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Interview

09.02.17

Papadopoulos: "Schauspielerei kann ich nicht"

Im Gespräch mit HSV.de erzählt Kyriakos Papadopoulos über seine Emotionen beim Torjubel, seine Eingewöhnungszeit bei den Rothosen und das Spiel gegen die Roten Bullen.

Mit seinem Siegtor gegen Bayer Leverkusen am letzten Spieltag hat sich Kyriakos Papadopoulos endgültig in die Herzen der HSV-Fans geschossen bzw. geköpft. Der 1,83 Meter große „Koloss von Rhodos“, wie ihn die Reporter des HSVnetradios schon anerkennend nannten, überzeugt neben seiner Kopfballstärke vor allem durch seinen nimmermüden Einsatz und seine Ehrlichkeit. So gab er nach dem Jubelsturm im Anschluss an seinen Treffer gegen die Werkself unumwunden zu, dass es ihn einfach überkommen habe. Am Samstag (11. Februar, ab 15:15 Uhr live im HSVnetradio) folgt für Papadopoulos nun schon das nächste besondere Aufeinandertreffen. Der HSV trifft mit RB Leipzig auf den Verein, an den „Papa“ noch in der Hinrunde der aktuellen Bundesligasaison ausgeliehen war. Was er von der Partie erwartet und ob er seinen Kollegen schon Tipps geben musste erzählt Papadopoulos im Interview mit HSV.de.

HSV.de: Papa, vier Spiele hast du mittlerweile für den HSV absolviert. Uns kommt es vor, als wenn du schon viel länger beim HSV bist. Ist die Eingewöhnungszeit für dich auch so schnell gegangen?

Papadopoulos: Ich bin mittlerweile schon lange in Deutschland, brauche nicht mehr so viel Hilfe. Ich weiß schon, wie das läuft. Zu Anfang war es dennoch etwas zurückhaltend. Alle waren fast ein bisschen vorsichtig. Aber das lag auch an der sportlichen Situation. Jetzt haben wir gegen Leverkusen gewonnen und sind auch im Pokal weitergekommen. Das hilft natürlich enorm.

Dazu zählt sicher auch dein Tor gegen Leverkusen. Beim Jubeln scheint alles aus dir herausgebrochen zu sein.

Das war schon richtig geil. Ich hatte vorher zwar gesagt, ich juble nicht, wenn ich ein Tor schieße...

Aber?

Es ist einfach über mich gekommen. Was soll ich machen? Da waren zu viele Emotionen. Und ich kann nicht lügen. Ich war einfach ehrlich. Ich bin jetzt hier und gebe alles für den HSV. Ich kann nicht leise sein und Schauspielerei machen. Ich bin einfach nicht so. Und so ist Fußball.

Und der Fußball schreibt weiter tolle Geschichten. Nun geht es in der Bundesliga gegen den Verein, zu dem du in der Hinrunde ausgeliehen warst.

Das ist schon verrückt, oder? Die Situation ist fast ähnlich. Auch dort kenne ich jede Person, mit manchen bin ich sogar befreundet. Leider hat es da sportlich nicht gepasst. Aber ich freue mich, gegen sie zu spielen.

Du kennst die Mannschaft wie gesagt sehr gut. Wie muss man gegen sie auftreten?

Leipzig ist eine sehr starke Mannschaft. Sie pressen richtig gut, haben junge Spieler, die viel laufen. Gerade vorne haben sie enorme Qualität. Das ist noch eine Stufe stärker als zuletzt Köln. Wir müssen wieder als Mannschaft kompakt dagegenhalten.

Kannst du dem Trainer besondere Tipps geben?

Noch nicht, aber wir reden regelmäßig. Markus war auf Schalke ja schon mein Co-Trainer. Wir hatten immer ein gutes Verhältnis. Deshalb bin ich auch hier. Wenn ich irgendwo helfen kann, dann mache ich das immer. Noch haben wir ja zwei Tage Zeit.

Auf die Innenverteidiger wird aber sicher eine Menge Arbeit zukommen. In der Bundesliga hast du zuletzt mit Mergim Mavraj zusammen auf dem Platz gestanden. Auch da scheint es keine Eingewöhnungsprobleme gegeben zu haben.

Ich kenne ihn schon lange, habe auch schon oft gegen ihn gespielt. Er ist ein guter Spieler und ein richtig guter Junge. Es freut mich, mit ihm auf dem Platz zu stehen, er ist ein richtiger Kämpfer.

Er sagt, ihr habt die gleiche Mentalität.

Das stimmt. Er ist Albaner, ich bin Grieche. Ich habe auch eine Menge albanischer Freunde in Griechenland. Es ist die gleiche Mentalität. Das passt!

In den letzten beiden Spielen passte viel beim HSV. Was erwartest du von den kommenden Wochen?

Wir haben durch die Siege eine gute Stimmung in der Mannschaft. Ich hoffe, dass wir stabil bleiben und immer das gleiche Niveau abrufen können. Gegen Köln haben wir auch richtig guten Fußball gespielt. Ich muss sagen: Der HSV ist ein geiler Verein. Es freut mich sehr, hier zu sein. Jetzt müssen wir nur noch die Liga halten. Das ist das Wichtigste.