Saison
20.08.24
Nach historischem Pokalsieg Hannover vor der Brust
Der 7:1-Erfolg in Meppen hatte historische Ausmaße. Am Freitagabend steht für die Rothosen mit dem Auswärtsspiel bei Hannover 96 dann wieder der Ligaalltag an.
In der dicken HSV-Chronik mit Geschichten aus fast 137 Jahren musste man schon einige Seiten und Kapitel zurückblättern, um den 7:1-Sieg in der 1. Runde des DFB-Pokals beim SV Meppen historisch einzuordnen. Bereits vor dem Anpfiff war klar, dass das Spiel zwischen den beiden Nordclubs als Premierenduell in die Geschichtsbücher eingehen wird, der haushohe Sieg der Rothosen tat dann sein Übriges. So markierte der HSV im 210. DFB-Pokalspiel der Vereinshistorie seinen vierthöchsten Sieg, zugleich den höchsten seit rund 44 Jahren. Im Jahr 1980 gewannen die Hamburger in der 1. Runde des DFB-Pokals gegen den VfR Wormatia Worms mit 11:1, setzten wenige Monate später im Drittrundenduell gegen die SG Rot-Weiss Frankfurt mit 11:0 sogar noch einen drauf. Zudem gab es im Tschammer-Pokal, dem Vorgänger des heutigen DFB-Vereinspokals, im Jahr 1939 einmal einen 11:2-Erfolg gegen Polizei SV Hamburg. Doch nicht nur im Hinblick auf den Pokalwettbewerb hat der 7:1-Triumph in Meppen seine historischen Spuren hinterlassen. Auch ganz allgemein war es der höchste HSV-Pflichtspielsieg seit mehr als 16 Jahren: Damals siegten die Rothosen am 17. Mai 2008 im Zuge des 34. Bundesliga-Spieltags mit 7:0 gegen den Karlsruher SC.
Next stop: Maschsee
Die Rothosen sind im westlichen Niedersachsen also mehr als erfolgreich in die DFB-Pokalsaison 2024/25 gestartet und haben nun ebenfalls in dem flächenmäßig zweitgrößten Bundesland Deutschlands ihre nächste Aufgabe vor der Brust. Bereits am Freitagabend geht´s dieses Mal etwa 200 Kilometer östlich von Meppen in der Landeshauptstadt Hannover zur Sache. Dann eröffnen die Hamburger mit ihrem Gastspiel bei Hannover 96 den 3. Zweitliga-Spieltag der laufenden Saison (ab 18.15 Uhr live im HSVnetradio). Die Roten standen ihrerseits auf der falschen Seite eine der wenigen Pokalüberraschungen der diesjährigen 1. Hauptrunde. Beim Drittligisten DSC Arminia Bielefeld unterlag der ambitionierte Zweitligist mit 0:2 (0:2). Die Schützlinge von Trainer Steffen Baumgart erwartet am Freitag am Maschsee folglich ein komplett anderes Spiel gegen einen Kontrahenten, der mit viel Wut im Bauch antreten dürfte und sein bis dato einziges Heimspiel der Saison souverän gegen Aufsteiger SSV Jahn Regensburg (2:0) gewinnen konnte.
In Vorbereitung auf das Nordduell mit Hannover 96 verzichtet Baumgart dieser Tage auf einen trainingsfreien Tag. Am gestrigen Montag standen das Regenerations- und Spielersatztraining auf dem Programm, am heutigen Dienstagvormittag bat der 52-jährige Fußballlehrer dann um 11 Uhr zum Mannschaftstraining. 21 Feldspieler und vier Torhüter begrüßte der gebürtige Rostocker auf dem Trainingsplatz am Volksparkstadion, musste dabei auf ein Quintett an potenziellen Stammspielern verzichten. Während Jean-Luc Dompe, Bakery Jatta und Daniel Elfadli verletzungsbedingt fehlten, wurden Jonas Meffert und Sebastian Schonlau im Sinne der Belastungssteuerung aus dem Teamtrainnig genommen. In diesem mischten mit Dennis Hadzikadunic, Jonas David, Anssi Suhonen und Otto Stange zugleich wieder ein Quartett voll mit, das in der Vorwoche teilweise noch kürzertreten musste. Baumgart und seinen Mannen bleiben zwei weitere Trainingstage, ehe dann der nächste positive Eintrag in der HSV-Chronik folgen soll. Es muss ja nicht gleich wieder ein derart historischer werden.