Nachbericht
25.02.19
„Wir müssen schnellstmöglich an unser Limit kommen"
Am Tag nach der bitteren Niederlage in Regensburg sprach Hannes Wolf über die gemachten Fehler, die personelle Situation und die kommenden Aufgaben.
Auch wenn der Platzverweis in Bielefeld den HSV bereits nach zwölf Minuten nummerisch dezimierte, sind die Parallelen zum Spiel in Regensburg durchaus erkennbar: Die Unterzahl sorgte für einige Momente der Unordnung, die recht zügig zu Gegentoren führten. Vor rund drei Wochen in Ostwestfalen hatte es Gotoku Sakai erwischt, beim gestrigen Auswärtsspiel in der Oberpfalz musste Orel Mangala nach 69 Minuten vorzeitig den Rasen verlassen. Trotz der defensiven Wechsel von Hannes Wolf (Lacroix für Jatta und Janjicic für Özcan) verloren seine Schützlinge anschließend die Kontrolle über das Spiel und mussten letztendlich zwei ärgerliche Gegentore hinnehmen. Die Niederlage in Regensburg sorgte für große Ernüchterung im Lager der Rothosen, schließlich sah es lange danach aus, als wenn der erste Auswärtssieg der Rückrunde durchaus im Bereich des Möglichen liegen würde. Nach dem frühen Führungstreffer von David Bates (16.), der sein erstes Pflichtspieltor überhaupt für den Club erzielen konnte, war der HSV drauf und dran, für eine Vorentscheidung zu sorgen. Eben dies gelang jedoch nicht, so dass die sportliche Tür für die Gastgeber einen Spalt offenblieb. Der SSV nutzte diese sich bietende Möglichkeit schlussendlich eiskalt und bestrafte die Fehler im Hamburger Defensivverbund mit großer Effizienz. Dementsprechend verärgert war Hannes Wolf am Tag nach dem Spiel. Dennoch äußerte sich der Fußball-Lehrer in einer Medienrunde gewohnt analytisch und ordnete die Gesamtsituation gleichermaßen kritisch und zuversichtlich ein.
Im Detail sprach der 37-Jährige über…
… die Niederlage in Regensburg: Wir haben uns sehr über das Spiel geärgert. Es gab genügend Sachen, die wir nicht gut gemacht haben. Das ist noch nicht komplett verarbeitet. Trotzdem geht es jetzt darum, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen, damit wir es am kommenden Montag im Heimspiel gegen Greuther Fürth besser machen. Wir wollen das Glück und das Ergebnis wieder auf unsere Seite ziehen.
… die Leistungen in den Auswärtsspielen: Es ist nicht so dramatisch, wie es sich in den Punkten widerspiegelt. Dennoch müssen wir auswärts besser spielen. Im Ganzen haben wir da Luft nach oben. Die letzten beiden Spiele hat jeweils ein Tick gefehlt. Da waren wir selbst auch zu wenig torgefährlich. Das nächste Spiel ist aber ein Heimspiel, daher wollen wir aktuell nicht zu viel über die Auswärtsspiele sprechen.
… den steigenden Druck: Wir können die Sachen fußballerisch besser ausspielen. Wenn wir den Ball haben, dann verlieren wir ihn etwas zu schnell. Dort müssen wir uns verbessern, weil es auch in der Mannschaft drinsteckt. Solche Phasen hatten bisher alle Teams. Das kommt vor, aber dann musst du bei deiner Überzeugung bleiben. Wir müssen schnellstmöglich an unser Limit kommen und den gemeinsamen Weg weitergehen.
… die Rückkehr von Aaron Hunt: Wir freuen uns riesig, wenn er wieder da ist. Er hat uns in der Hinrunde extrem geholfen. Er war an fast allen wichtigen Szene in der Offensive beteiligt. Wie wir ihn einbauen, müssen wir sehen. Er ist jetzt gesund und braucht Training.
… die Besetzung der „Sechs“ gegen Greuther Fürth: Gideon Jung ist eine Option. Er soll so aufgebaut werden, dass er Mitte der Woche wieder voll einsteigen kann. Wir müssen abwarten, wie es sich bei ihm entwickelt. Gotoku Sakai kann auf der Position auch spielen.
… die kommenden Wochen: Das Spiel gegen Fürth wird genauso schwer wie die Spiele der letzten Wochen. Wir müssen alles in die Partien legen. Wir können es am Ende schaffen, aber es ist noch lange nichts klar. In manchen Situationen hat uns zuletzt die letzte Schärfe gefehlt, vor allem wenn wir den Ball haben. Da müssen wir wieder hinkommen.