspressen.

… die kommenden Herausforderungen: Im laufenden Geschäftsjahr wird es schwieriger. Ein ausgeglichenes Ergebnis soll unterdessen auch künftig stets der Leitfaden sein, aber wir wollen auch in unserem Kerngeschäft in der Lage sein, in den Kader zu investieren. Wenn wir aufsteigen und in der 1. Liga eine ernsthafte Rolle spielen wollen, müssen wir ein größeres Personalbudget aufstellen können und dementsprechend in allen Bereichen nachhaltig wachsen. Mit der Führungsmannschaft des Clubs haben wir uns deshalb im Dezember für zwei, drei Tage eingeschlossen, haben uns angeschaut was gut ist und wo wir uns noch verbessern können, haben uns sehr intensiv und ehrlich ausgetauscht und intern den Weg für die nächsten Jahre geteilt, um am Ende unsere Ambitionen zu erfüllen. Wir haben uns eine gute Ausgangslage erarbeitet, hatten ein gutes Geschäftsjahr und unsere tatsächliche Verschuldung ist so gering wie seit Jahrzehnten nicht mehr; wir können aber in allen Bereichen noch besser werden. Dabei wollen wir mit unseren Partnern noch enger zusammenrücken, wie auch hier vor Ort. Und im Sport haben wir auch unser klares Ziel und wollen gemeinsam alles darauf ausrichten und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dieses zu erreichen. Gesamt gesehen geht es für uns darum, die Wettbewerbsfähigkeit auf allen Ebenen zu erhöhen und die Zukunftstauglichkeit zu festigen.