Nachbericht
31.01.21
„Entscheidend ist, dass wir immer zulegen können“
In einer Medienrunde am Tag nach dem 3:1-Heimsieg gegen den SC Paderborn sprach HSV-Sportdirektor Michael Mutzel über die formstarken Rothosen, die Belastung in der aktuellen Phase und das Ende des Winter-Transferfensters.
Für die Entscheider im Profifußball ist der 31. Januar vielerorts ein besonders stressiger Tag. Auf Michael Mutzel trifft das in diesem Jahr nicht zu. Der HSV-Sportdirektor kann den vorletzten Tag der Winter-Transferperiode angesichts der derzeitigen Personal- und Ergebnis-Lage bei den Rothosen gelassen angehen. Seit Öffnung des Transferfensters am 2. Januar 2021 holte der HSV 14 von 18 möglichen Punkten (vier Siege, zwei Remis) und stärkte damit das ohnehin schon vorhandene Vertrauen in den bestehenden Kader. Trotz der Abgänge von Lukas Hinterseer (Transfer zum Ulsan Hyundai FC) und Xavier Amaechi (Leihe zum Karlsruher SC) verfügt Cheftrainer Daniel Thioune über zahlreiche Optionen, die auch beim 3:1-Heimsieg gegen den SC Paderborn am gestrigen Sonnabend wieder zu begutachten waren. Die frühe Verletzung von Toni Leistner sorgte für ein personelles Fragezeichen, das mit der Einwechslung von Amadou Onana beantwortet wurde. Der Youngster legte auf der Sechs einen unaufgeregten Auftritt (84 Prozent Passquote, 90 Prozent gewonnene Zweikämpfe) hin und ermöglichte die Versetzung von Moritz Heyer in die Innenverteidigung. Der Torschütze zum 1:0 verrichtete auf seiner eigentlichen Stammposition einen ebenso guten Job und steht mit seiner Polyvalenz sinnbildlich für die momentane Balance im HSV-Gebilde. Dementsprechend entspannt konnte der eingangs erwähnte Mutzel heute auch die Fragen nach etwaigen Last-Minute-Transfers beantowrten - und sich darüber hinaus zum weiteren Saisonverlauf positionieren. Dort warten nämlich noch viele Herausforderungen, die allesamt mit der nötigen Demut angegangen werden müssen.
Im Detail sprach der HSV-Sportdirektor über...
… die Willensleistung gegen den SCP: Wir hatten viele gute Phasen im Spiel. Der SCP ist total unangenehm zu bespielen, sie nutzen die Fehler des Gegners eiskalt aus. Im Spiel mit Ball haben wir viel richtig gemacht, im Spiel gegen den Ball konnten wir uns in der zweiten Halbzeit dann auch steigern. Insgesamt sind wir in einer guten Verfassung und konnten auch nochmal zulegen, das ist ganz entscheidend. Der Trainer hat in der Halbzeit die richtigen Dinge angesprochen und im zweiten Durchgang eine starke Reaktion der Mannschaft bekommen.
… die Leistungen von Sonny Kittel: Er ist im Mannschaftskreis total beliebt und anerkannt. Wir haben auch nicht den Stab über ihn gebrochen, als er gegen Hannover 96 die Gelb-Rote Karte gesehen hat. Das war keine gute Aktion von ihm, aber darüber hinaus ist er sehr fleißig und engagiert. Deswegen freut es mich sehr, dass er jetzt so zurückgekommen ist. Er arbeitet momentan auch sehr emsig gegen den Ball und wird deswegen auch mit Toren und Vorlagen belohnt.
… das Ende des Transferfensters: Ich gehe davon aus, dass nichts mehr passiert. Dennoch sind die Antennen immer aufgestellt, auch wenn ich nicht denke, dass sich in dem Bereich noch etwas tut. Das betrifft sowohl die Abgangs- als auch die Zugangs-Seite.
… die Belastung in den vergangenen Wochen: Gestern konnten wir in der zweiten Halbzeit sogar nochmal zulegen, deswegen sehe ich den Kopf da als entscheidend an. Wir haben einen breiten Kader und konnten die Ausfälle bis dato immer gut auffangen. Von daher gehe ich auch nicht davon aus, dass wir einbrechen. Ganz im Gegenteil: Wir wollen nochmal eine Schippe draufpacken.
… die nächsten Herausforderungen: In Aue zu bestehen (5. Februar, Anstoß: 18.30 Uhr, Anm. d. Red.), ist immer eine schwierige Aufgabe, aber so wie wir im Moment performen, fahren wir da selbstbewusst hin. Wir werden uns wieder gut vorbereiten und sind weiterhin hellwach.