Nachbericht
16.05.22
Mit Rückenwind: Bock auf Berlin
Der HSV hat sich dank des 3:2-Auswärtssieges in Rostock die Teilnahme an der Relegation gesichert. Jetzt wollen Kapitän Schonlau und seine Teamkollegen den letzten Schritt gehen und eine starke Spielzeit krönen.
Es war schon später Sonntagabend, als der HSV-Bus nach der Rückkehr aus Rostock wieder vor dem Volksparkstadion vorfuhr. Dennoch hatten einige Rothosen-Fans vor der Arena ausgeharrt, um Trainerteam, Mannschaft und Staff für das bisher Erreichte zu feiern. Eine tolle Geste, die einmal mehr die immer stärker werdende Verbindung zwischen Fans und Mannschaft symbolisierte. Letztere hatte an der Ostsee wieder einmal ihre Widerstandsfähigkeit nachgewiesen, den frühen 0:1-Nackenschlag in einen 3:2-Auswärtssieg gedreht und damit die Punkte 12 bis 14 nach einem Rückstand eingefahren. Doch auch über die Comeback-Mentalität hinaus war die Spielzeit 2021/22 ein in vielerlei Hinsicht historischer Parforceritt, der dank eines famosen Zielsprints (fünf Siege in Folge) auf Relegationsrang 3 endete. Einen großen Anteil an diesem Erfolg hat Kapitän Sebastian Schonlau, der in 33 von 34 möglichen Spielen auf dem Platz stand und mit seinem 4. Saisontor (persönlicher Rekord im Profifußball) die Weichen auf Auswärtssieg stellte. Heute sprach der 27-Jährige in einer Medienrunde über die schon bis zu diesem Punkt denkwürdige Saison, die am Donnerstag in Berlin (19. Mai, Anstoß: 20.30 Uhr) und in einer Woche im Volksparkstadion (23. Mai, Anstoß: 20.30 Uhr) gekrönt werden soll.
Im Detail sprach Schonlau über…
… das Kanalisieren der Emotionen: Es ist schön, dass wir die Chance auf den Aufstieg in der Relegation bekommen. Dass wir das noch erreicht haben, ist ganz besonders, denn vor sechs Wochen hätte damit wohl kaum noch jemand gerechnet, außer die Mannschaft und die Menschen im Club. Deswegen freuen wir uns, denn es war unser großes Ziel.
… das Momentum in der Relegation: Sicherlich können wir mit einer breiten Brust auftreten, das sieht bei Hertha BSC bestimmt ein wenig anders aus. Wir haben es aber die ganze Saison so gehalten, dass wir uns nicht so viele Gedanken über den Gegner machen wollen. Es war und ist entscheidend, dass wir bei uns bleiben und an die Sachen rangehen, die wir beeinflussen können. Auch wenn die Hertha der Favorit ist, wollen wir die Relegation für uns entscheiden, das ist klar. Wir haben Bock auf die Partien und können befreit aufspielen.
… die Leistungsschwankungen innerhalb der Spiele: Klar wissen wir, dass wir in ersten Halbzeiten teilweise nicht unseren besten Fußball gespielt haben. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass die Gegner kein Kanonenfutter sind. Davon abgesehen sollten wir schon zusehen, dass wir von Anfang an komplett fokussiert sind und unser Spiel auf den Platz bringen. Das hat in zwei bis drei Spielen in dieser Saison nicht geklappt, aber deswegen arbeiten wir weiter an den Schwächen. In der Relegation wollen wir sofort voll da sein.
Alle weiteren Aussagen von Sebastian Schonlau gibt es hier im Video.