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Nachbericht

16.09.17

Hannover aus den Beinen, den BVB im Kopf

HSV-Trainer Markus Gisdol analysierte am Tag nach dem 0:2 in Hannover das Spiel vom Freitagabend sowie die aktuelle Situation - und lenkte den Blick bereits wieder nach vorn.

Für die HSV-Profis war es eine kurze Nacht. Um 1.30 Uhr rollte der Mannschaftsbus auf den Parkplatz des Volksparkstadions, wo sich Spieler und Trainerteam wenige Stunden später am Samstagmorgen bereits wieder trafen. Um 10 Uhr bat Trainer Markus Gisdol zur Mannschaftsbesprechung, ehe das Team in drei verschiedenen Gruppen die insgesamt verdiente, wenn auch unglücklich zustande gekommene 0:2-Niederlage vom Vorabend in Hannover aus den Beinen schüttelte. Die Torhüter arbeiteten auf dem Trainingsplatz, die Feldspieler teilten sich in drei Gruppen auf und schufteten im Kraftraum, liefen im Wald oder setzten sich aufs Fahrrad - Hannover aus den Knochen und aus dem Kopf kriegen, damit der Blick frei wird für die nächste Aufgabe am Mittwochabend (20. September, 20.30 Uhr) gegen Borussia Dortmund. Über diese Partie sprach Markus Gisdol im Anschluss an das Training ebenso wie über...

... die 0:2-Niederlage in Hannover: "Es war ein Spiel, das wir nicht hätten verlieren müssen. Ein enges Spiel mit wenigen Torchancen, ähnlich wie unser letztes Auswärtsspiel in Köln. Doch dort haben wir das erste Tor gemacht. Auch in Hannover war klar: Wer den ersten Fehler macht und in Rückstand gerät, der wird es schwer haben. Nach dem 0:1 hatten wir dann zwar unsere beste Phase, haben es aber nicht geschafft, die nötige Durchschlagskraft zu entwickeln. Am Ende geht der Sieg von Hannover in Ordnung, auch wenn es aus unserer Sicht eine vermeidbare und unnötige Niederlage war."

... die Personallage: "Natürlich ist unsere Lage in personeller Hinsicht angespannt. Keine Bundesliga-Mannschaft könnte ohne vier offensive Stammspieler eine identisch gute Leistung zeigen wie mit diesen vier Spielern. Bakery Jatta und Sven Schipplock haben dort vorn alles gegeben, haben aber in dieser Konstellation auch noch nie zusammengespielt. Das hat man natürlich gemerkt. Wir haben aber die Hoffnung, dass Bobby Wood bis zum Dortmund-Spiel fit wird. Nach seiner Kniereizung müssen wir jetzt aber nochmal die nächsten zwei Tage abwarten, dann wissen wir mehr. Der nächste, mit dem wir dann planen, wird Aaron Hunt sein. Bei Filip Kostic und Rick van Drongelen werden wir bis nach der Länderspielpause Geduld haben müssen. Dafür hat Sejad Salihovic sein erstes Spiel gemacht und wusste zu überzeugen. Er hatte eine große Präsenz und hat unserem Spiel deutlich gut getan. Eine wichtige und positive Erkenntnis."

... die nicht eingesetzten Luca Waldschmidt und Mergim Mavraj: "Mergim war nach seiner Sperre wieder dabei, doch in dieser Zeit hatten Papa und Gideon Jung es gemeinsam gut gemacht, deshalb wollte ich die beiden in der Innenverteidigung dieses Mal nicht auseinanderreißen. Bei Luca ist es so, dass ich zuletzt mit seinen Leistungen nicht zufrieden war. Er weiß darüber Bescheid, es ist alles besprochen, mehr will ich deshalb auch gar nicht dazu sagen."

... das Profi-Debüt von Törles Knöll: "Wir wissen um seine Torgefahr, die hat er in unserer U21 sehr konstant unter Beweis gestellt. Deshalb hatte er sich seinen Einsatz verdient. Außerdem haben wir gehofft, dass wir in unserer druckvollen Phase noch diese eine Situation erzwingen können, in der er dann seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor ausspielen kann."

... das Spiel gegen den BVB: "Dortmund hat eine extrem starke Mannschaft, sie zählen zu den Top-3-Teams der Bundesliga. Aber in unserer Liga geht es immer eng zu, deshalb sind wir guten Mutes und freuen uns auf Mittwoch. Wir haben auch gegen Leipzig, die ebenfalls zu der Top-3-Kategorie zählen, ein gutes Spiel gemacht und hätten sogar in Führung gehen müssen, dann wäre die Partie vielleicht zu unseren Gunsten ausgegangen. In jedem Fall aber haben wir gezeigt, dass wir stabil sind und auch gegen diese Top-Teams gut stehen, mithalten und auch Torchancen herausspielen können. Das wollen wir wieder beweisen."

... die nächsten Wochen: "Ich beschäftige mich ganz intensiv nur mit dem nächsten Spiel. Aber wenn wir den Blick doch mal etwas vorausschicken, dann sehen wir, dass einige schwere Spiele auf uns zukommen. In der Vergangenheit haben wir es aber auch gerade in diesen schwierigen Partien immer gut geschafft, geschlossen und gefestigt aufzutreten und auch Punkte zu holen. Die Mannschaft ist absolut stabil, das spüren wir in jedem Training, im Spiel und auch in der Kabine. Deshalb gehen wir die kommenden Aufgaben absolut positiv an."