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Interview

21.02.17

"Heiß darauf, dagegenzuhalten"

Vor dem kommenden Punktspiel beim Tabellenführer aus München spricht HSV-Kapitän Gotoku Sakai über die Stabilität der vergangenen Wochen, die Stärken des Rekordmeisters und persönliche Duelle mit Weltstars wie Franck Ribery. 

Am 3. Februar dieses Jahres jubelte Gotoku Sakai in zivil. Im haselnussbraunen Winterparka herzte der Kapitän seine Teamkollegen und feierte mit ihnen ausgelassen den 1:0-Heimsieg über Bayer Leverkusen. Ein ungewohntes Bild, denn von den bisherigen 2.160 Pflichtspielminuten der Rothosen stand der Defensivallrounder 1.935 auf dem Grün. Nur im besagten Spiel gegen die Werkself kam er aufgrund einer Gelbsperre nicht zum Einsatz. Das entspricht einem Anteil von knapp 90 Prozent – kein anderer HSVer erzielt eine höhere Spielbeteiligung. Auch am kommenden Spieltag, dem 22. der laufenden Bundesliga-Saison, wird der erst 25-jährige Japaner wieder gefragt sein. Denn beim 26-fachen Rekordmeister aus München muss für ein erfolgreiches Abschneiden alles stimmen, wie „Go“ im Gespräch mit HSV.deverrät. 

HSV.de: Go, knapp einen Monat ist das Fußballjahr 2017 jetzt alt und für den HSV verlief es ereignisreich. Wie beurteilst du die vergangenen vier Wochen? 

Gotoku Sakai: Mein Fazit fällt positiv aus. Wir sind mit den Spielen in Wolfsburg und Ingolstadt zwar schwach gestartet, haben dann aber in der englischen Woche mit drei Siegen wieder die Kurve bekommen. Das jüngste Spiel gegen Freiburg hätte dann in beide Richtungen gehen können. Wir hätten mit dem Elfmeter noch gewinnen können, aber auch Freiburg hatte seine Siegchance. Am Ende können wir mit dem Punkt leben – so läuft der Fußball. Insgesamt ist es ein Zeichen von Stabilität, dass uns die ersten Rückschläge nicht aus der Bahn geworfen, sondern wir uns erfolgreich zurückgekämpft haben. 

Wie bewertest du dabei aktuell die Situation im Abstiegskampf?

Sakai: Wir haben uns wieder in Schlagdistanz gebracht und zuletzt drei Mannschaften hinter uns gehalten. Es wird aber auch deutlich, dass es in dieser Region extrem eng zugeht. Es ist typisch für die Bundesliga, dass ein Team sehr schnell in den Abstiegskampf hereinrutschen und man sich ebenso schnell mit einigen Siegen freischwimmen kann. Aktuell sind wieder mehr Teams unten drin und das erhöht unsere Chancen.     

Nun stehen extrem herausfordernde Wochen für euch an. Von den nächsten sieben Gegnern stehen zurzeit sechs unter den Top sieben der Tabelle. Der ersten von ihnen ist am Sonnabend ausgerechnet Tabellenführer Bayern München. Was ist beim Rekordmeister für euch drin?

Sakai: Ich persönlich will in jedem Spiel punkten – ganz unabhängig von der Klasse des Gegners und seiner Position in der Tabelle. Es ist doch allen bewusst, dass es in München ganz, ganz schwer wird. Die Mannschaft der Bayern besitzt Weltklasse-Niveau. Das hat sie zuletzt in der Champions League gegen Arsenal eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Aber wenn wir taktisch und leidenschaftlich so auftreten wie in Leipzig, dann können wir auch gegen die Bayern etwas mitnehmen. Wir müssen kompakt und als Team auftreten. Hinten stark verteidigen und in der Offensive so gut wie möglich zum Abschluss kommen.

Auf deiner Seite bekommst du es vielleicht mit dem wiedergenesen Franck Ribery zu tun. Freut man sich eigentlich auf ein Duell mit solch einem Weltstar oder schwingt aufgrund seiner Klasse auch etwas Nervosität mit?

Sakai: Nein, Angst gibt es da nicht, sondern bei mir überwiegt die Freude. Es ist doch eine tolle Sache, sich mit einem solchen Top-Spieler messen zu können. Ich bin heiß darauf, stabil mit der Mannschaft zu stehen und dagegenzuhalten. Denn einen Spieler wie Franck Ribery stoppst du niemals alleine. Man weiß aufgrund des Scoutings zwar, wo seine Stärken liegen, welche Bewegungen er bevorzugt, aber man kann ihn über 90 Minuten nur im Kollektiv bezwingen.