Nachbericht
02.03.21
Michael Mutzel: "Wir werden zusammenhalten"
Der HSV-Sportdirektor äußerte sich am Dienstagvormittag in einer Medienrunde über die gestrige Derbyniederlage und ihre Folgen.
Am Tag nach der gestrigen 0:1-Niederlage im Stadtderby beim FC St. Pauli herrschte rund um den Volkspark erwartungsgemäß Katerstimmung. Der späte Siegtreffer von Daniel-Kofi Kyereh, der die Rothosen nach einem kampfbetonten Spiel in der 88. Minute entscheidend auf die Bretter geschickt hatte, sorgte bei zahlreichen HSVern für eine schlaflose Nacht und wirkt noch nach. So auch bei Sportdirektor Michael Mutzel, der sich am Dienstagvormittag (2. März) in einer Medienrunde den Fragen der Journalisten stellte, und dabei deutlich machte, dass der Zusammenhalt trotz des herben Dämpfers über allem steht. Im Detail sprach der 41-Jährige dabei unter anderem über…
… die Folgen der Derbyniederlage: Wir werden zusammenhalten. Das ist das Wichtigste nach so einem Treffer, den wir gestern zweifellos hinnehmen mussten. Das Ergebnis tut uns unglaublich leid für alle HSVer, die auf einen Sieg gewartet haben – für die Fans, für die Mitarbeiter und auch für die Mannschaft und das Trainerteam. Ich hatte das Gefühl, dass wir dran sind und in der zweiten Halbzeit eher das Tor machen oder zumindest mit dem 0:0 nach Hause fahren. Das Gegentor kam dann etwas aus dem Nichts und das macht es noch schmerzhafter. Am Ende haben wir das Spiel leider durch Pech und Unvermögen verloren.
… den gegenwärtigen Negativtrend: Mich erinnert unsere Phase an die Vorrunde. Mit Ausnahme des Spiels in Würzburg spielen wir ordentlich. Es ist nicht so, dass wir katastrophal spielen. Wir haben gute Momente, aber die Ergebnisse stimmen gerade nicht. Doch wir arbeiten weiter. Heute tut es nochmal weh, morgen machen wir einen Tag Pause und dann bereiten wir uns auf die nächsten Wochen vor. Ich bin sicher, dass die Ergebnisse kommen werden, wenn wir so weitermachen. Dann geht ein Ball mal nicht an die Latte, sondern in den Winkel. Ich weigere mich, jetzt schon wieder von einer Krise zu sprechen. Ich sehe, wie wir spielen, wie wir arbeiten und wie sich die Jungs in der Gruppe verhalten. Das alles stimmt mich positiv und ich bleibe positiv. Ich sehe keinen Grund dafür, negativ zu werden.
… die Rote Karte von Tim Leibold: Wir werden keinen Spieler an den Pranger stellen. Natürlich war die Aktion dumm, das weiß Tim. Aber jeder, der mal Fußball gespielt hat, weiß, dass hier auch mal die Emotionen überkochen und man Fehler macht. Tim hat sich heute nochmal vor der Mannschaft entschuldigt. Wir wissen, dass er ein super Typ ist, er hat auch vor der Partie mit einer Ansprache super Worte für das Team gefunden. Wir haben die Ausfälle von guten Spielern bisher immer kompensiert. Wir haben einen guten Kader und jetzt müssen andere Spieler einspringen und dann bin ich davon überzeugt, dass wir weiterhin einen guten Fußball spielen.
… die Mentalität in der Mannschaft: Ich habe gestern viele Spieler gesehen, die Herz hatten und das Derby unbedingt gewinnen wollten. Das hat man bisher auch über den gesamten Saisonverlauf gesehen. Wir haben im Moment nicht den Punch inne, um so ein Spiel zu entscheiden, aber ich bin überzeugt, dass dieser wieder kommt. Dafür werden wir weiter arbeiten und vor allem ruhig bleiben. Es ist schwierig, wenn man so viel Einsatz und Leidenschaft bringt, zu kritisch zu sein. Wir arbeiten das Spiel auf, aber die Keule auszupacken, ist nicht zielführend. Jeder hat gestern versucht, alles zu geben und das Spiel zu gewinnen. Deshalb bleiben wir zusammen.