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Trainingslager

03.01.18

„Rückrunde? Ich bin voll motiviert und optimistisch!“

Im Interview mit HSV.de spricht Stürmer Fiete Arp über das Trainingslager in Jerez, sein ereignisreiches Jahr 2017 und seine Ziele für die Rückrunde. 

Fiete Arp ist schnell gewachsen. Noch vor einem Jahr durfte der HSV-Youngster als frischgebackener 17-Jähriger erstmals mit den Profis ins Trainingslager nach Dubai. Fast auf den Tag genau 365 Tage später - seinen 18. Geburtstag feiert der Angreifer am kommenden Samstag (6. Januar) - ist er als 9-facher Bundesliga-Spieler und jüngster Bundesliga-Torschütze der HSV-Geschichte in Jerez wieder mit dabei. Was sich in diesem einen Kalenderjahr für ihn alles verändert hat, wie sich sein mittlerweile drittes Trainingslager anfühlt und welche Ziele er für die Rückrunde sowie das Jahr 2018 hat, verrät Fiete Arp im Gespräch mit HSV.de

Fiete, gestern beim Trainingsauftakt haben wir dich wegen eines Grippe-Ausläufers auf dem Platz noch vermisst. Mittlerweile ist aber wieder alles gut, oder? 

Ja, auch gestern bei der Ankunft war alles in Ordnung. Die Grippe hat mich über die Weihnachtstage unmittelbar nach meinem Urlaub in London erwischt und ein paar Tage außer Gefecht gesetzt. Deswegen wurde ich vorsichtshalber noch einmal einen Tag aus dem Training herausgenommen, so dass ich heute wieder 100-prozentig fit bin.  

Nach dem Vormittagstraining hast du noch fleißig ein paar Abschlüsse trainiert. Machst du das eigentlich aus Eigenantrieb oder war das eine Vorgabe der Trainer? 

Nein, das mache ich für mich. Gerade wenn man beim Training nicht so viele Aktionen vor dem Tor hatte, dann ist es ganz gut, wenn man sich selbst noch einmal ein bis zwei Abschlüsse reinholt. Zudem habe ich beim Vormittagstraining heute gemerkt, dass mir die Jungs einen Tag voraus sind. Das mag komisch klingen, aber in puncto Gefühl merkt man es einfach sofort, wenn man etwas länger nicht am Ball war. 

Im letzten Jahr bist du als Jugendspieler erstmals mit ins Trainingslager gereist. Nun bist du als fester Bestandteil des Bundesliga-Kaders dabei. Hattest du über die Winterpause mal etwas Zeit, über dein rasantes Jahr 2017 nachzudenken?        

Insgesamt ist das schwierig, aber gerade über die Urlaubstage muss man das Ganze mal Revue passieren lassen und die Dinge aufarbeiten. Ich blicke natürlich sehr gern auf das Jahr 2017 zurück. So ein Jahr mit einer Junioren-Weltmeisterschaft und dem Bundesliga-Debüt wird man wahrscheinlich nicht nochmal so hinbekommen. Doch gleichzeitig hoffe ich, dass es in diesem Jahr ähnlich weitergeht und dafür arbeite ich sehr hart an mir. 

Was war denn dein Highlight im Jahr 2017? 

Ich kann mich da schwer auf einen Höhepunkt festlegen, aber würde mich auf drei Momente beschränken: Die U17-Weltmeisterschaft in Brasilien, mein erstes Bundesliga-Spiel und daran gekoppelt auch das Heimtor gegen Stuttgart und letztlich noch der Moment, als Luca gegen Wolfsburg das Tor gemacht hat. Damit hatte ich zwar nicht direkt etwas zu tun, aber selbst als Fan war das damals ein Riesenmoment, am Seitenrand dabei zu sein - unglaublich.  

Blicken wir nach vorn: Das Jahr 2018 hält mit deinem 18. Geburtstag am Wochenende, dem Abitur im Frühjahr und natürlich der Rückrunde mit dem HSV wieder einiges bereit. 

Das stimmt. Das Abitur wird natürlich eine schwierige Sache, doch da bin ich auf einem guten Weg. Ich habe jetzt noch vier Monate vor mir und will das schaffen. Was die Rückrunde angeht, wissen wir alle, dass es nicht einfach wird. Doch genau deshalb sind wir hier und wollen uns optimal vorbereiten. Und auf meinen 18. Geburtstag freue ich mich natürlich auch. Besonders ihn hier im Kreis mit den Jungs zu verbringen. Da gibt es sicherlich Schlimmeres. 

Mit welchem Gefühl gehst du in die kommenden Wochen und Monate der Rückrunde? 

In erster Linie bin ich voll motiviert und optimistisch! Wir haben in den letzten Wochen der Hinrunde oft über gute Ansätze gesprochen und wollen diese jetzt endlich in Punkte unmünzen. Wir müssen auf alles, das bisher gut gelaufen ist, aufbauen und zusätzlich die restlichen Bausteine hinzufügen, um dann wirklich am Ende des Tages auch die Punkte in der Hand zu halten. 

Welches Ziel hast du dir dabei für die Rückrunde gesetzt?

Fürs Erste aus dieser prekären Situation herauszukommen und unbedingt den Abstieg zu vermeiden. Das ist das Ziel von jedem Einzelnen hier und dafür sollten wir alle an einem Strang ziehen. Wir haben hier die ersten Tage verbracht, um damit anzufangen und es dann bis zum letzten Spieltag fortzusetzen, damit wir am Ende ein positives Resultat erreichen.

Hat sich im Kontakt mit den Spielern eigentlich etwas verändert im Vergleich zur Sommervorbereitung? Schließlich bist du nun ein fester Bestandteil des Bundesliga-Teams.

Naja, die Spieler waren von Beginn an sehr offen zu mir. Deswegen hat sich da kaum etwas verändert, wenngleich ich mich persönlich noch sicherer und integrierter in der Mannschaft fühle. Dadurch kann ich mich offener zeigen und bin weniger verklemmt als ich es noch zu Beginn war.

Abschließend: Mit bald 18 Jahren bist du noch immer ein blutjunger Spieler. Wo siehst du deine sportlichen Entwicklungspotentiale?   

Aktuell bin ich noch immer ein Jugendspieler und könnte noch eineinhalb Jahre U19 spielen. Deswegen sind da gerade körperlich noch Defizite, die auch mit dem Wachstum zusammenhängen. In meinen Augen fehlt da auf jeden Fall noch sehr viel, um so zu spielen, wie ich das gerne hätte. In allen Bereichen ist noch Luft nach oben und ich freue mich einfach nach wie vor über jede Minute und Erfahrung, die ich sammeln kann. Ich hoffe, dass ich mit dieser Erfahrung stärker werden kann als jetzt und mich fest in der Bundesliga integrieren kann.         

Das vollständige Interview mit Fiete Arp seht ihr übrigens im Bewegtbild bei HSVtv.