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Interview

24.07.18

"Ich kann mich voll auf den HSV konzentrieren"

Gotoku Sakai ist nach seiner verlängerten WM-Pause heute wieder ins Training der Profis eingestiegen und hinterließ sowohl auf dem Platz als auch vor den Mikros in der Presserunde einen starken Eindruck.

Gut gelaunt, sichtlich erholt – und vor allem in einem beeindruckenden Fitnesszustand. So präsentierte sich HSV-Abwehrspieler Gotoku Sakai nach seiner Rückkehr aus dem Heimaturlaub. Anstatt die obligatorischen Leistungstests zu absolvieren, ging es für den 27-jährigen Abwehrspieler direkt auf den Platz und damit ins Teamtraining. Das bittere Ausscheiden seiner „Samurai Blue“ in der Schlussminute des WM-Achtelfinals hat der Japaner nach eigener Aussage gut verdaut. Im Anschluss an das Turnier traf der 27-Jährige dennoch eine weitreichende Entscheidung in Bezug auf seine Nationalmannschaftskarriere und trat zurück, wie er heute nach seiner ersten Einheit beim HSV in einer Presserunde bestätigte.

Im Detail sprach Gotoku Sakai über…

… die abgelaufene Fußball-WM in Russland: Wir haben uns viel vorgenommen und wollten auch gegen Belgien einen Sieg einfahren, um ins Viertelfinale einzuziehen. Leider hat man im letzten Angriff des Spiels gesehen, welch große Qualität die Belgier haben (Japan verlor das Spiel aufgrund eines Gegentreffers in der letzten Minute der regulären Spielzeit mit 2:3, Anm. d. Red.). Nach dem Spiel waren alle sehr enttäuscht, aber wir konnten letztendlich trotzdem stolz nach Hause fahren. Dass wir weltweit so viel Anerkennung für unser faires Verhalten bekommen haben, freut uns natürlich sehr. Es gehört zu unserer Kultur, dass wir die Kabine sauber hinterlassen und dass unsere Fans ihre Bereiche nach dem Schlusspfiff aufräumen.

… den Rücktritt aus der „Samurai Blue“ nach dem Turnier: Ich habe mir nach der WM viele Gedanken gemacht. Ich bin insgesamt sechs Jahre bei der Nationalmannschaft gewesen und habe gerade in den letzten vier Jahren nicht mehr viele Chancen in der Startelf bekommen. Daher habe ich mich entschlossen, meinen Platz für einen jungen Spieler freizumachen. Dazu kommt, dass ich mich jetzt voll auf den HSV konzentrieren kann. Ich spare mir die langen Flüge und kann mich auch vom Kopf her ausschließlich dem HSV widmen, damit wir unsere Ziele erreichen. Ich habe großen Respekt vor der Nationalmannschaft, aber meine Entscheidung steht fest. 

… sein auffällig hohes Fitnesslevel bei der Trainingsrückkehr: Ich habe in Japan viel individuell trainiert, damit ich direkt fit hier einsteigen kann. Zunächst einmal habe ich den Trainingsplan unseres Athletiktrainers durchgezogen. Das waren viele lange Läufe, wo ich vor allem im Bereich Kraft und Koordination arbeiten musste. Parallel dazu hatte ich einen eigenen Fitnesstrainer, der mich zum Ende meines Urlaubs richtig in Form gebracht hat. Dennoch konnte ich auch viel Zeit mit der Familie verbringen, von daher hat das sehr gut gepasst.

… seine Rolle in der Mannschaft: Auch wenn ich mein Amt als Kapitän zur Verfügung gestellt habe, wird sich für mich nicht viel verändern. Ich will die jungen Spieler führen, so wie ich das die letzten Jahre auch schon getan habe. Ich bin der Meinung, dass Aaron die Rolle als Kapitän sehr gut ausfüllen wird, da er sehr erfahren ist. Mein Ziel ist es, dass die Mannschaft zusammenrückt. Auf dem Feld muss jeder mal Kapitän sein, dann kann man als Team etwas erreichen.

... seine Ziele mit dem HSV: Ich habe mich schon während des Urlaubs darauf gefreut, hier wieder spielen zu können. Ich muss im Athletikbereich und mit dem Ball noch besser werden, aber dafür habe ich ja noch ein wenig Zeit. Ich werde mich mit den Trainern absprechen, sodass ich beim ersten Heimspiel gegen Holstein Kiel meine Leistung zu 100% bringen kann. Wir wollen gemeinsam arbeiten, damit wir unsere Ziele erreichen.