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30.03.21
Mit Spielpraxis und Selbstvertrauen: Gjasula zurück in Hamburg
Aufgrund einer Gelbsperre ist Klaus Gjasula früher als erwartet zurück in der Hansestadt. Der albanische Nationalspieler hat auf der Länderspielreise Selbstvertrauen getankt und will beim HSV nun im Saisonendspurt angreifen.
Das Jahr 2021 hätte für Klaus Gjasula kaum schlechter beginnen können. Nachdem sich der 31-Jährige im letzten Training des Jahres 2020 verletzt hatte, erreichte ihn am Neujahrstag eine bittere Diagnose: Innenbandriss im rechten Knie. Statt mit Esprit und Elan in die verbleibenden 21 Saisonspiele zu starten, musste der Albaner zunächst einmal mit der Zuschauerrolle Vorlieb nehmen und in der Reha für das Comeback schuften. Den gesamten Januar und Februar arbeitete der Abräumer im Kraftraum und individuellen Bereich, ehe Anfang März die schrittweise Rückkehr in das Teamtraining erfolgte.
Den Lohn für die Mühe strich Gjasula dann am 12. März im Vonovia Ruhrstadion ein. Beim Auswärtsspiel in Bochum wurde der wiedergenesene Mittelfeldmann in der Nachspielzeit eingewechselt und durfte wenige Augenblicke später mit seinen Teamkollegen den 2:0-Erfolg bejubeln. Auch wenn Gjasula im darauffolgenden Ligaspiel gegen den 1. FC Heidenheim (20. März, 2:0) nicht eingesetzt wurde, konnte der Defensiv-Spezialist mit einem guten Gefühl zur albanischen Nationalmannschaft reisen. Das Knie hatte den intensiven Trainingsbelastungen standgehalten und erlaubte somit einen Startelf-Einsatz für die „Kuq e zinjtë“ (Rot-Schwarzen) im WM-Qualifikationsspiel in Andorra (25. März). Beim Underdog der Gruppe I reichte ein Treffer zum knappen Sieg, weil die Defensive um Gjasula das eigene Tor sauber halten konnte. Nur drei Tage später (28. März) zogen die Albaner allerdings gegen England den Kürzeren und mussten eine 0:2-Niederlage hinnehmen. Trotzdem konnte Gjasula, der nach 59 Minuten eingewechselt wurde, viele wichtige Erkenntnisse aus den Duellen mit Weltklassespielern wie Harry Kane (Tottenham Hotspur) und Raheem Sterling (Manchester City) ziehen: „Man lernt von diesen Jungs besonders viel, weil sie auf höchstem Niveau agieren. Dort entscheiden Kleinigkeiten, deswegen war es für mich eine gute Erfahrung.“
Dieses positive Fazit kann Gjasula in Bezug auf die Länderspielreise auch insgesamt ziehen, obwohl der Vorzeige-Kämpfer im Spiel gegen die „Three Lions“, wie schon gegen Andorra, mit der Gelben Karte bedacht wurde und daher im Qualifikationsspiel gegen San Marino am morgigen Mittwoch (31. März) nicht mitwirken kann. „Es ist immer wichtig, nach einer Verletzung wieder in den Rhythmus zu kommen. Zum einen konnte ich Selbstvertrauen tanken, zum anderen habe ich aber auch gemerkt, dass das Knie hält“, sagt Gjasula mit Blick auf seine 121 Einsatzminuten. Mit der Spielpraxis im Gepäck machte er sich auf den Rückweg nach Hamburg und kann nun früher als erwartet in die Vorbereitung auf das Nordduell bei Hannover 96 (4. April, Anstoß: 13.30 Uhr) einsteigen. Eine Medaille mit zwei Seiten, wie Gjasula betont: „Ich hätte natürlich gerne auch das dritte Spiel für meine Nationalmannschaft absolviert, gleichwohl habe ich nun mehr Trainingszeit beim HSV und kann mich gezielt auf die Partie in Hannover einstellen.“ Schon am heutigen Dienstagnachmittag stand der stellvertretende Kapitän wieder mit seinen Teamkollegen auf dem Trainingsplatz am Volkspark. Der suboptimale Start ins Jahr ist inzwischen endgültig vergessen.