Nachbericht
23.11.20
"Wir lassen uns von unserem Weg nicht abbringen"
In einer Medienrunde ordnete HSV-Sportdirektor Michael Mutzel die Heimniederlage gegen den VfL Bochum ein und sprach über etwaige Anknüpfungspunkte für eine erfolgreiche Zukunft.
Es war eine steife Brise, die am heutigen Montagvormittag durch den Volkspark pfiff. Auch die Medienrunde von Michael Mutzel wurde vom zugigen Wind begleitet. Der HSV-Sportdirektor ließ sich davon aber nicht beeindrucken und machte wie gewohnt einen gefestigten und analytischen Eindruck. Selbstkritisch ordnete der 41-Jährige die 1:3-Heimniederlage der Rothosen gegen den VfL Bochum ein, wehrte gleichzeitig aber auch die Fragen nach einem alarmierenden Trend ab. Zurecht, denn der HSV steht trotz drei sieglosen Spielen in Folge (zwei Remis, eine Niederlage) mit 17 Punkten aus acht Partien an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga und befindet sich damit auf dem richtigen Weg. Berechtigte Kritik und gesunder Optimisus - diese Mischung ist laut den Aussagen von Mutzel jetzt angebracht und zukunftsorientiert.
Im Detail sprach der HSV-Sportdirektor über...
... die negative Tendenz: Die Tendenz ist aufgrund der Ergebnisse nicht gut, wir wissen das aber einzuschätzen und lassen uns von unserem Weg nicht abbringen. In der Analyse hat man gesehen, dass wir den Gegner durch eigene Fehler stark gemacht haben. Der Plan war gut, die Umsetzung hat aber nicht geklappt. Wir hatten zu viele Ballverluste und sind nie in unser Spiel reingekommen. Das müssen wir jetzt abhaken und uns auf Heidenheim vorbereiten.
... die fehlende Dominanz: Totale Dominanz haben wir nie gefordert. Wir wollen gute Ergebnisse. Das ist uns jetzt drei Spiele in Folge nicht gelungen, wobei in dieser Phase auch nicht alles schlecht war. Wir haben die Siege zu Beginn nicht überbewertet und werden auch an die Niederlage jetzt nüchtern herangehen, dann werden wir auch wieder in die Spur kommen.
... den Vierfach-Wechsel nach dem Ausgleich: Ich fand den Wechsel gut, weil die Leistungen den Tausch hergegeben haben. Es lief zunächst auch gut an, bei den Gegentoren waren die Einwechselspieler zudem auch nicht entscheidend beteiligt. Im Nachhinein ist klar, dass man darüber diskutiert, wenn das Ergebnis sich so darstellt. Wir haben richtig gute Spieler auf der Bank, dann ist es auch in Ordnung, den Jungs eine Chance zu geben.
... das unruhige Umfeld: Das wird unseren inneren Kreis nicht belasten. Die Jungs wissen, was sie nicht gut gemacht haben. Es liegt an uns, die Spiele besser zu gestalten. Wenn wir zu viel falsch machen, dann werden einige Gegner in dieser Liga das ausnutzen. Die Bochumer haben sich sehr gut auf uns eingestellt, deswegen ist unser Plan nicht voll aufgegangen. Davon lassen wir uns aber nicht umhauen, denn für das nächste Spiel werden wir wieder eine gute Idee haben.
... der Unterschied zu den vergangenen Jahren: Wir befassen uns nicht mit der Vergangenheit. Wir haben ein neues Trainerteam und viele neue Spieler, die ihren Weg gehen. Wir müssen gucken, dass wir in unserer Spur bleiben, weil der Blick in den Rückspiegel überhaupt nichts bringt.